| |
|
Kolumnen: Begeht OpenBSD Urheberrechts- und GPL-Verletzung?
|
|
|
Veröffentlicht durch XTaran am Donnerstag 05. April 2007, 15:13
Aus der alte-Wunden Abteilung
|
|
|
|
|
mirabilos schreibt: "OpenBSD hat einen Treiber namens bcw(4), der Broadcom
Wireless-Geräte ansteuern soll. Nun wurde entdeckt, daß dieser Code möglicherweise vom Linux-Treiber bcm43xx geklaut wurde – was nicht nur eine GPL-Verletzung wäre, sondern auch eine ziemliche Unverfrorenheit – einfach die Namen zu entfernen und 'ne andere Lizenz dranzupacken (und den Code mit sed und von Hand neu zu formatieren und Spuren zu verwischen – obwohl ich finde, daß er eine gute Arbeit getan hat, den Treiber
lesbar zu machen). Die bcm43xx-Entwickler reagieren aber nicht so, wie ich es getan hätte, sondern bieten ihnen sogar noch an, Teile des bisherigen Treibers
für sie unter BSD-Lizenz freizugeben, nur halt nicht alles. Wenn ich sehe, daß jemand meinen (BSD-lizensierten) Code klaut und dann einfach meinen Namen oben rausnimmt, würde ich ballistisch werden."
|
|
|
|
|
|
mirabilos kommentiert dies weiter wie folgt:
"Die bcm43xx-Entwickler reagieren aber nicht so, wie ich es getan hätte, sondern bieten ihnen sogar noch an, Teile des bisherigen Treibers
für sie unter BSD-Lizenz freizugeben, nur halt nicht alles. Wenn ich sehe, daß jemand meinen (BSD-lizensierten) Code klaut und dann einfach meinen Namen oben rausnimmt, würde ich ballistisch werden.
Der Treiber wurde zu Beginn von einer Person, die anscheinend nicht Entwickler von OpenBSD ist, geschrieben und dann von einem OpenBSD-Entwickler committed, mit der Bemerkung, daß er auf dem bce-Treiber basiert. (Wenn man mal genau hinguckt, sieht man, daß die beiden so gut wie nichts gemein haben.) Nicht nur fand man bis gestern noch einen Kommentar (nach "XXX bcm43xx_voluntary_preempt" suchen), der auf einen bcm43xx-Funktionsnamen verweist, der anscheinend nicht mit sed beackert wurde, da die Funktion noch nicht implementiert wurde, sondern auch viele andere Funktionen, die sowohl von der algorithmischen Implementierung, als auch von den Grenzen (wo eine Funktion anfängt und aufhört, wo man sie von anderen trennt, usw.) gleich – was ja nicht sein kann, wenn man den Linux-Treiber nur als Spezifikation für die Hardware genommen hat. Der OpenBSD-Entwickler hat seither viel an dem Code geändert, auch die Entfernung des obigen Kommentars, ohne in der Commitmessage zu erwähnen, daß dieser Diff von dem ursprünglichen Autor kommt, also ist er wahrscheinlich nicht getäscht worden sondern mit schuldig. Auch lustig: bei vielen if ... else wurde die Logik umgedreht, also der Teil in den Klammern negiert und der else-Teil nach vorne gezogen – als Obfuscation der Ursprünge?
Das Ganze wurde in einer Mail an unter anderem die Mailingliste
von bcm43xx sowie einige Personen (Entwickler von beiden Treibern,
Mitglieder des Reverse-Engineering-Teams der Chinese-Wall-Methode,
usw.) im Cc gesendet. Was hier aufstößt ist Theo de
Raadt. Wo aufgezeigt wurde, daß sogar der Whitespace
und die Kommentare gleich sind, versucht er, abzulenken, indem er
sagt "ja, die Kommentare und der Whitespace sind ja nicht copyrighted"
(woraufhin man natürlich zustimmt) und dann meint, man möchte
diese also bitte nicht erwähnen. Typische Ablenktaktik, die man
eigentlich von anderer Seite gewöhnt ist – den "Kunden" von
gpl-violations.org zum Beispiel. Diese sind übrigens mit einbezogen
in die Diskussion. Theo "the Rat" versprüht hier FUD vom feinsten
und versucht, auf die (größtenteils deutschen) Entwickler
amerikanisches Urheberrecht anzuwenden, wenn er z.B. behauptet, daß
manche Sachen diesem nicht unterliegen (state machine), anstatt auf das
Angebot einzugehen, die Namen der bcm43xx-Entwickler unter BSD-Lizenz
zuzufügen und dafür zu sorgen, daß die Teile des Treibers,
die tatsächlich geklaut worden sind, von den bcm43xx-Entwicklern im
Nachhinein lizensiert oder halt entfernt werden, bis ein Rewrite zur Hand
ist. – Ich hoffe nur, daß bei den anderen WLAN-Treibern nicht
Ähnliches passiert ist (aber diese sind AFAIK von anderen Personen
geschrieben worden).
