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Mich wundert immer mehr, warum die Leute alles so kompliziert machen. Klar, Creative Commons nutzen ist einfacher als einen Anwalt zahlen, aber warum das Zeug nicht einfach in die Public Domain stellen? Ich habe bei diesem Lizenzspiel auch mitgespielt, einfach, weil ich mir gar nie ueberlegt habe, wie komisch die Urheberrechtsgesetze eigentlich in der Landschaft stehen. (http://www.gnu.org/philosophy/ hat Lesestoff, fuer Leute die's interessiert.)
In Schweden kuemmert sich endlich jemand um das Problem:
https://www.piratpartiet.se
und wer nicht schwedisch kann, Telepolis hat grad einen Artikel dazu:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21719/1.html
copy right or copy left?
don't ask, just copy all!
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> copy right or copy left?
> don't ask, just copy all!
Genau dank Leuten wie dir wird DRM die einzige Möglichkeit für die Musikindustrie sein, normal wirtschaften zu können.
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Die Musikindustrie wirtschaftet schon lange nichtmehr normale. Sie macht immer mehr Gewinne und klagt über angeblich zurück gehende Verkaufszahlen. Doch wenn man die Verkaufszahlen anschaut gehn sie rauf. Die angeblich zurückgehenden Verkaufszahlen sind nämlich Hochrechnungen (sprich Wunschvorstellungen) wieviele Alben/Filme sie verkaufen würden wenn es das pöse Internet nicht gäbe.
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Diese Rechnungen sind teilweise wirklich sehr seltsam.
Man kann kaum davon ausgehen, dass all das gekauft würde, was heute runtergeladen wird. Oftmals lädt man sich ja auch Musik um neues kennen zu lernen, da ist eine CD einfach zu teuer. Diese leiht man sich dann vielleicht von einem Freund aus oder so... Gut auch dieses Problem liesse sich mit PC-only Wiedergabe bzw. DRM fähigen Musik-Playern lösen :P
Ebenfalls werden all diese Leute, die eine CD kaufen WEIL sie Musik runtergeladen haben gerne vergessen. Viele kaufen auch gerne eine CD, wenn sie merken, dass ihnen die Musik gefällt...
Klar, das runterladen schadet der Musikindustrie. Aber es ist in weit weniger grossem Umfang, wie sie uns das weiss machen wollen. Die postiven Effekte werden einfach weggedacht..
Ich meine das ist ja bei Software auch etwas so: Windows wurde u.a. auch durch Raubkopien zum Quasi-Standard.
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Fuer mich ist ja gerade das Verkaufen von virtuell kostenlosen Kopien ein komisches Geschaeftsmodell. Ich wuerde das nicht als "normal wirtschaften" bezeichnen.
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Von Anonymer Feigling am Friday 06. January 2006, 15:38 MEW (#11)
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Trollst Du gern? Der Grund das heutzutage dermassen viel Musik und Videos konsumiert werden, ist meiner Meinung nach, dass es einfach, schnell und nahezu kostenfrei ist. Wer glaubt, DRM sei das Ende der Welt, der irrt. Entweder es setzt sich wegen technischer Probleme nie wirklich durch oder der Konsument reduziert den Konsum dramatisch, wenn er merkt, dass es teuer wird und er immer weniger nutzen hat. Das sieht man doch auch bei Pay-TV. Ausser wenigen Enthusiasten interessiert es kaum einen, da teuer, beschraenkt und das Angebot mittlerweile auch nicht mehr stimmt. Warum haben denn so viele Leute eine haessliche Sat-Schuessel auf dem Dach? Weils da viel TV fuer einen einmaligen Geldbetrag gibt. Qualitaet ist da genauso zweitrangig wie bei Powersaugen. Erstmal zaehlt Quantitaet (oder huebscher: ein breites Angebot). Die Content-Industrie will aber wie das kleine Schneiderlein auch noch aus einem Stein etwas herauspressen. Bloed nur, dass der Konsument den Kaese in der Hand hat.
