Ehrlich gesagt, das Interview hinterlässt bei mir einen ziemlich schlechten Eindruck von Wikileaks. Ganz besonders negativ fällt mir die sehr vage und ausweichende Antwort auf die Frage nach der redaktionellen Prüfung auf. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der jeweils bearbeitende Redaktor in Eigenregie für die Beurteilung der Dokumente verantwortlich. Das mag ja für einen Newsticker ganz in Ordnung sein, aber für Wikileaks?
Wenn ich Informationen suche, ist für mich die Plausiblität von entscheidender Bedeutung. Seiten wie Wikileaks lassen sich besonders gut für Desinformationskampagnen missbrauchen, weswegen sie besonders vorsichtig im Umgang mit den eingereichten Dokumenten sein sollten. Nach diesem Interview fehlt mir da ein wenig das Vertrauen in diese Vorsicht.
Nur, damit wir uns richtig verstehen: Ich bin grundsätzlich gegen Zensur. Und mir ist auch durchaus klar, dass trotz aller Vorsicht Irrtümer zu Fehlinformationen führen können.
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Nicht Kommerz oder Gesetze können OpenSource zerstören, sondern Paranoia und Fanatismus.
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