Theo versucht auch andere Ablenkungstaktiken, zum Beispiel verbale
Attacken; Hinterfragen der Cc:-Liste; Ausreden wie die Whitespace-
und Kommentar-Sache, oder daß der Code "ja noch gar nicht
funktioniert/läft oder irgendwo eingebungen wird" und wieso
man denn an die Öffentlichkeit gehe (ganz klar, weil der Code
ja in einem publiken CVS liegt und Broadcom von da klauen kann,
wenn sie denken, der Code wäre legitim); usw.
Wer selbst vergleichen möchte, kann hier nachschauen:
Randnotiz: Reverse Engineering nach der Chinesische-Mauer-Methode:
Wenn man etwas reverse engineered, disassembliert man die bestehenden
Module, schreibt anhand derer eine Spezifikation, und dann anhand der
Spezifikation einen Treiber. In den USA (unter anderem), nicht aber in
Europa, darf der, der den Treiber schreibt, das Disassemblat nicht
gesehen haben – daher die Analogie der Grenze.
Ich finde, OpenBSD sollte sich schämen. Wenn nälich jetzt,
nachdem sie so vehement gegensteuerten, herauskommt, daß der
Code wirklich geklaut ist – seht selber, ich habe mal einige
der Dateien verglichen und halte das für höchst wahrscheinlich
– haben sie richtig verschissen. Lustigerweise ist auch gestern
ja die Sache mit Zeta
herausgekommen. Hoffentlich macht dieses Beispiel nicht Schule.
Danke an nbd von OpenWrt, der mich auf das Thema gebracht hat."
XTaran fällt dazu noch ein, dass OpenBSD es vor einigen Jahren mal geschafft hat, ein Fork namens MicroBSD wegen ähnlichen Methoden wie den hier beschriebenen (allerdings mit OpenBSD als Geschädigtem) mehr oder weniger komplett auszulöschen.
|
|
|
|
< Firefox weiterhin auf Vormarsch | Druckausgabe | Wird ICANN vor der US-Regierung in die Schweiz fliehen? > | |
|
Diese Diskussion wurde archiviert.
Es können keine neuen Kommentare abgegeben werden.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mal ne bloede Frage:
Wenn ich sehe, daß jemand meinen (BSD-lizensierten) Code klaut und dann einfach meinen Namen oben rausnimmt, würde ich ballistisch werden.
Soweit ich die BSD Lizenz kenne, sagt sie doch: Verarsch mich auch noch, waehrend du mich austrickst.
Das, was da oben zitiert wird, waere unter der BSD Lizenz doch legal, oder nicht?
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Soweit ich die BSD Lizenz kenne, sagt sie doch: Verarsch mich auch noch, waehrend du mich austrickst.
Ich bevorzuge die Formulierung: "Hier ist mein Code, mach damit (fast) alles, was du willst."
Das, was da oben zitiert wird, waere unter der BSD Lizenz doch legal, oder nicht?
Jein. Prinzipiell muss bei BSD-Lizenzen das Copyright erhalten bleiben, aber nicht unbedingt in jeder Instanz. Kommt auf die genaue Anwendung und die Version der Lizenz an.
--
Nicht Kommerz oder Gesetze können OpenSource zerstören, sondern Paranoia und Fanatismus.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Tuesday 10. April 2007, 14:54 MES (#20)
|
|
|
|
|
Wie kann man zehn Zeilen Text missverstehen? "in meinem Verständnis". Pah.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
> Soweit ich die BSD Lizenz kenne, sagt sie doch:
> Verarsch mich auch noch, waehrend du mich
> austrickst.
