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Geeks in der heutigen Welt: Wert der Musik? |
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Veröffentlicht durch XTaran am Sonntag 16. Oktober 2005, 00:03
Aus der Die-etwas-andere-Sonntagskolumne Abteilung
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daniel k. gebhart hat sich in seinem Blog gefragt, ob Musik dadurch, daß sie heute anders gehandhabt wird bzw. gehandhabt werden kann, an Wert verloren hat bzw. mit weniger Respekt behandelt wird.
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Er schreibt dort: "Dunkel kann ich mich noch daran erinnern, das Radioprogramm studiert zu haben um zu gegebener Zeit vor dem Kasten zu sitzen und die rote Record-Taste zu drücken. Groß war die Freude, wenn ich einen besonderen Track aufnehmen und meine Kassette um ein Schmankerl erweitern konnte. Mit großer Sorgfalt und viel Liebe wurde dessen Umschlag dann beschriftet und jedes einzelne Lied im Inhaltsverzeichnis von Hand eingetragen. Die dadurch entstandenen Werke hatten einen großen Wert und wurden meist gehört bis sie rissen. Und selbst dann wurden sie meist geklebt und weiterhin angehört bis eine neue Kasette voll war.
Später kam die CD, die erst keinen Sinn machte, da man damit nicht mal das Radio aufnehmen konnte. Weil es aber modern war und neue Musik irgendwann nur noch auf CDs zu beziehen war, kaufte man sich irgendwann doch einen CD-Player und legte sich die ersten Compact-Disks zu. Der Qualitätsgewinn war bemerkenswert und überzeugte. Auch die Covers und Booklets waren größer und schön anzusehen. Dann kamen die ersten CD-Rohlinge auf den Markt und die altbekannte, so sehr liebgewonnene und beinahe vergessene Leidenschaft des Kompilierens und Kopierens lebte wieder auf. Jedoch dank Computer und in weiterer Folge dem Internet in einer neuen Dimension. Die Rohlinge wurden immer günstiger und die CD-Brenner drehten sich immer schneller. Musiker landeten auf der Straße (oder behaupten es zumindest) und die Konsumenten stimmten sich bereits darauf ein, für Musik nichts mehr bezahlen zu müssen.
Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man seine Lieblingsmusik aus dem Netz bezieht und Lieblingslieder nicht mehr viel öfter als drei bis vier mal angehört werden. Zu umfangreich ist das musikalische Angebot, das uns neue Technologien wie Podcasts, Internetradios, Netlabels und illegale Tauschbörsen täglich anbieten.
Hat Musik dadurch an ihrem Wert verloren? Wie wird es weiter gehen?"
Wie sehen das die Symlink-Leser? Oder hat sich das Verhältnis zur Musik bei manchen anders oder gar gar nicht geändert.
Danke an Daniel für die Möglichkeit, den Text für die Symlink-Sonntagskolumne zu verwenden.
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An anderer Stelle hab ich das auch schon gesagt. Für mich gibt es drei Kategorieren von Musik.
Die erste ist die, welche ich nicht mag, meistens, weil ich den künstlerischen Aspekt darin nicht erkennen kann, weil sie schlecht ist oder sie mir halt sonstwie nicht gefällt. Die brauch ich nicht.
Die zweite Kategorie sind Stücke, die kurzzeitig mal nett sind, irgendwann aber langweilig werden, weil 1000 Mal gehört. "Come up and see me" ist so ein Stück bei mir.
Die dritte Kategorie ist die Musik von den Musikern, von denen ich Fan bin. Von denen muss ich einfach alle CDs im Regal stehen haben. Nix MP3, Audio-CD mit Cover und Allem. Die Aerzte sind so eine Gruppe. Oder Queen.
Dann gibts noch eine dreieinhalbte Kategorie. =:-) Das sind Raritäten, die ich auch einfach haben muss oder stolz bin, diese zu besitzen. Z.B. habe ich eine Bootleg von einem Konzert von The Prodigy. Oder aber die Schallplatten von The Shamens "Universal Nations" und die Zureich EP von einem unbekannten Künstler, vermutlich aus dem Wohlgroth-Areal. Und natürlich die Awex Remixes von The Shamens "Heal" und die einzige CD mit Stücken von Jochen Hippel. Die leih ich dann natürlich auch niemandem aus, die sind zu wertvoll.
