Nicht der einzige heute, wie ich bald feststellen sollte: Wenn man also schon aufgestanden ist, kann man auch gleich auf's Klo gehen. Kaum sitz ich, geht das Licht einen winzigen Moment aus und die Therme neben mir macht kurz Klack-Klack. *grumpf* Nicht schon wieder. Kurz aus dem Klo rausgeschaut. — Ah, die Rechner laufen noch, gut. Noch bevor ich vom Klo bin, macht's wieder Klack, aber nur einmal und das Licht bleibt aus. Nunja, sieht aus, als könnte das heute noch öfters passieren, also sicherheitshalber mal die gesamte Elektronik vom Netz genommen. Insgesamt hatte ich heute mindestens 7 Stromausfälle, davon 5 länger als 10 Minuten und der letzte, nachdem ich bereits alles wieder angeschaltet hatte und am Schreiben der Sonntagskolumne saß:

18:08:21 <XTaran> Hmmm, hier fängt's wieder an zu stürmen, wenn die
                  Sonntagskolumne nicht zeitig erscheint, gab's wohl
                  wieder einen Stromausfall hier.
18:08:38 * XTaran zündet vorsichtshalber schonmal 'ne Kerze an.
[...]
18:13:24 <Venty> XTaran ist scheinbar offline.
18:13:38 <Venty> Hab ihn grad am Telefon, er hat nen Stromausfall.
[...]
18:27:07 <XTaran> re *grmblfzzz*
18:27:56 <XTaran> Kaum redet man von der Möglichkeit eines
                  Stromausfalles, hat man einen. Das ganze Dorf war
                  dunkel, nur hier und da einen Kerzenschein innem
                  Fenster...
18:28:02 <Venty> Oha.
18:28:05 <Venty> Sowas.
18:28:31 * XTaran läßt die 5 Kerzen jetzt mal brennen.
18:28:37 <Venty> Hehe.
18:28:45 <Venty> Man könnte da ne Umfrage draus machen.
18:28:51 <Venty> Was tust Du bei Stromausfall?
[...]
18:35:42 <XTaran> Hmmmm, oder soll man heute aus gegebenem
                  Anlaß "Geeks und Stromausfälle" machen? ;-))

So kam es also zum eigentlichen heutigen Kolumnenthema, auch wenn anfangs ein ganz anderes geplant war. (Keine Bange, das gibt's dann voraussichtlich kommendes Wochenende.)

Tja, was macht man nun bei Stromausfall? Hat man als Desktoprechner einen Laptop oder den Arbeitsplatz samt Monitor an einer USV, wohl einfach weiterarbeiten, bis der Strom wieder da ist oder die Batterien schlapp machen. Licht für die Tastatur gibt's, falls notwendig, ja vom Monitor. Wer, wie ich weder USV noch Laptop (im Notfall noch einen Zaurus... ;-) hat, der muß sich die Zeit anders vertreiben: Telefonieren zum Bleistift. Funktioniert aber auch nur dann, wenn die Leitung noch tut und man ein analoges oder notstromfähiges ISDN-Telefon hat. War bei mir dank DECT-ISDN-Telefon (und einer, auch noch lange nach dem Ausfall toter ISDN-Leitung) leider nicht der Fall. Da es Nachmittag und noch hell war, war recht schnell klar, daß ich an Douglas Adams' "Dirk Gently's Holistic Detective Agency" weiterlesen werde. Und was futtern, mangels Gasherd allerdings was Kaltes. Baden kam mir auch noch in den Sinn, denn geheizt wird da mit Gas, aber die Therme mag scheinbar ohne Strom nicht so richtig werkeln.

So konnten mir auch die drei weiteren Stromausfälle der darauffolgenden zwei Stunden nichts mehr anhaben: Mit der Nachttischlampe als Indikator für "Stromausfall oder nicht" wartete ich, bis es mal 'ne Stunde keinen Ausfall mehr gab. Dann stöpselte ich die Rechner wieder an. Wie man an o.g. IRC-Mitschnitt erkennen kann, hatte ich beim aufziehenden Unwetter schon berechtigte Befürchtungen. Die Kerze konnte ich noch mit Licht aus der Steckdose suchen, die Streichhölzer bereits mit der immer in der Hosentasche weilenden, geek-konformen LED-Taschenlampe. Und gerade als ich überall Kerzen verteilt hatte und mich am Anblick eines komplett dunklen Dorfes entzückt hatte, ging auch das Licht schon wieder an und dabei blieb's zum Glück bis zum jetzigen Zeitpunkt auch. Witzigerweise blieb das ISDN-Telefon, nachdem wieder Strom da war, noch länger gestört, aber das DSL ging sofort wieder. (Nuja, das wird ja auch nur aufmoduliert...)

Was natürlich als Beschäftigung bei Stromausfällen auch sehr beliebt und bekannt ist, ist sich mit der Freundin oder dem Freund in eine warme Ecke kuscheln und den Dingen ihren Lauf lassen, so wie es viele bei den großen Stromausfällen von New York anno 1965, 1997 und vermutlich auch im August 2003 gemacht haben. Ob letzterer mit seinen 30 Stunden Dauer auch wirklich wie vermutet neun Monate später zu einer deutlichen Erhöhung der Geburtenrate führt, bleibt noch bis Mai diesen Jahres abzuwarten. Zumindest sind laut taz bereits kurz danach entsprechende Wetten abgeschlossen worden. ;-)

Ich will mal hoffen, daß unsere Leser nicht, wie anno 1977 in New York passiert, mit dem Plündern der in der Umgebung liegenden Geschäfte anfangen.

Was tust Du bei Stromausfall?

Dank an Venty, dessen Idee zur Stromausfall-Umfrage mich erst darauf brachte, eine Sonntagskolumne über Stromausfälle zu machen, Frank für die geniale Raffzahn-Option und dino und maradong für's Probelesen und Anregungen...