>
> Das, was da oben zitiert wird, waere unter der
> BSD Lizenz doch legal, oder nicht?
Nein, gux:
* Copyright (c) 2006 XXX
* All rights reserved.
*
* Redistribution and use in source and binary forms, with or without
* modification, are permitted provided that the following conditions
* are met:
* 1. Redistributions of source code must retain the above copyright
* notice, this list of conditions and the following disclaimer.
Da steht auf gut englisch "lass den Namen drin!".
- Hubert
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Thursday 05. April 2007, 21:08 MES (#10)
|
|
|
|
|
Gegenfrage: Was soll dein dümmlicher Kommentar eigentlich? Bist du nicht in der Lage, die sogenannte BSD-Lizenz zu finden und zu lesen? Oder verstehst du kein Englisch? Wenigstens schreibst du selbst "bloede Frage". Früher sagte man gern, "es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten". In Zeiten in denen man sich innerhalb von wenigen Sekunden eigentlich jede triviale Frage per Web selbst beantworten kann, muss dieser Spruch allerdings als anachronistisch gelten.
Also entweder bist du dumm, faul oder du einfach trollst nur. Von daher erübrigt es sich auf deinen Kommentar weiter einzugehen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
"Chinesische-Mauer-Methode" heisst eigentlich Clean Room.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Thursday 05. April 2007, 17:06 MES (#4)
|
|
|
|
|
Njet, clean room ist's nur wenn nur aufgrund öffentlich zugänglicher spezifizationen gearbeitet wird.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Thursday 05. April 2007, 18:54 MES (#5)
|
|
|
|
|
Zuerst möchte ich mich bei XTaran bedanken, dass er eine gute Story nicht abgelehnt hat (also nicht durch eine Mainstream Story ersetzte). Mein Dank geht auch an Thorsten, welcher uns einen interessanten Einblick in die Welt eines BSD-Entwicklers ermöglichte und die Story unterhalsam und nerdy gestaltete.
In der letzten Zeit, waren auf Symlink.ch sehr viele Boulevard Schlagezeilen. Alle die Themen sind vergleichbar mit Consumer PC-Magazinen à la Windows Tipps die Microsoft nicht kennt, 100% sicher vor Hackern, in zwei Tagen zum Linux Guru...
Meinen Rant will ich auch mit Fakten belegen: Firefox Marktanteil steigt (die FOSS Community hat weit mehr zu bieten als ein Browser, welcher sogar im Blick erwähnt wird), Sicherheitsproblem bei Cablecom (wer SecurityFocus list ist sich bewusst, dass Cablecom nicht die Sicherheitslücke erfunden hat. Zudem ist Cablecom omnipräsent in den normalen Medien), iTunes (80% der Internet User wissen, dass es bessere Angebote gibt, nur die Mainstream Medien, Banken, Coca Cola finden iTunes cool), Gmail (ist Email anders verpackt eine so neue Technologie?), EOF
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
ACK als ich die heutigen Nachrichten sah dacht ich mir "huh, haben die was gelernt?" :)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Und wo war genau deine Einsendung eigentlich? -- Jeden Tag eine gute Tat. Jeden Tag ein Solaris nach Linux migrieren!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Lizenzprobleme sind nerdy - Marktanteile von OSS Software und DRM nicht, mag sein..
Es lesen aber nicht nur Nerds Symlink (und offenbar submitten nicht nur diese Stories)... Ich persönlich fand 3/4 der erwänten Artikel interessant (der mit CC nicht, das war Standard-CC bahsing - aber dann ignoriert man den Einfach und wundert sich, was eigentlich alle gegen die CC haben, findet nichts und macht etwas anderes :P)
Dass der Firefox populär ist, ist nunmal so, und dass ihn deshalb Nerds nicht mehr brauchen können auch. Dennoch benutzen viele ihren PC auch noch zum Arbeiten und Spielen und nicht nur um Software zu haben, die sonst keiner hat...
Dass die DRM-Freie Musik über iTunes vertrieben wird, ist eigentlich eher Nebensache, aber das die MI langsam von DRM wegkommt, darum ging es eigentlich. Aber warum den Artikel lesen, dann kann man sich vielleicht ja nachher nicht mehr beschweren..
