| |
|
Geeks und ihre Weltanschauungen, Teil 8: Politik |
|
|
Veröffentlicht durch dawn am Sonntag 16. November, 21:12
Aus der das-system Abteilung
|
|
|
|
|
Wie häfiger mal ist wieder Sonntag. Zeit für unsere anscheinend
ziemlich beliebte Sonntagskolumne zum Thema "Geeks und ihre Weltanschauungen".
Das heutige Thema ist ein Thema, über das wohl Diskussionen mit beliebiger
Länge entstehen können. Wir wollen von euch wissen: Was ist
euer Bezug zu Politik?.
|
|
|
|
|
|
Im heutigen Verständnis ist Politik eine Kombination von Verhaltensweisen
einer beliebiger Anzahl von Partnern, die sich in einer gemeinsamen Welt
befinden. Anders gesagt können unter dem Begriff Politik auch alle Massnahmen
verstanden werden, die sich auf die Führung und Gestaltung eines Staates
beziehen.
Wer den Wikipedia-Eintrag zum
Thema anschaut, findet dort auch noch andere Vorstellungen. Der politische
Denker Niccolo Machiavelli
verstand zum Beispiel unter Politik alle Mittel, die nötig sind, um an die
Macht zu kommen und sich an der Macht zu halten.
In der Politik gibt es verschiedene Systeme und Ideologien. Viele Staaten sind
demokratisch. In diesen
Staaten hat das Volk die Souveränität.
Trotzdem gibt es in diesen Staaten immer noch eine Herrschaft. In der Anarchie (die auch als
Basis-Demokratie bezeichnet wird) wird eine herrschaftsfreie und gewaltlose
Gesellschaft angestrebt.
Im Gegensatz dazu stehen die totalitären Staaten.
In diesen bestimmt nicht das Volk über den Staat sondern der Staat
über das Volk.
Neben den hier erwähnten politischen Systemen gibt es auch noch eine
vielzahl an Ideologien. Eine davon ist der Liberalismus.
Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Schutz der Freiheit des Einzelnen.
Zeitgleich mit dem Liberalismus ist der Nationalismus entstanden.
Damit wird die Loyalität und Hingabe an eine bestimmte Nation umschrieben.
Zusätzlich wird auch noch subjektiv über andere Völker und
Nationen gewertet.
Das Gegenstück zum Liberalismus ist der Konservatismus. Hiermit
wird eine Ideologie bezeichnet, deren Hauptziel es ist, die bestehende
Gesellschaftsordnung zu bewahren oder eine frühre Gesellschaftsordnung
wiederherzustellen. Dies steht jedoch immer im Bezug auf die historische
Situation.
Desweitern existiert auch noch ein politisches
Spektrum. Hiermit wird versucht, Parteien zu gliedern. Die hier am
Häfigsten verwendeten Begriffe sind links (sozialistische bzw.
sozialdemokratische Parteien) und rechts (konservative Parteien). In Frankreich
nach der Revolution waren die Parteien entsprechend im Saal platziert, deshalb
die beiden Begriffe.
Die Angabe des politischen Spektrums ist jedoch sehr ungenau. Viele Parteien
lassen sich nicht genau in diesem Schema kategorisieren. Durch die Ungenauigkeit
des Spektrums gibt es auch sehr viele Leute, die sich weder als links noch als
rechts bezeichnen, weil sie sich nicht auf eine der beiden Seiten gehörend
fühlen.
Wer noch nicht genau weiss, wo er jetzt eigentlich steht, für den gibt es
den Political Compass. Hierbei
muss jedoch jeder selber entscheiden, inwieweit er dem Resultat dieses Kompasses
vertrauen will.
Ein Dank geht an maol, tbf und XTaran, die die Kolumne gegengelesen und mit
sinnvollen Vorschlägen ergänzt haben.
|
|
|
|
< Linux basierte Firmware für HP Handhelds | Druckausgabe | Windows 95,98 oder XP Betriebssystem CD für 5,- Eu > | |
|
Diese Diskussion wurde archiviert.
Es können keine neuen Kommentare abgegeben werden.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Danke für den Link zum Political Compass! War wirklich interessant das Ergebnis (X=-5.38&Y=-5.85 falls der shortlink inaktiv ist...)zu sehen (ich habe es zwar ungefähr so erwartet, es ist aber doch recht schön wenn ich sehe dass ich nicht nur davon spreche politisch links zu sein sondern dass es sich auch in einem Test zeigt, wo ich keine Vorurteile einbringen kann (bzw viel weniger leicht als wenn ich mich einfach für links oder rechts entscheiden müsste)...