Wundert sich eigentlich niemand, dass die sogenannten Kuenstler nahezu in totalem Schweigen verharren und das seit ueber einem halben Jahrzehnt? Ueber Sauger regen sich nur sehr wenige oeffentlich auf, auch heute faellt einem da nur Metallica sofort ein. Dann gab es ein paar wenig authentische Massenaktionen "P2P ist Pfui!" wo einige Pop-Groessen ihre Namen daruntergesetzt haben. Vielleicht aber auch nur deren Manager?
Glaubt hier jemand ernsthaft, der Durchschnittsmusiker wuerde sich nicht auch Musik per P2P besorgen?
Abgesehen von den pseudo-ethischen Gesichtspunkten ist das bargeldlose Zahlen online irgendwo im Mittelalter stehen geblieben. Kreditkarte will und brauch ich nicht. Paypal ist ein stinkender Monopolist wie eBay und einige andere Groessen im Web. Es kann doch irgendwie nicht sein, dass es immernoch kein sicheres, international nutzbares, zeitnahes - und moeglichst auch anonymes - (Micro-)Online-Bezahlverfahren gibt bzw. sich keines durchsetzt. Ich glaube fast, es liegt nur an den Banken fuer die sich das nicht lohnen wuerde solange die Leute mit Ueberweisungen (Zinsen fuer 3 Tage rumliegen einsacken) und Kreditkarten "zufrieden" sind. Solange man nicht unkompliziert etwas im Vorbeisurfen kaufen kann - so wie das mit einer Geldboerse im RL geht - braucht man sich nicht wundern, dass online kaum gekauft wird und die Leute auch kein schlechtes Gewissen haben. Fuer Jugendliche ist einkaufen online doch kaum moeglich, selbst wenn sie genuegend Taschengeld bzw. Geld aus einem Job haben. Tja, Klingeltoene dagegen lassen sich unkompliziert kaufen und gehen weg wie nichts.
Denk mal drueber nach!
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> Trollst Du gern?
Ich habe auf dein folgendes Statement geantwortet:
>> copy right or copy left?
>> don't ask, just copy all!
Weil viele Leute genau so denken, die Anstrengungen Anderer unbezahlt lassen, wird sich die Musikindustrie effektive Absicherungen überlegen müssen, bzw. hat es bereits getan. Sie sieht deshalb die Lösung in DRM.
Ich seh also _nicht_ ein, warum du diese Ansicht als Trollposting abstempeln willst. Ob es funktioniert oder nicht ist eine andere Sache.
> Wundert sich eigentlich niemand, dass die sogenannten Kuenstler nahezu in totalem Schweigen verharren [..]
Wären sie:
Pro: Hätten sie vielleicht Probleme seitens Vertragspartner
Con: Würden sie sich vielleicht in der Öffentlichkeit unbeliebt machen
Mit deinem Vortrag über Kreditkarten kann ich nicht viel anfangen, es hat schlicht nichts mit meiner Kritik an der abschätzigen Haltung gegenüber anderer Leute Arbeit zu tun. Und nein, ich bin überhaupt nicht pro-DRM.
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Zum Beispiel weil Du Deine Werke in Deutschland nicht unter Public Domain stellen kannst. In Deutschland gibt es ein Urheberrecht, und das kann Dir keiner wegnehmen, nicht einmal Du selbst, deswegen gibt es dort Public Domain frühstens 70 Jahre nach Deinem Tod.
--
There is no place like $HOME
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Ich seh das Problem mit dem Urheberrecht nicht. Wenn ich mit Breschi ein Technostück mache, dann liegt das Urheberrecht bei uns. Soweit so gut.
Die Verwertungsrechte können wir aber abgeben und sagen: Jeder darf, jeder kann. Macht. Share & Enjoy.
Das Urheberrecht liegt immer noch bei uns, aber jeder darf die Musik hören und, wo kein Kläger, da kein Richter, jeder darf die Musik auch nachspielen, remixen, seiner Oma vorsingen und dem Papagei beibringen, wenn er Freude dran hat.