GMail - Ich mag GMail, sowas hab ich noch in keinem Web-Interface gesehen. Nichts desto trotz war das ja auch einfach ein Aprilscherz, und hat mit GMail eigentlich sehr wenig zu tun.. Aber auch hier - warum den Artikel lesen?
Noch ein letzter Link für dich und eine gute Zeit:
http://www.symlink.ch/submit.pl
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ich hatte mal mit meiner BSD-Software das umgekehrte Problem dass jemand meinte die ohne meinem Copyright & Namen unter die GPL stellen zu muessen. Das ganze ist hier nachzulesen:
http://www.feyrer.de/g4u/g4l.html
Unter'm Strich fand ich das Vorgehen der bcw-Leute *sehr* besonnen und vorbildlich. Das der "Gegenpartei" hier ... nunja.
- Hubert
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Thursday 05. April 2007, 21:25 MES (#11)
|
|
|
|
|
In der Linux-Version steht dies:
"Some parts of the code in this file are derived from the ipw2200 driver Copyright(c) 2003 - 2004 Intel Corporation."
Das ist zwar nett, nur mit der GPL ist das so nicht konform. Entweder Intel verschenkt den Code, dann verlieren sie das Copyright oder ansonsten muss zumindestens aus dem Revisionsmanagement ersichtlich sein, welcher Code genau von Ihnen stammt. Der Entwickler, der die GPL gelesen, verstanden hat und sie dann auch noch nutzt, muss mir erst noch begegnen - or any later version.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Wie kommst du denn darauf, dass jemand das Copyright verliert, wenn er Code unter die GPL stellt? Wenn ich das Copyright verlieren würde, dürfte ich ja wohl kaum die Bedingungen diktieren, unter denen der Code weiterverbreitet werden darf. Im Gegenteil, gerade *weil* ich eben das Copyright besitze, darf ich anderen erlauben, meinen Code weiter zu verbreiten.
--
"It takes love over gold, and mind over matter" -- Dire Straits
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Friday 06. April 2007, 16:45 MES (#15)
|
|
|
|
|
Du verlierst nicht das Copyright für den *exakten* Code, den Du geschrieben hast. Damit kannst du nachwievor machen was du willst d.h., relizensieren, verschenken, aufessen etc. Aber sobald jemand mit deinem Einverständnis die GPL daraufklatscht, ist dein Copyright völlig irrelevant, zumindest solange man die GPL anerkennt. Die GPL verlangt aber eine ganz klare Code-Historie. Das heißt, du kannst nicht einfach GPLisierten Code kopieren, selbst wenn dein Code/Projekt die GPL nutzt. Lies einfach die GPL, dann siehst du, wieviel Aufwand einem da abverlangt wird. Zudem bestehen Spezifikationen heutzutage immer öfter aus Java-Code - weitgehend ohne Kommentar. Es ist ja durchaus legal sich einen Linuxtreiber anzuschauen und dann einen gleichwertigen Treiber zu schreiben, der dann nicht der GPL unterliegt. Das ist - in der Praxis - jawohl nichts anderes als "obfuscation" mit Brain 1.0 als Filter. Dass jemand da - aus Dummheit oder Dreistheit - eine Abkürzung nimmt, ist nun wirklich nicht verwunderlich.
Wenn der Code nicht allzu komplex ist, wird ein Rewrite fast immer wie abgeschrieben aussehen, selbst mit Clean-Room-Methode, wobei ich Clean-Room für bürokratischen Bullshit und Augenwischerei halte. Genauso gut könnte man einen Regentanz verlangen.