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Paul
(symwrdlink.20.pcb@spamgourmet.com)
am Monday 17. November, 08:13 MET (#9)
(User #66 Info)
|
|
|
|
|
Oh ja! Der political compass ist ja echt spannend.
Ich bin vor allem glücklich, dass ich weiter von Herrn Bush als von Herrn Hussein entfernt liege, wobei ich durchaus froh bin, dass der Abstand zu Hussein immer noch gewaltig ist und bei mir in der Gegend eher Gandhi, Mandela und der Dalai Lama sind.
Interessant auch unsere "eher linken" Politiker wie Schröder und Blair, die doch klar rechts liegen auf dieser Skala.
So, noch was zu meiner eigenen Meinung: in D gibt's sehr wenige vernünftige Politiker in den hohen Positionen, meiner Meinung nach. Einer der vernünftigsten heisst Trittin und hat leider immer weniger zu melden. Von allen politischen Parteien gibt's nur eine, mit der ich mich einigermassen identifizieren kann, und das sind die Grünen.
Besonders schlimm finde ich (abgesehen von braunem Gesocks latürnich) die F.D.P., allen voran Westerwelle. Voll heisser Luft, und hält sich und seine Partei für zehnmal wichtiger, als sie sein sollte, es aber aufgrund der Notwendigkeit von "kleinen" Koalitionspartnern (die dann weit überproportional Macht erhalten) nicht ist. (OK, im Fall der Grünen finde ich das gerade gut...)
Schlimmste Einzelperson (abgesehen von der kompletten CSU, soweit ich die kenne) ist aber die Frau Merkel. Als die CDU noch dran war, hatte sie manchmal einigermassen vernünftige Ideen und Meinungen und war mir (abgesehen von der damals schon abgesägten Rita Süssmuth) eine der Liebsten in der CDU. Sobald dann aber die SPD dran war, die in vielen Punkten genau ihre bisherigen Meinungen vertrat, war sie auf einmal dagegen. Toll. Weg mit der Frau.
Noch eins: wenn jetzt Wahl wäre, wäre wohl erstmals kein SPD-Kreuz auf meinem Wahlzettel zu finden. Bisher war ich immer so drauf, dass ich bei Direktkandidaten SPD gewählt hab (weil der grüne Kandidat ja eh nicht reinkommt, und so wird's wenigstens nicht der CDU-Mensch), aber damit ist jetzt Schluss.
Gruss,
Paul
--
Es gibt keine Regel. Ohne Ausnahme.
(Curzon Dax)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Da kann ich größtenteils (Bush, Hussein, Schröder, Trittin, CSU, SPD, Kreuzchen) nur zustimmen, auch wenn meine Abneigung gegen Frau Merkel nicht ganz so stark ausgeprägt ist. Je nachdem, ob man die CSU schon als braunes (oder in .at blaues :-) Gesocks bezeichnet, könnte ich auch zum Thema FDP noch zustimmen. Eines finde ich allerdings an Westerwelle gut: Er hat als großes Vorbild wesentlich zur SWR3 Comix-Serie "Taxi Sharia" mit Ützwurst und Osterwelle beigetragen. Und auch sein Einklageversuch in das Fernsehduell und sein Guidomobil waren recht amüsant, auch weil eher kontraproduktiv. So ganz unnütz ist er also nun doch nicht... ;-)
Von der politischen Gegend her liege ich auch in dem anscheined geek-typischen Gandhi-Mandela-und-Dalai-Lama-Eck: X = -4 und Y = -6.72. Auch als der Political Compass Anfang des Jahres in meinem Bekanntenkreis umging, kam keiner meiner Bekannten aus dem unteren linken Quadranten. Selbst ein sich als "Scheininformatiker" bezeichnender Jurist kam nicht aus diesem Quadranten raus. ;-)
Zur SPD: Ich bin mir nicht sicher, ob es eine andere Lösung für das Problem gäbe, vermute es aber stark und bewundere insofern alle Parlamentarier aus Reihen der Koalition, die gegen die Sozial-Reform gestimmt haben. Was mich etwas gewundert hat, ist, daß mein Lieblingsgrüner, Hans-Christian Ströbele, da anscheinend nicht dagegen gestimmt hat.
