Zugegeben, MD5 kann, wie jeder andere Hashalgo, nur ein Kompromis sein. Es ist ganz einfach nicht möglich, eine perfekte Funktion, die eine Gleichverteilung für alle Arten von Daten bietet, zu entwickeln. Letztendlich läuft es doch darauf raus, daß ein Hashcode eine (i.d.R. unumkehrbare) verlustbehaftete Komprimierung ist. Man nehme ein 500 MB großes ISO-Image und mache darüber 16 Byte Hash. Wenn dieser tatsächlich eindeutig wäre, dann wär ja alle ursprüngliche Information enthalten, welche, da eindeutig, wieder den Originalinhalt erzeugen könnte. Ergo, eine verlustfreie Komprimierung. Isses aber nicht und wird es auch nie sein (*1). Deswegen nennt man es ja auch Hash.
Es ist schon seltsam, für was die leute Zeit und Energie aufwenden. Ich mein, zu beweisen, daß man mit 2 verschiedenen Inputs ein und denselben MD5-Hash erzeugen kann, ist ungefähr genau so aufregend und sinnvoll, wie ein Projekt zu starten, daß beweisen soll, daß 1=1 ist. Ein Hash ist per Definition nicht eindeutig.
Wenn ich mir das so recht überlege, dann frag ich mich schon, ob da nicht mehr dahinter steckt. Eine unsinnige Aufgabe, die aber cool klingt, ein Client, der zwar für Linux vorhanden ist, der aber nur als ein fettes Binary, ohne Source, angeboten wird und dann ein 'Magic Button' (*2). Klingt für mich irgendwie wie 'Click here to get Tea-Bagged'. Ich weiss im Moment nicht, was wirklich Sache ist. Auch die Diskussion auf Slash zu dem dort vor 2 Monaten mitangekündigten Projekt ist recht durchwachsen.
Davon unbeeinflußt danken wir für die heutige Episode der 'Unendlichen Geschichte von den überflüssigen Browserabfragen' der Deutschen Städte Medien , der Firma, die die städtischen Werbeflächen in Deutschland vermarktet , welche einem beim Besuch Ihrer Webseite mit dem Mozilla 1.6 freundlich bescheidet:
Willkommen bei der DSM !
Diese Seiten sind optimiert für Netscape 4.x und Internet Explorer 4.x.
Um auch wirklich alles zu sehen, sollten Sie zuerst das Shockwave-Plugin installieren.
Klicken Sie hier, um die DSM Seite zu öffnen.
Mal ab von Plenken, das ich ja voll und ganz verstehe, wieder mal ein edles Beispiel, warum Browserabfragen in Kindeshand Ih-Viel sind.
---
*1 - Einige von Euch können jetzt garantiert die passenden Theorien besser zitieren als ich.
*2 - Hat jemand die JS Funktionen (http://www.md5crk.com/applet.html) des 'Magic Buttons' schon mal näher angeschaut?
|