Ich denke man kann hier durchaus Paralellen zu Trivialpatenten ziehen. Für viele Software-Probleme gibt es quasi nur einen State-of-the-Art-Lösungsweg bzw. eine sehr naheliegende Variante. Natürlich ist es nichtsdestotrotz schäbig, ungefragt Code zu kopieren und kackendreist auch noch die Copyrights zu entfernen. Mir stellt sich aber schon die Frage, ob man Code, der quasi keine Schöpfungshöhe besitzt beliebig stark gegen Fremdnutzung einschränken dürfen soll. Wer jetzt meint, "aber dann kann Firma X ja einfach meinen Code kopieren und damit Kohle machen", der sollte bedenken: Niemand ist gezwungen Code zu schreiben und zu veröffentlichen. In der Öffentlichkeit gelten eben andere Regeln als hinter verschlossenen Türen. Die wirklich Bösen interessieren sich einen Scheissdreck für irgendwelche Lizenzen und lassen sich auch seltenst erwischen. Wenn man zwei bis drei Ecken weiterdenkt, dann profitiert man vielleicht selbst von den bösen Kommerziellen oder die bösen Kommerziellen profitieren von Open-Source ganz ohne Code zu klauen oder Lizenzen zu verletzen (Novell, Spammer, Scammer etc.).
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Stimmt nicht, das Datum der letzten Änderung
reicht. Wäre sonst ja auch unverhältnismäßig. Ich bin BSDler, ich darf das!
Dieser Platz zu vermieten!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Friday 06. April 2007, 15:35 MES (#14)
|
|
|
|
|
Also zunächstmal fällt mir auf, daß der Autor nicht mal weiß wie seine Lieblingslizenz in Wirklichkeit heißt. Der Große Unterschied zwischen GNU GPL und BSDL ist, daß nur die BSD-Lizenz tatsächlich die Nennung der ursprünglichen Autoren verlangt (das ist auch wohlgemerkt so ziemlich die einzige Regel der BSDL). No such rule in the GNU GPL. Wer Wert auf Anerkennung legt, sollte sich seine Lizenz doch bitte wenigstens EIN EINZIGES MAL im Leben durchlesen.
Trotz guten Beispielen für Urheberrechtsverletungen find ich den Artikel insgesamt etwas unglücklich. "Geklaut" ist nur noch eine dünne Assoziation von "Piraterie" entfernt. Aber spätestens bei Textgestaltungen wie "Theo the Rat" verliert sich irgendwie jede Objektivität des Autors.
Um aber mal auf den Sachverhalt zurückzukommen.. Wenn der BSD Treiber quasi identische Strukturen und Programmabläufe verwendet, ist es natürlich klar daß der Original-Code hier nicht nur als Anleitung zum Hardware-ansprechen verwendet wurde. Klingt mehr wie Programmiern nach Zahlen oder mit Pergamentpapier. Ohne den BSD-Autor mal befragt zu haben, sind aber auch das nur Mutmaßungen.
Wenn ich mir z.B. einen Picasso kaufe und dann mit Wasserfarben alles nach- und drübermale, ist das Bild zwar erstmal ein paar Hundertausend weniger wert - bei übertriebener Auslegung des Urheberrechts aber immernoch ein Derivat des ursprünglichen Werkes. Analogien sind natürlich vorn Baum und läßt sich so auch nicht 100% auf Programmcode übertragen, aber so ähnlich verhält es sich auch in diesem Fall - wenn sich nur hinreichend Anleihen aus dem Linux Treiber in der BSDL-Version wiederfinden. (Die FSF spricht übrigens meist von "a non-trivial amount of code" oder meinetwegen auch Funktionsnamen.)
Ob das Umdefinieren von "derivative work" in der GNU GPL auch weiterhin so gut bei deutschen Richtern ankommt, sei mal dahingestellt. Aber persönlich denke ich, sollte der neue Treiber auch schlichterweise weiter unter der GNU GPL stehen (Nennung der Original-Autoren nicht notwendig) - wenn er wirklich davon abstammen sollte und noch nicht KOMPLETT neu- oder umgeschrieben wurde. Und die BSD-Leute sollten sich hier einfach mal etwas weniger zickig haben, und auch EINEN EINZIGEN kleinen Treiber unter der GNU GPL mitvertreiben.
So viral ist die Lizenz nämlich nun auch nicht! Obwohl der OpenBSD-Kernel damit zwar theoretisch unterminiert wäre, bleibt der BSD-Code auch weiterhin unter BSD-Lizenz, egal ob da 500 von 7000000 Programmzeilen unter der GNU GPL stehen. Admit GNU/defeat and get on.
