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| Geeks und ihre Weltanschauungen, Teil 30: Ehrlichkeit |
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Veröffentlicht durch XTaran am Sonntag 17. Juli 2005, 10:02
Aus der Jetzt-mal-ehrlich! Abteilung
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Momentan will kaum ein Politiker etwas versprechen, was er nicht halten kann. Ehrlichkeit ist "in". Aber sind Politiker nicht effektiver, wenn sie mehr versprechen als sie halten können? Sollten Politiker nicht ferne Ziele "versprechen", um sich besser voneinander abgrenzen zu können? Sollten Politiker ehrlich sein? Darüber hat Robert Misik in der taz nachgedacht. Was denken denn die Symlink-Leser zum Thema Ehrlichkeit?
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Auch wenn das o.g. Beispiel nicht wirklich direkt IT-bezogen ist, so ist es doch eine interessante Theorie, gerade auch in Bezug auf die IT-Politik, auch wenn dort die Abgrenzung vielleicht nicht ganz so notwendig ist wie an anderen Stellen.
Meiner Erfahrung nach scheinen die meisten Geeks Ehrlichkeit als ein recht wichtiges Gut anzusehen, fliegen damit aber auch nicht gerade selten auf die Schnauze, wenn andere das dann ausnutzen oder man in Gewissens- oder Interessenkonflikte gerät.
Manche scheinen aber auch gelernt zu haben, daß man mit Weg des geringsten Widerstandes auch ganz gut voran kommt, also einfach das sagt, was der Gegenüber hören will. Die einen nennen es "Notlüge", die anderen "Marketing". ;-)
Manchmal scheint aber bei Geeks oft auch Wunschdenken und Ehrgeiz zu einer gewissen Unehrlichkeit zu führen, gerade bei Abschätzungen der Dauer von IT-Projekten. Ist man hier nicht durch Optimismus zuoft dazu verleitet, die Projektdauer zu kurz einzuschätzen, obwohl man eigentlich weiß, daß genügend schief gehen kann, auf das man nicht einmal groß Einfluß hat?
Wie stehen die Symlink-Leser zu Ehrlichkeit?
(Danke an dino fürs Korrekturlesen und Anregungen.)
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Ich persönlich finde es wichtig, das Politiker ehrlich sind, um allen die selben chancen zu lassen. Denn wenn es ins "Marketing" übergeht gewinnen nicht die guten, sondern die, die am besten reden oder den Leuten Angst einjagen können.
Auch das ist eine Tendenz in der Politik, man verpricht zwar weniger, wenns dann aber darum geht die Menschen zu überzeugen kann man durchaus stark übertreiben oder gar lügen (z.B. SVP Plakat bei den Schengen/Dublin Abstimmungen) das finde ich nicht in Ordnung und ist unfair allen gegeüber, die mit fairen Mitteln zu überzeugen versuchen.
Was allerdings ganz etwas anderes ist: Politiker müssen Ziele und Visionen haben, und diese auch offenlegen, es kann nicht ziel einer Regierung sein die Mehrwertsteuer zu erhöhen oder sonstiges, das ist lächerlich. Dadurch unterscheiden sich ja auch die Parteien, in den Zielen, der Weg dazu mag auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, aber was die Parteien unterscheidet sind die Ziele, und nach denen sollte man auch wählen. Und solche Endziele setzen eine gewisse Unwahrheit voraus, da sie niemals realisierbar sind.
Also nochmals in Kürze: Es ist wichtig bei Sachfragen bei der Wahrheit zu bleiben, Ziele und Visionen müssen aber da sein.
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Amen!
Ich glaube an Ehrlichkeit. Ich glaube an Free Software (was Anderes als OSS!). Ich bin ein Idealist. Ich schiess mir damit selbst ins Knie. Ich meine das ernst.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 17. July 2005, 11:16 MEW (#2)
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Ehrlichkeit in der Politik ist etwa so wahrscheinlich wie die Wahrheit in der Bild. Wo in der deutschen Presse das Wort "Korruption" nur in Zusammenhang mit Italien gebracht wird, heisst es bei uns dann Spenden Affäre (Betonung auf kurz, geht schnell vorbei). Siehe auch "Spin". Wer noch meint er hätte eine Wahl sollte auch die echte Alternative kennen.
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Von Anonymer Feigling am Wednesday 27. July 2005, 11:11 MEW (#14)
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Frau Merkels und Herrn Kochs Ehrlichkeit ist doch nur ein Marketinggag. Die haben vorher abgewägt, ob einer merkt, dass die damit eigentlich sagen, sie häten ihn vorher immer nur verarscht und haben festgestellt, dass die meisten nichts merken.
Zum Thema gibts unter http://www.einseitig.info einen guten Artikel. Da unterdrückt die CDU Informationen über den Irakkrieg, die sie vorher mal gut fand.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 17. July 2005, 11:56 MEW (#3)
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http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4536612_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
Stoibers Ziel 4% Arbeitslosenquote,
das klingt sehr stark nach
Helmut Kohl, Arbeitslosenzahl halbieren
und Schröder an den Zahlen sollen uns die Wähler messen.
und ist noch ein Stück "hirnverbranter",
man muss doch bedenken, woraus sich die Arbeitslosen zusammensetzen, schlichtweg aus Berufen für die es an einem Hightechstandort wenig bedarf gibt, wo es Leute im EU-Ausland gibt die es genausogut -vielleicht sogar besser- und preiswerter machen können, "die Arbeitslosen"
der letzten 10 Jahre sind durch Rationalisierungen
und Insolvenzen freigesetzte Arbeitskräfte,
ein Teil davon strebt auch ab 57 Jahren
die 58er Regelung und später die Rente an,
sind also im Endeffekt auch nicht mehr agil
genug und müssten erst wieder aufgebaut werden,
ausserdem muss er sich um eine nicht-ausbildungs-fähige Schulabgängerquote
von 20% kümmern, welche nämlich jedes Jahr direkt
in die Arbeitslosenzahlen mit einfliessen.