Oder seh ich das faltsch? -- Scientology sagt Dir nicht alles - www.xenu.ch
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Ich seh das Problem mit dem Urheberrecht nicht
Das Problem liegt genau bei dem was du anschneidest: Den Unterschied Urheberrecht vs Verwertungsrechte.
Es gibt immer noch sehr viele Leute die zweiteres, und den Unterschied dazwischen nicht kennen, oder nicht verstehen. Und ihre irrigen Ansichten weitererzaehlen, wie wenn sie die Wahrheit waeren.
Public Domain tritt ein wenn das Urheberrecht erloescht (oder in Laendern die es erlauben, wenn auf Urheberrecht verzichtet wird), und als Folge davon) die Einschraenkung der Verwertungsrechte auch erloescht.
Wenn man auf die Verwertungsrechte verzichtet, dann ist das zwar juristisch detailmaessig nicht ganz das selbige, aber *auswirkungsmaessig* identisch mit Public Domain. Und das ist ausreichend fuer das was man will.
wo kein Kläger, da kein Richter
Und da rennst du gleich in das zweite Problem mit manchen Leuten: Sie haben null Vertrauen in ihre eigene (Un-)Faehigkeit, abzuschaetzen wo/wer ein Klaeger sein koennte/will. Also wollen sie eine offizielle "Ich verklage sie nicht" Aussage, in Form einer Lizenz.
Ich mache inzwischen absichtlich keine Lizenz mehr, zum genau diese Idioten dazu zu bringen vor ihrer eigenen Angst davonzurennen, und sichs elber fuer ihre Dummheit zu bestrafen. Weil das sind auch genau die Leute die gratis etwas nehmen, und sich danach darueber beschweren. Also wird man die auf diese Art effektiv los, ohne die intelligenten zu treffen. Und erst noch mit Null Aufwand. Cool! --
GPL ist neo-amerikanische Freiheit: du bist gezwungen frei - von jeder Moeglicheit die sie schaedlich erachten
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Interessante Gedanken, aber ziemlich unpraktisch. Wenn du sagst "Scheiss auf das geltende Urheberrecht" geht das wunderbar. Diese Einstellung ist aber höchstens für den Privatgebrauch tauglich. Andernfalls habe ich zwei Kritikpunkte:
1. Wenn irgendwo "public domain" drauf steht, dann weiss ich sofort was Sache ist. Da muss ich nicht zuerst recherchieren gehen wer das geschrieben hat, und was für einen Hintergrund der Autor hat. Als Urheber möchtest du vielleicht, dass die Leute solche Nachforschungen über dich anstellen, aber damit erschwerst du die Wiederverwendung. Egal wie intelligent jemand ist, solche Nachforschungen brauchen Zeit. Zwei Wörter von dir, "public domain", sparen Aufwand anderen Ende.
2. Es gibt diese Idioten, die irgendwas nehmen und es ohne Lizenzangabe / Credits / Quellenangabe veröffentlichen. Die Sorte, die sie nie die Zeit nehmen würde extra eine Lizenzangabe zu fälschen. Dein Argument "selber schuld wer nix draufschreibt" funktionniert deshalb nicht. Wiederum muss jemand sorgfältig recherchieren um diesen Fall auszuschliessen. Zwei Wörter von dir, "public domain", verhindern die Unsicherheit und sparen Zeit.
Wenn mir egal ist was mit meinem Code passiert dann schreibe ich "public domain" drauf, und ich benutze fremden public domain code ohne mich nur eine Sekunde über den Autor zu informieren. Du baust eine Hürde auf anstatt die Wiederverwendung zu fördern. Das trifft mehr Leute als nur die Idioten die sich über das Gratisbier beschweren.