-- Scientology sagt Dir nicht alles - www.xenu.ch
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Ich hab schon bevor ich ueberhaupt was vom Internet wusste fast nichts gekauft.
Ich hab ein paar JBO CDs und die eine oder andere Star Trek CD, aber das wars. UnCDs hab ich gar keine.
Meine Musiksammlung beschraenkt sich auf ein paar OGGs von einem Online Musikladen und ein paar Mitschnitten von Webradios.
Angehoert hab ich sie vor ewigen Zeiten zuletzt.
Und ja, ich gehoere auch zu den Konsumverweigerern die weder einen Fernseher noch ein Radio daheim haben. Ich hoere morgens ein paar Minuten Webradio (ROCK Antenne genaugenommen, die haben einen beinahe akzeptablen MP3 Stream) um die Nachrichten zu hoeren und am Wochenende laeufts meistens durch.
Oh, und dann hab ich da noch ein paar Lieder von Paniq.
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bekannte von mir ordnen musik auch noch so liebevoll per hand und "beschriften" id3 tags, ordnen die songs in verzeichnissen nach bestimmten schemata.
auch ist man froh wenn man nen seltenen tune mal irgendwo gefunden hat und man ein seltenes stueck der musikgeschichte ergattern konnte.
klar gibt es auch wegwerfstuecke die man ein,zwei mal hoert und dann einfach ueber hat.
ausserdem denk ich einfach, dass die filesharing das radio als broadcastfilesharing ersetzt hat.
musik hat den selben wert wie frueher. ausserdem denke ich das der wert nicht wirklich in geld gemessen werden kann.
wenn man sich ein album saugt/brennt/irgendwie anders beschafft ohne dafuer ueberhoete 18€ auszugeben, heisst das nicht das man die musik nicht wertschaetzt. es heisst am ende nur das man kein geld fuer ueberteuerte musik ausgeben will. wenn der kuenstler davon nix abbekommt ist das auf der einen seite zwar traurig fuer ihn, auf der anderen seite bekommt er aber genug geld und sollte sich von dem gedanken verabschieden, dass man mit musikmachen reich werden kann.
however - musik hat ihren wert behalten und wird ihn auch weiter behalten. das liegt in der natur der musik - musik ist ebend kein materielles gut - es ist ebend anders als die industrie es gern weismachen wuerde.
mch
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Was soll ich da sagen ?
Ich hab' da so meine musik von der ich 'alles' auf CD/LP habe, und diese dann MP3'e zum in den ferien dabei zu haben.
Ansonsten höre ich wärend dem aufstehen am morgen DRS1 der nachrichten wegen. Wärend der arbeit höre ich DRS1, jedoch nur morgens, da ist der info gehalt sehr gut, und die musik alt genug.
Früher mal war SWF(R)3 mein favorit, aber seit die nur noch die top30 spielen sind die untendurch ...
Fazit: Ich kaufe musik von bestimmten gruppen, ansonsten höre ich fremd zusammenstellungen.
paulb
PS: Auf DRS1 kommt jeweilen am Sonntag um 13:00 die Hitparade von +- 1970 ... da merke ich jeweilen wie alt ich doch schon bin :-)
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PS: Auf DRS1 kommt jeweilen am Sonntag um 13:00 die Hitparade von +- 1970 ... da merke ich jeweilen wie alt ich doch schon bin :-)
Diesen Sonntag gehört! Oktober 1977, Donna Summer mit "I feel love". Umm, das kenn ich doch, aber anders... Tatsächlich, Breakbeat-Version davon liegt auf Tape rum. Hui, aber man merkt dem Original an, dass dessen Beat zeitlos ist irgendwie.
-- Scientology sagt Dir nicht alles - www.xenu.ch
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* es wird nicht getauscht, sondern kopiert
* die "Börsen" (Netzwerke) sind nicht illegal, nur
das Anbieten von Material, für dessen Verbreitung
man keine Lizenz hat, sowie das Herunterladen
"offensichtlich illegalen Materials".
Ansonsten hat der Junge ja Recht, ich habe zwar
nie aufgenommen, aber die Kassette mit meiner
Lieblingsmusik auch bis zum Riß gehört, danach
festgestellt, daß es sie nur noch auf CD gab,
geflucht, und besitze bis heute keinen CD-Player,
nur diverse Laufwerke... und boykottiere DVDs. Ich bin BSDler, ich darf das!