Ich frage mich langsam wirklich ob Politiker,
wenn sie von der "Bild am Sontag" interviewed
werden, zwangsweise Ihren Denkaparat gleich mit
ausschalten, oder die Laubsäge bereit halten,
um sich nach jedem Satz die Nase zu kürzen.
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Von Anonymer Feigling am Sunday 17. July 2005, 11:56 MEW (#5)
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sorry es muss CSU heissen ;)
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"Idiotenfilter ausgelöst. Kommentar abgebrochen.
Das ist eine scheusslich lange Zeichenfolge da. Damit gewinnt man Wettbewerbe. Aber keine von uns."
Der Filter wird von einem URL ausgelöst, den ich nicht gemacht habe. Da er aber einen Mehrwert für die Symlink-Leser darstellt (IMHO) weigere ich mich, ihn zu entfernen. Mein Kommentar ist jetzt auf meiner Website http://www.chabis.ch/symlink/kommentar-2005071700.html
Grüsse vom Knochen.
--
Ein christlich Regiment wird durch nichts mehr verhunzt als durch zu viel sogenannte Justiz.
J. Gotthelf
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Von Anonymer Feigling am Sunday 17. July 2005, 15:05 MEW (#7)
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Schon mal was von TiniURL gehört? (http://tinyurl.com/)
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Hmm... ja, das dürfte mein Problem für's nächste Mal lösen. Für dieses Mal ist's ja auch wurscht - wenn eines Tages meine Website nicht mehr online ist interessiert der Kommentar auch niemanden mehr.
Grüsse vom Knochen
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Ein christlich Regiment wird durch nichts mehr verhunzt als durch zu viel sogenannte Justiz.
J. Gotthelf
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Hmmmja, die Idiotenfilter sind leider nicht wirklich intelligent. Ob sie hier wirklich helfen? Ich weiß es nicht. Bei Slashdot waren sie wohl notwendig, sonst gäbe es sie nicht...
Danke für die nette Reaktion. Ich hab den Filter mal soweit hochgedreht, daß die Spiegel-URL reinpaßt.
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There is no place like $HOME
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...dazu hätte ich gerne fliegende autos und die euro-millions-zahlen für nächste woche...
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Von Anonymer Feigling am Sunday 17. July 2005, 22:32 MEW (#10)
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nur ein stein in der brandung ist ehrlich und zwar auch nur in bezug zu seiner funktion. das liegt an seiner immobilitaet.
die mobilitaet, die soziale/humane situation und damit der zwang zu konsens fuehrt zu einer verschleifung der ehrlichkeit. zudem zaehlt die ehrlichkeit grundsaetzlich nicht zu den charakteriska eines menschen.
ein stein wird in 1000 jahren zu sand, ein Mensch aber nimmt in 100 jahren min. 1000 formen an. Folglich kann von einer Stabilität -> Ehrlichkeit nicht gesprochen werden.
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What is truth? We must adopt a pragmatic definition: it is what is believed
to be the truth. A lie that is put across therefore becomes the truth and
may, therefore, be justified. The difficulty is to keep up lying... it is
simpler to tell the truth and if a sufficient emergency arises, to tell one,
big thumping lie that will then be believed.
-- Ministry of Information, memo on the maintenance of
British civilian morale, 1939
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Von Anonymer Feigling am Thursday 21. July 2005, 12:13 MEW (#13)
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erhlichkeit in software entwicklung ist substantiell. lügen, auch notlügen, führen zu verzögerungen, problemignorierung, chaos und Kamikaze oder Death-March projekten. die sache der ehrlichkeit == (vetrauen plus know-how) ist oberes prinzip. marketing ist klar auch wichtig, nur sollte jeder jederzeit verstehen wann marketing und wann ehrlichkeit gefragt ist. lügen sollten ( wenn kein vetrauen ) zur sofortigen entlassung führen. (punkt)
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Die Weitergabe von Information, die dem eigenen Wissen entsprechend korrekt ist - Ehrlichkeit - ist, wie ich finde, das Allerwichtigste in zwischenmenschlichen Beziehungen. Nach einer entlarvten Lüge nämlich ist es mit dem Vertrauen vorbei und man hat bei jeder Aussage der Person Probleme und Schwierigkeiten sie zu prüfen, weil man sie einfach nichtmehr blind annimmt oder annehmen kann.
Bei jedoch soviel Information, die über Massenmedien verbreitet werden, ist es wirklich beinahe unmöglich zu validieren, was denn noch richtig oder falsch ist. Die Werbekampagnen der Parteien verwirren mehr, als dass sie aufklären, was irgendwann einfach zu Chaos führen muss.
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Diskordier schwimmen nicht gegen den Strom, sie steigen aus dem Fluss. -><-
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