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Bedeutung von Informationen
Veröffentlicht durch dawn am Samstag 03. Mai, 10:23
Aus der catch-the-bus Abteilung
Internet Eigentlich wollte ich schon seit langem einmal in einer Kolumne meinem Ärger über Mainstream-Journalisten Luft machen. Bisher habe ich noch keinen passenden Aufhänger dazu gefunden.... doch vor ein paar Tagen haben Zeitungen in Grossbritanien in einer Art und Weise berichtet, die höchst bedenklich ist.

Konkret geht es dabei um den und diesen Artikel.

Es gibt Gruppen im Usenet, die ein Treffpunkt für depressive und/oder suizidale Leute sind. Es finden sich dort auch Beschreibungen von Methoden, wie mensch sich umbringen kann. Zwei Männer haben sich vor kurzem in so einer Gruppe zum gemeinsamen Selbstmord verabredet. Auf die genauen Hintergründe in diesem Fall werde ich jetzt nicht eingehen, sondern verweise auf die beiden Zeitungsartikel.

Durch die Berichterstattung der Mainstream-Medien wurde in England ein ziemliches Interesse an diesen Usenetgruppen ausgelöst. Natürlich sprechen sich wieder an diversen Orten Leute gegen solche Gruppen aus und fordern ihre staatliche Kontrolle bzw. Schliessung. Dies finde ich höchst bedenklich; Informationen sollten bzw. müssen frei und uneingeschränkt verfügbar sein!

Soweit ist eigentlich alles kalter Kaffee. Jedoch möchte ich einmal betrachten, inwiefern sich Informationen in Kategorien unterteilen lassen. Meines Erachtens gibt es zwei Kategorien. Nämlich Informationen, die verteilt und solche die gesucht werden müssen. Als Beispiel: Informationen über Aktionen gegen Patente sollten weit verteilt werden; schliesslich sind sie ja auch dazu gedacht, eine grosse Anzahl von Leuten anzusprechen. Informationen über Suizid-Methoden sind sicherlich nichts, das eine grosse Anzahl von Leuten anspricht. So etwas wird ja nur in ganz wenigen Ausnahmefällen benötigt. Zudem besteht beim Verteilen dieser Information auch die Gefahr, dass sie in falschen Händen zum falschen Zeitpunkt das falsche Bewirken können. Dazu jedoch später mehr.

Jetzt aber wieder zurück zu unseren Mainstream-Medien: Der dailyrecord zum Beispiel schrieb:

People who are already feeling low and looking for a way out may be pushed over the edge by this site. They might not be considering suicide but this could plant seeds in their mind. Also, young people using the site could become a target for abusers.
Dies sind die Worte eines Jugendarbeiters, die die Zeitung wiedergibt.

Wieso ich diese jetzt speziell hervorhebe? Ganz einfach: Jemand, der sich wirklich umbringen will, wird nach dem "wie" suchen, bis er es gefunden hat (und schlussendlich auf die in der Zeitung erwähnten Usenet-Gruppen stossen*).

Jemand, der sich bloss zur Zeit in einem emotionalen Tief befindet, wird diese Informationen nicht finden. Seine Selbsterhaltungsmechanismen funktionieren noch, also wird er nicht danach suchen.

Was aber, wenn sich jemand in einem emotionalen Tief befindet und quasi über die Medien zu diesen Informationen gelangt (sprich: die Information von den Medien verteilt werden)? Richtig, mensch wird diese im Affekt anwenden.

So, das wars. Was können wir daraus jetzt lernen?

  • Informationen sind frei; jedoch sollte mensch sich immer überlegen, ob Informationen zum Verteilen oder zum Gefunden werden gedacht sind.
  • Mainstream-Medien schieben den schwarzen Peter immer an andere ab; richtig ist es, dass die erwähnten Usenetgruppen möglicherweise jemand "um die Ecke bringen" können. Verschwiegen wird jedoch, dass erst durch die Berichterstattung der Mainstream-Medien diese Gruppen gefunden werden können.
  • Journalisten verkaufen ihre Seele für eine gute Story, schaden damit anderen Leuten und sehen anstatt ihre Fehler ein nur den Lohncheck ende Monat.

*: Die Newsgruppen werden im Artikel als "Webseite" bezeichnet, was in etwa bezeugt, wie schlecht das ganze recherchiert ist.

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    (fast) OT (Score:1)
    Von idiot am Saturday 03. May, 10:37 MES (#1)
    (User #1198 Info)
    Das häufige Wiederholen einer falschen Tatsache macht diese nicht wahr.
    Leider wird sie gerade durch das Wiederholen in den Köpfen der Leute wahr.