--
There is no place like $HOME
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ich lande auf -1.50/-7.69, was mich eigentlich auch nicht überrascht (wenn mich etwas überrascht, dann das dass ich nicht weiter unten bin, aber ich denke das hat mit den spezifischen Fragestellungen zu tun, wo ich manchmal sagen muss "ja, aber..."). Ich bezeichne mich als Libertär (was dasselbe zu Anarchist ist wie Open Source zu Free Software ;)). Und leider gibt es hier keine Libertäre Partei (da hats übrigens auch noch so ein Quiz) die wirklich das vertritt was man möchte: Möglichst grosse persönliche wie wirschaftliche Freiheit.
--
"The more prohibitions there are, The poorer the people will be"
-- Lao Tse
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Sie mag den amerikanischen System entsprechen, wo es eben die Liberalen (Demokraten) und die Konservativen (Republikaner) und eine große Zahl von kleinen bis größeren aber unwichtigen (da nicht im Parlament/Regierung vertreten) Parteien gibt.
In Europa jedoch verläuft die Frontlinie zwischen den Konservativen, den Alternativen, den Sozialdemokraten/Sozialislisten und den Liberalen.
Thomas
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Tatsächlich ist diese Auswahl enorm schlecht ausgefallen. Min. sowas wie "links" und "rechts" hätte ich schon nocht erwartet.
Ich wähle mehrheitlich rot-grün. --
Kühe geben keine Milch, die Bauern nehmen sie ihnen weg!
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Nö, links-rechts ist eben Bogus. Und dieses zweidimensionale Modell ist besser (sprich: Bildet die Realität besser ab) als das eindimensionale Links-Rechts Ding. Solltest gerade du wissen, wie das mit Modellen ist. ;))
--
"The more prohibitions there are, The poorer the people will be"
-- Lao Tse
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Sunday 16. November, 22:58 MET (#5)
|
|
|
|
|
Dem kann ich nur zustimmen. Ich fühle mich weder liberal noch konservativ.
Ich bin eher (da kann ich meinem Physik-Dozent für einmal zustimmen) linksradikal.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Das Problem ist, daß wir in .de eine parlamentarische,
keine Demokratie haben. Auch wenn man das kleinste
Übel wählt, man hat nachher immer ein Problem.
Auch ist es im Moment schwer, real existierende
Politik zu betreiben - da müßte man in die 1970er
Jahre zurückgehen und mit den Renten anfangen,
zum Beispiel.
Im http://www.netzladen.org/ treffen sich anarcho-
syndikalistische Gewerkschafter mit uns Hackern.
Da findet oft Diskussion und Gedankenaustausch
statt.
Wer mal im Bonner Raum ist, ist herzlich eingeladen.
-- mirabile, irc.ipv6.eu.freenode.net:6667 {#deutsch,#ccc,#IceWM,#OpenBSD.de,#IPv6,#freenode,...}
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ich bin entäuscht von den Politikern.
Die Partei ist egal
Ich meine mal gehört zu haben, sie sollen "...zum Wohle des Volkes..." handeln. Davon merkt man leider nichts. Nirgendwo ist das "Not-invented-here" -Syndrom ausgeprägter als bei den großen Parteien. Kommt ein (guter) Vorschlag von der einen Partei, müssen ihn die anderen Parteien erst mal zerpflücken.
Ein wirklich sehr empfehlenswerter Kommentar von Christoph Keese, Chefredakteur der Financial Times Deutschland zum Steuerreformvorschlag von Friedrich Merz.
Der Kommentar hat mir sehr gut gefallen. Jede Lobbygruppe will immer nur das Maximum für sich rausholen - der einfache Bürger bzw. Deutschland bleibt auf der Strecke!
[Ich lasse mich nicht auf einen Flamewar ein!]
Meine Meinung zu den einzelnen Parteien/Gruppen die mich mehr oder minder betreffen:
SPD:
- zu arg abhängig von den Gewerkschaften
- steht zu arg unter dem Druck ihreres gewerkschaftlichen Flügels. Alles was Gewerkschaftsmitglieder schlechter stellt wird abgelehnt (z.B. Auflösung der Flächentarifverträge)
- Hat nicht den Mut wirkliche (unpopuläre) Veränderungen durchzuziehen, die auch noch in 30 Jahren Bestand haben. (Stichwort Rente)
- hat etwas frischen Wind in die deutsche Politik gebracht nach 16 Jahren Kohl.