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Von Anonymer Feigling am Monday 09. January 2006, 00:25 MEW (#19)
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Ich vermute er redet nicht von Code, da gilt eben das was Du geschrieben hast. Bei Musik, Bildern etc. mag das etwas anderes sein. Allerdings sehe ich nicht ganz, warum etwas nicht mit einer Lizenz
versehen sollte, vor allem wenn es "Public Domain" sein soll. Ausser natuerlich, man meint gar nicht "Public Domain" sondern "frei fuer nicht kommerzielle Nutzung" oder aehnliches. Fuer viele ist die Wahl der GPL fuer ihren Code meiner Ansicht nach auch falsch, was man daran sieht, dass sie sich mockieren, wenn jemand den Code tatsaechlich in einem kommerziellen Produkt nutzt. Zudem gibt es Grenzfaelle - wie z.B. GUI vor Socket klatschen - vor denen die GPL nicht "schuetzt".
Leute die sich ueber "Gratisbier" beschweren, duerften klar in der Minderheit sein. Wenn man sich nach denen - oder Stoerern jeder anderen Art (Stichwort: Vandalen, Terroristen etc.) - dann tut man weder sich noch irgendjemandem ausser diesen Subjekten einen Gefallen.
Andererseits meine ich, muss man auch nicht jeden zusammengehackten Code veroeffentlichen. Davon gibt es eh schon zuviel, allein schon deshalb, weil er schneller und einfacher zu schreiben ist. Eventuell wuerde ich dem Autor einen Patch schicken um das Groebste zu beheben, wenn mich der Code wirklich interessiert. Wenn nicht wuerde ich den Kram einfach nicht benutzen. Ich lasse mir aber sicher nicht das Recht nehmen, Schrott als Schrott zu deklarieren, ob gratis oder nicht spielt da keine Rolle.
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Halbwegs intelligente Lebensformen (das schliesst Juristen aus, da die sich stur gemaess (Gesetzes-)Program verhalten muessen) legen auch eine Aussage "Dieses Werk ist Public Domain" automatisch auf obige Art aus. Wider erwarten setzt sich ein Grossteil der Juristenschaft aus intelligenten Lebensformen zusammen, Verträge unter Laien werden gemäss Laienverständnis ausgelegt.
Ganz intelligente Lebensformen legen jegliche Abwesenheit einer Lizenz auch so aus, da es dem Urheber ja scheints egal ist. Und da die Urheber/Publikationsdatum Angabe fehlt, ist eh ein Formfehler da, falls Urheberrecht beabsichtigt war (= Urheber selber schuld wenn er verliert, er sollte sich ueber korrekte Form informieren wenn er Gesetz nutzen will).
Schöner Gedankengang, dem alle Schönheit nichts nützt, weil er schlicht und einfach falsch ist. Ein veröffentlichtes Werk unterliegt den Bestimmungen des Urheberrechts, die bekanntlich ziemlich restriktiv sind. Der Urheber kann einen Lizenzvertrag ausarbeiten, der vom Urheberrecht "abweicht", tut er dies nicht, so gilt nur das Urheberrecht.
Formerfordernisse für Lizenzverträge sind mir im CH Urheberrecht nicht bekannt, bitte Artikelangabe.
Ein Werk ist mit dem Schöpfungsakt sofort geschützt, irgendwelche Formerfordernisse gehören (in CH) ins bunte Reich der Sagen und Märchen.
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Von Anonymer Feigling am Friday 06. January 2006, 17:11 MEW (#12)
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In Frankreich ist "Public Domain" angeblich sogar illegal. Irgendwen muss man ja verklagen koennen, gell?
Hier kann man die Gesetze bzgl. des deutschen Urheberrechts nachlesen:
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/urhg/
Das hier ist interessant:
http://bundesrecht.juris.de/urhg/BJNR012730965BJNE006400315.html
Warum muss es da ausgerechnet fuer Musik eine Ausnahmeregel geben? Ich frage mich auch, mit welchen Hintergedanken - nicht im negativen Sinn - die einzelnen Artikel formuliert wurden.
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