    Der Irak ist.... Diese Foren sind... Wir müssen....

    out, Idiot

    Da. (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Saturday 03. May, 12:04 MES (#2)
    http://www.netswarm.net/important.txt
    Informations Terrorismus (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Saturday 03. May, 12:14 MES (#3)
    IMHO sind _ALLE_ Median Informations-Terroristen, denn Sie beeinflussen die Leute, berauben Sie Ihrem Verstand eigenständig und klar zu denken (sofern sie das überhaupt waren) - diese Leute dann an die Urne schicken und Gesetze verabschieden lassen. Und ich - angehöriger der menschlichen Minderheit der klar denkenden - muss es ausbaden. Sobald ich in diesem kapitalistisch orientieren Gebilde genügend Kohle habe, kaufe ich mir eine Insel - lege ringsrum Wassermienen und ein richte ein Missle-Defense-Network(TM by W.Bush) an - bevor hier "im Westen" wieder der Faschismus ausbricht (vollends...) - oder ich eine dieser Suizid-Gruppen finde.... :/
    Re:Informations Terrorismus (Score:1)
    Von Hey (adrian.heydecker AT freesurf.ch) am Saturday 03. May, 13:15 MES (#5)
    (User #810 Info) http://wavestyle.ch
    IMHO sind _ALLE_ Median Informations-Terroristen
    Symlink ist auch ein Medium...

    Und ich - angehöriger der menschlichen Minderheit der klar denkenden..
    Bescheidenheit ist wohl nicht deine Stärke oder?
    Re:Informations Terrorismus (Score:1)
    Von dawn (dawn at fnord dot ch) am Saturday 03. May, 14:02 MES (#7)
    (User #8 Info) http://www.trash.net/~thomasb/
    IMHO sind _ALLE_ Median Informations-Terroristen, denn Sie beeinflussen die Leute, berauben Sie Ihrem Verstand eigenständig und klar zu denken
    Dem kann ich nicht zustimmen. Oder findest Du, dass Indymedia, kuro5hin oder auch Symlink Informations-Terroristen sind?

    In meinem Artikel ging es nur, ueberhaupt und ausschliesslich um die Mainstream-Medien. Wobei ich den Begriff so definiere, dass das alle Medien sind, hinter denen materielle Interessen stehen.
    --
    Anyone can make an omelet with eggs. The trick is to make one with none.

    Re:Informations Terrorismus (Score:2)
    Von malcom am Saturday 03. May, 21:22 MES (#11)
    (User #488 Info)
    Deinem Argument kann ich überhaupt nicht folgen. Mainstream-Medien sind solche, die materielle Interessen haben und somit per se "böse". "Gute" Medien sind also solche, die keine materiellen Interessen haben. Das ist doch einfach total kurz gegriffen. Hinter jedem Job, jeder Arbeit, die auch Du machst, steckt ein materielles Interesse. Und woher leben wohl Journalisten? Von Luft und Liebe? Ist die SBB böse, weil sie die Billete nicht gratis abgibt? Bin ich böse, weil ich für einen Job Geld sehen will... Du siehst, was ich zu diesem Punkt meine.

    Dein Kriterium, gute und schlecht Medien anhand von materiellen Interessen aufteilen zu können, ist für mich demnach völlig unbrauchbar. Worum geht es denn Dir, wenn Du eine Zeitung kaufst? Du willst doch möglichst gut informiert werden. Wer garantiert Dir, dass ein "gutes" Medium, das zwar keine materiellen Interessen hat, das kann? Auch Indymedia hat ganz klare Interessen - und auch dort findest Du etliche Beiträge, die journalistischen Ansprüchen nicht genügen.

    Was ich Dir weiter auch noch zu bedenken geben will: der Leser und die Leserin, ja, die Menschheit, bzw. deren Verhalten, hat einen grossen Anteil an der Art und Weise, wie Zeitungen gemacht und welche Geschichten zuerst publiziert werden. Ein kleines Beispiel aus der Zeitungs-Werbung: Als der Blick anfing, Sex-Anzeigen zu verkaufen, rümpften alle anderen Zeitungen die Nase. Doch bald sahen auch der Tagi und danach die NZZ ein, dass dies offensichtlich ihre LeserInnen interessiert und fanden, dass bei ihnen solche Inserate auch gut platziert sind, ein Image-Verlust also nicht befürchtet werden muss.