- muss ihre Wählerschaft (Arbeiter,Arbeitslose und Rentner) versorgen.
CDU:
- hat keine klare Linie
- hat letztes Jahr alles schlecht geredet (so kann man auch ein minimales Wirtschaftswachstum kaputtreden)
- kämpft mit der CSU um die Führung als Oppositionspartei Nr.1
- Muss als Oppositionspartei immer Contra geben
- will es den Rentnern noch angenehmer machen
CSU:
- reden immer von "...bei uns Bayern ist alles besser..." haupsächlich Stammtischparolen
- kämpft mit der CDU um die Führung als Oppositionspartei Nr.1
- muss immer auf die besonderen bayrischen Standpunkte hinweisen, dadurch uninteressant für andere Bevölkerungsgruppen.
- zu konservativ (katholisch, Landbevölkerung)
FDP:
- redet viel, sagt nichts (vor allem Westerwelle)
Grüne:
- Machen gute Vorschläge, dann droht der Kanzler mit Rücktritt
- Partei ist auch an der Basis reformfähig (Auslandseinsätze Bundeswehr)
Gewerkschaften:
- Sind immernoch im Denken "Gut gegen Böse" (Arbeiter gegen den bösen gemeinen ausbeuterischen Kapitalisten)
- denen geht es ums Prinzip, nicht um Lösungen
- Denken hauptsächlich an ihren Machtverlust, nicht an das Wohl ihrer Mitglieder: Folge= Mitgliederverlust und interne Machtkämpfe
- durch jede überzogene Lohnforderung die Arbeitgeber dazu gebracht weiter zu rationalisieren. Folge ==> Abbau von Arbeitsplätzen.
- beharren auf Flächentarifverträge, auch wenn für viele Unternehmen (im Osten) spezielle Lösungen besser wären.
Arbeitgeber & Arbeitgeberverbände:
- haben die Macht Produktion ins Ausland zu verlagern
- wollen immer Zuschüsse, Subventionen. Ausnahme Porsche
- haben die Änderungen der Arbeitswelt besser begriffen als die Gewerkschaften
[/Ich lasse mich nicht auf einen Flamewar ein!]
Gute Nacht
NSG
P.S. In der Schule blieb bei mir von Machiavelli folgender Ausspruch hängen: "Der Mensch ist von Grund auf schlecht." Ich weiss aber nicht mehr ob ich das noch richtig im Kopf habe... Politiker sind auch Menschen.... --
The 'True' George W. Bush
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Presse & Medien
- Wenn Journalisten wirklich etwas über ihr Ressort wüssten, dann würden sie dort etwas bewirken und nicht nur über die Arbeit anderer schreiben.
- Die primäre Einnahmequelle der "unabhängigen" Medien ist Werbung. Sie sind darum immer auf Seite der Werbekunden.
- Der Mensch ist grundsätzlich schlecht.
Wer ihm das Gefühl gibt, dass andere noch schlechter sind, oder dass der eigene Charakter Gottes Wille darstellt, stösst auf wenig Widerstand.
--
Ich bin ein Teletubby. Und das ist auch gut so.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Da werden zwei Regierungen hintereinander trotz oder wegen dicker Wahlkampflügen gewählt, und niemand kann sie dafür zur Rechnenschaft ziehen nach dem die Lügen offenkundig werden. Die Abgeordneten versorgen sich selbst mit grosszügigen
Diäten
und Pensionsregelungen, schaffen sich selbst die Vemögenssteuer ab, während sie dem Volk die Steuern staendig erhöhen, Lohnzurueckhaltung fordern und Renten kürzen. Wasser Predigen, und selbst Wein trinken.
Hinzu kommt dieser unsägliche Einfluss gewisser Minoritätenoriganisationen auf die Politik, denen man in fast unterwuerfiger Manier viel zu viel Spielraum einraeumt.
Das schafft nicht eben Vertrauen in die Fähigkeit der Politik, die Probleme des Landes zu loesen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von Anonymer Feigling am Sunday 23. November, 12:05 MET (#19)
|
|
|
|
|
Ich hoffe mal schwer, dass ihr liberal nicht mit links gleich setzt, so ala USA
|
|
|
|
|
|