| |
|
NetBSD-Gründer: "Projekt hat keine Zukunft" |
|
|
Veröffentlicht durch Ventilator am Freitag 01. September 2006, 14:30
Aus der alle-klönen-rum-und-niemand-macht-was Abteilung
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
'Kritisiert wird von Hannum u.a. die immer noch mangelhafte Unterstützung von Threading auf Mehrprozessormaschinen - selbst auf Computern mit nur einer CPU sei dies teilweise noch mit Fehlern behaftet. Weiterhin gäbe es kein brauchbares unterstütztes Dateisystem für große Flash-Speicher unter NetBSD und die Unterstützung des einzigen für NetBSD verfügbaren Journaling-Dateisystem, LFS, sei nur experimentell. Energiemanagement fehle ebenso wie Suspend-Funktionen und es mangele an Treiberentwicklern für neuere Hardware.
Die Ursache für die angesprochenen Probleme sieht Hannum in der Führungsschwäche der derzeitigen Projektleiter. Mit Verweis auf die erfolgreiche Entwicklung des Linuxkernels unter dem "Benevolent Dictator" Linus Torvalds, fordert er eine straffere Führung des NetBSD-Projekts und sieht nur darin eine Möglichkeit, NetBSD vor der Bedeutungslosigkeit zu bewahren. Die Projektleitung dürfe sich darüberhinaus nicht auf einzelne Entwickler in bestimmten Bereichen verlassen, um Abhängigkeiten zu vermeiden.
Bereits Dan Winchip, Entwickler bei Novell, hatte im Streit um das Entwicklungsmodell von Novells Desktop-Erweiterung XGL ähnliches geäußert:
"If we had proposed the changes on the mailing lists, it would have started a huge discussion about what people hated about the design ("you can't make the panel menu depend on beagle!!!") and how it should be different. And then we could have either (a) completely ignored everyone and done it ourselves anyway, or (b) had a long conversation about the merits of the design and then not actually finished the code in time for NLD10."
Quelle: GNOME Mailingslist
Vieles, was gut sei an GNOME, führte er weiterhin aus, sei von einer Person oder einer kleinen geschlossenen Gruppe von Leuten beigesteuert worden. So gut wie alles schlechte an GNOME sei dagegen das, was von vielen verschiedenen Leuten geschrieben wurde, ohne dass jeder einzelne eine Vorstellung von dem gehabt habe, was letztlich dabei rumkommen soll. Oder zusammengefasst: "you can't do design by committee".
Was meinen die Symlink-Leser? Gehört zu Freier-Software-Entwicklung ein demokratisches Entwicklungsmodell? Ist Demokratie in der Sofwareentwicklung überhaupt umsetzbar, ist sie wünschenswert? Wieviel Hierachie benötigen Freiwilligenprojekte? Ist wirklich die straffere Führung der Kernelentwicklung ausschlaggebend für den Erfolg von Linux oder eher der Medienhype und die damit verbundende kommerzielle Unterstützung von GNU/Linux durch Firmen wie Red Hat und Novell?"
|
|
|
|
< Gentoo Linux 2006.1 veröffentlicht | Druckausgabe | Wünsch dir was von Adobe! > | |
|
Diese Diskussion wurde archiviert.
Es können keine neuen Kommentare abgegeben werden.
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Friday 01. September 2006, 15:09 MEW (#1)
|
|
|
|
|
"Design by commitee" halte ich ebenfalls fuer eine ueble Sache. Jeder zerrt da an jedem, und am Ende kommt ein Produkt raus, was bestenfalls die minimalen Anforderungen erfuellt, und mit dem kein einziger Entwickler zu 100% zufrieden ist.
Softwareprojekte brauchen eine starke Fuehrung, die aber vor allem auch die technischen Details tief genug versteht, um schwerwiegende Designentscheidungen guten Gewissens faellen zu koennen. Ein Beispiel fuer eine solche Fuehrung ist z.B. Steve Jobs. Bei OSS ist das natuerlich ein Problem, weil viele freiwillige Entwickler ein Problem damit haben, in ihrer Freizeit dem Projektleiter untergestellt zu sein - ganz zu recht natuerlich. Man sollte bei der Betrachtung der Open-Source-Projekte, in denen das klappt, darum nicht vergessen die Verkommerzialisierung des Projektes zu beachten. Diese ist beim Linux-Kernel und bei GNOME recht weit fortgeschritten. Wer mal die Quelltexte gelesen hat, weiss, dass ein recht hoher Anteil der Entwickler im Auftrag irgendwelcher Firmen entwickeln.
-gaga
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Friday 01. September 2006, 19:44 MEW (#2)
|
|
|
|
|
NetBSD zusammen mit pkgsrc ist meiner Meinung nach mindestens so stabil, ausgereift und performant wie FreeBSD. Probleme und ellenlange TODOs gibt es überall, aber diese extrem negative Einstellung kann ich nicht nachvollziehen. Die "Relevanz" von NetBSD hat sich aus meiner Sicht in den letzten Jahren absolut gar nicht verändert. Ich habe kein Problem mit Linux, aber wenn in 20 Jahren alle von WinDOS auf das Linux-Monopol umgestiegen sind, dann sind zurück bei Base 1. NetBSD braucht sich nun wirklich nicht verstecken. Es ist mit einem Aufsatz wie KDE or GNOME mindestens so mainstream-tauglich wie Linux. Aus Sicht eines Anwendungsentwicklers tun sich die verschiedenen Linux-Distros und BSDs sowieso nichts. Das Pthread-Subsystem von BSD ist eines, wenn nicht das beste, das es auf einem freien Unix zur Zeit gibt. Auch kqueue ist wesentlich eleganter und flexibler als epoll. Ich erwarte von einem OS auch nicht unbedingt, dass es ein Alleskönner ist. Qualität geht immer noch über Quantität.
Hier wird ja gerade so geredet, als wäre NetBSD in eine Sackgasse manöveriert worden oder als sei es ein dahinsiechendes BeOS oder gar OS/2.
Hannum mag prinzipiell recht haben. Allerdings sollte er auch bedenken, wer dies liest und wieviel der durchschnittliche Leser damit anfangen kann. Wer NetBSD noch gar nicht kannte, der wird sich u.U. aufgrund solcher Äußerungen jetzt (völlig unbegründet) davon fernhalten. Interne Konflikte sollte man nie nach außen tragen, es sei dann man möchte dem Projekt dauerhaft schaden.
|
|
|
|
|
| |
|
|
|
|
|
|
|
|
Scheint so, als ginge es bei der von Hannum entfachten Diskussion mehr um persönliche Ressentiments als um Projektziele. Oder wie das ehemalige Core-Mitglied Herb Peyerl seinen Ausstieg aus der Diskussion kommentiert:
I now choose to stop participating in this shared hallucination.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Monday 04. September 2006, 10:56 MEW (#5)
|
|
|
|
|
Naja, viel Laerm um nichts ist es vielleicht nicht, aber Du hast recht. Wenn man netbsd-users verfolgt scheint das ganze in einen flamewar der uebelsten Sorte ausgeartet zu sein.
Charles Hannum hatte uebrigens die urspuengliche email u.a. auf openbsd-misc gecrossposted. Dort ist das gleiche passiert. Ist schon erstaunlich wie kindische manche "elite-hacker" sein koennen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Monday 04. September 2006, 15:03 MEW (#6)
|
|
|
|
|
Ach so, dann ist das also als Bewerbungsschreiben für eine Hackstelle bei OpenBSD zu verstehen?
|
|
|
|
|
|