Amüsant find ich an der Story übrigens nur daß nach ein wenig Umschreiben eines Linux-Treibers schon die höheren Qualitätsstandards von OpenBSD erreicht worden sein sollen. ;-]
P.S.: Nein, bin Linux-User. Zumindest derweil mir die Debian-Freiheitskämpfer noch ein paar binary-Treiber zugestehen und dulden...
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Saturday 07. April 2007, 10:42 MES (#16)
|
|
|
|
|
jupp kann dir nur zustimmen - der artikel ist nicht objektiv.
was den rest angeht werde ich mal schauen was undeadly.org schreibt - am ende isses mir aber eigentlich relativ egal. es ist zumindest nicht wirklich so wichtig das man sich wie der letzte ifpi fascho aufspielen muss.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Wenn ich eine Kolumne einreiche und keinen
Nachrichtenbeitrag, muß ich auch nicht ob-
jektiv bleiben, oder? Ich bin BSDler, ich darf das!
Dieser Platz zu vermieten!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
> heißt. Der Große Unterschied zwischen GNU GPL und BSDL ist, daß nur die BSD-Lizenz tatsächlich die
> Nennung der ursprünglichen Autoren verlangt (das ist auch wohlgemerkt so ziemlich die einzige Regel der
> BSDL). No such rule in the GNU GPL.
Muß auch nicht, denn das Entfernen von Urheberrechtshinweisen ist in
manchen Rechtsgebieten eine Straftat.
> Textgestaltungen wie "Theo the Rat" verliert sich irgendwie jede Objektivität des Autors.
Du hast die Anführungszeichen um "the Rat" nicht gesehen?
> hier einfach mal etwas weniger zickig haben, und auch EINEN EINZIGEN kleinen Treiber unter der GNU GPL
> mitvertreiben.
Der wäre dann aber nicht im Standardkernel und somit (quasi) nutzlos.
Allerdings vergessen viele, daß man sogar bei OpenBSD LKMs schreiben
kann, die dann auch unter zum Beispiel der GNU GPL stehen. Sogar beim
Basissystem mitliefern, wie Perl, Lynx, Sendmail, Binutils, GCC und
ähnlich unfreie Software.
> Amüsant find ich an der Story übrigens nur daß nach ein wenig Umschreiben eines Linux-Treibers schon die
> höheren Qualitätsstandards von OpenBSD erreicht worden sein sollen. ;-]
Die nicht, aber der Stil. http://www.mirbsd.org/man9/style.htm
Also wie der Sourcecode formatiert sein sollte. Lesbar halt. Ich bin BSDler, ich darf das!
Dieser Platz zu vermieten!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Saturday 07. April 2007, 12:13 MES (#17)
|
|
|
|
|
nachdem ich nun bissl was gelesen habe (unter anderem die mailingliste) muss ich echt sagen das das ganze ein typischer fall von sozialer inkompetenz auf beiden seiten ist.
die bcm entwickler haetten den entsprechenden bsd entwickler weniger offensiv erstmal anschreiben können ohne ihn oeffentlich dieb zu nennen und der theo haette zur deeskalation der sache beitragen koennen ( zb ist jemanden als inhumanes arschloch zu bezeichen nicht gerade ein gutes aushaengeschild für soziale kompetenz ).
der treiber ist in dem falle wohl eher weniger das problem sondern die verhaltensweisen beider partein. wie einfach waers gewesen wenn beide seiten gesagt haetten "ja ok wir haben hier wohl nen kleinen fehler gemacht - wie koennen wir jetzt zueinander kommen?" aber sowas ist heutzutage anscheinend nicht mehr so gefragt in zeiten von terrorismus und ideologischer verbohrtheit wenn die ganze welt am rad dreht.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Tuesday 10. April 2007, 16:30 MES (#22)
|
|
|
|
|
Ähm... Theo war doch der erste in dem Thread, der das Wort 'Dieb' benutzt hat.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Wednesday 02. May 2007, 11:59 MES (#27)
|
|
|
|
|
Vielleicht sollte man Torvalds auch dazu packen, seine Nazi Vergleiche von Gnome Entwicklern oder BSD Entwickler als Schwachsinnige zu bezeichnen geistern auch desöfteren durch die Medien. Bei Linus nennt man es Spaß, bei Theo soziale Inkompetenz. Schon klar, Troll as Troll can :)
|
|
|
|
|
|