Dieser Platz zu vermieten!
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Von mtthu
(m anderskor abegglen uf gmx punkt zeha)
am Sunday 16. October 2005, 15:35 MEW (#7)
(User #1241 Info)
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Vor meinen ersten LAN-Parties (so zu fünft oder sechst in einem kleinen Raum mit einem grossen Chaos) hatte ich keine "eigene" Musiksammlung. Ich habe damals begonnen von den Kollegen Musik zu kopieren, von Bands, die ich damals noch nicht kannte. Manche Bands haben mir so gut gefallen, dass ich mir von ihnen CDs gekauft habe. Musik von Kollegen zu kopieren ist eine gute Möglichkeit neue Bands zu entdecken. Ich habe seither ca. 150 CDs gekauft und bald zwanzig Konzerte besucht. Ich mache auch selber Musik und bin überzeugt, dass Musik glücklich macht -ob selber gespielt oder als Zuhörer genossen... ----------------
Eat, Drink, Drum
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Von Anonymer Feigling am Sunday 16. October 2005, 19:37 MEW (#8)
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In der Zone in Dresden gab es zu Beatstreetzeiten keine richtigen Musikquellen, wo man sie hätte bequem beziehen können. Da bin ich Monatelang rumgelaufen, habe viele Hiphopper kennengelernt und jeder sammelte und tauschte (Kasettenaufnahme - von mal zu mal schlechter). Manche Musikstücke waren so begehrt, dass man sie nur bekommen konnte, wenn man etwar Gleichwertiges bieten konnte und Platten standen ganz hoch im Kurs. Ich hatte ca. 87/88 ungefaehr 200 Ostmark für die LP "Bad" von ll-cool-j gelegt. Heute sieht es anders aus. Ich schneide über nacht den Stream verschiedener Internetradios mit (swiss groove/smooth jazz/hiphop underground urban oldscool/...) mit oder gehe auf frei zugaengliche Quellen (edits.nl/ buschfunk.org/ http://www.tomandandy.com/downloads.html) und schneide mir Kassetten zusammen fürs Autoradio. Jetzt ht es doch tatsächlich eine meiner Zusammenschneid-Kasetten soweit gebracht immer von mir gehört zu werden. Die wird einfach nicht langweilig. Es sind nur 90 Minuten insgesamt, aber die wird nicht langweilig; keine Ahnung, warum.
Vieleicht habe ich endlich die perfekte Musik gefunden? Es braucht eigentlich nichts mehr produziert werden. Die eine Kasette reicht völlig.
Grüße, chvt.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 16. October 2005, 20:21 MEW (#9)
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Ich denke schon, dass viele heutzutage weniger bereit Geld fuer Musik auszugeben. Man sollte aber auch nicht Geldwert mit "Wert" an sich verwechseln. Musik selbst hat einen sehr hohen Stellenwert und traegt zur Lebensqualitaet und dem individuellen Lebensgefuehl bei. Was allerdings aus meiner Perspektive an Wert verloren hat, sind Radio, Charts und grosse Namen. Das Internet bietet eine so hohe Diversitaet an Musikstilen und Kuenstlern, dass fuer Ruhm wenig Zeit und Platz bleibt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich kein Teenager mehr bin, aber ich habe kein Beduerfnis irgendeine Band in den Himmel zu loben und an Alben auch kein Interesse. Jeder Kuenstler hat Hoch- und Tiefpunkte, manchen gefallen Experimente und Ausfluege, andere nehmen dies eher als Durchhaenger oder Fueller wahr. Dank Internet kann man sich ueberall das fuer sich Beste herauspicken und da man nicht mehr auf Medien mit 60-90 Minuten Spielzeit angewiesen ist, laeuft man auch weniger Gefahr sich Titel durch "heavy rotation" kaputtzuhoeren.
Ich glaube, nie war Musik so allgegenwaertig wie heute, aber die Zeit der grossen Namen ist vorbei. Nicht weil die Kuenstler schlechter waeren, sondern weil das Angebot so weit gestreut ist. Nie war es einfacher auch an uralte teils unbekannte und damals verschmaehte Werke heranzukommen.
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