    Mir fällt auf, dass Du, wahrscheinlich beim Schreiben, bemerkt hast, dass Deine Teilung von freien Informationen und solchen, die zwar frei sind aber nicht verbreitet werden sollten, nicht wirklich praktikabel ist (verteilen oder finden). Wenn Informationen frei sind, dann werden sie auch verbreitet. Denn sobald sie frei gegeben werden, hat man keine Kontrolle mehr über sie. Es gibt keine halbfreien Informationen (gefundene) und es wird sie auch nie geben. Du bist in diesem Punkt einfach nicht konsequent. Du kannst nicht bei einer Konsequenz der Freien Informationen plötzlich den Wunsch äussern, diese dann aber bitte nicht zu "verteilen".

    Was ich auch immer wieder toll finde: zum Beruf Journalist weiss offenbar jeder, wie es läuft und was es dazu braucht - wie beim Lehrer-Beruf. Es ist natürlich klar, dass der Journalist, gerade dadurch, dass er Öffentlichkeit schafft, auch kritischer als andere bewertet wird. Glaube aber darum nicht, aus einer Laune hinaus einfach diesen Job so tel quel bewerten zu können. Vor allem dann nicht, wenn Dich eine Story stört.

    Auch das immer wieder schöne faustsche Gelaber von wegen "verkaufen ihre Seelen und sind auf den Geldbeutel geil" ist einfach sowas von schwach. Wenn Du das nächste Mal eine Kolumne schreibst zum Thema Mainstream-Medien, verfalle bitte in der Art der Kolumne, bzw. in Deiner Konklusio, nicht auch in genau jenen Stil, den Du anprangerst. Es wirkt komisch - unfreiwillig.

    Nicht einverstanden (Score:1)
    Von Hey (adrian.heydecker AT freesurf.ch) am Saturday 03. May, 13:12 MES (#4)
    (User #810 Info) http://wavestyle.ch
    Hallo Dawn

    Einfach nur mit irgendwelchen Behauptungen auf die «Mainstream-Medien» einprügeln ist auch keine Lösung.

    Bist du Psychologe? Bist du Medienexperte? Warum weisst du besser wie es im Kopf eines Suizidgefährdeten aussieht, als ein Journalist es wissen kann? Woher weisst du das Journalisten ihre Seele verkaufen?

    Bevor du deine Behauptungen unters Volk bringst solltest du dir vielleicht mal Gedanken machen, ob du es überhaupt besser weisst.

    Das schulmeisterhafte "Was können wir daraus lernen" am Schluss kannst du dir eigentlich sparen, denn aus deine brüchigen Argumentationskette kann man gar nichts lernen.

    Höchstens dass es heute genügt ein paar Schlagworte gegen die Zensur, die bösen Überwachungsstaaten und die bösen Medien in einem Artikel zusammenzubasteln und schon kann man daraus eine Kolumne machen.

    Eines möchte ich aber auch noch sagen: Wenn ich hier gegen den Artikel von Dawn schreibe heisst das nicht, dass ich nicht auch den Gedanken mit ihm teile, dass Informationen grundsätzlich frei sein müssen. Mir gefällt einfach die simple Art nicht, wie hier ein paar Klischees als Argumentationskette missbraucht werden.

    Wo bleibt die differenzierte Sichtweise? Gibt es nur noch Gut und Böse in unserer Welt? Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns... Die bösen Journalisten... Die bösen Regierungen... Schön wenn sich die Welt in schwarz und weiss einteilen lässt.
    Re:Nicht einverstanden (Score:1)
    Von dawn (dawn at fnord dot ch) am Saturday 03. May, 13:59 MES (#6)
    (User #8 Info) http://www.trash.net/~thomasb/
    Hallo Dawn
    Ganz am Rande: Ich moechte darauf hinweisen, dass sich mein Nickname mit einem kleinen d schreibt. Das ist insofern wichtig, da er ansonsten mit einem englischen Vornamen verwechselt werden koennte (was er eben nicht ist).
    Einfach nur mit irgendwelchen Behauptungen auf die «Mainstream-Medien» einprügeln ist auch keine Lösung.
    Ich habe auf niemanden eingepruegelt. Zudem habe ich nirgendwo geschrieben, dass diese Kolumne eine "Loesung" hervorbringt.
    Bist du Psychologe? Bist du Medienexperte?
    Nein. Nein.
    Warum weisst du besser wie es im Kopf eines Suizidgefährdeten aussieht, als ein Journalist es wissen kann?
    Lebenserfahrung (durch Freundes-Kreis)?
    Woher weisst du das Journalisten ihre Seele verkaufen?
    Bei Mainstream-Medien ist es so, dass einem Journalist gekuendigt wird, sollte er nicht im Sinne des Mediums/Verlages/$firma dahinter schreiben. Dies habe ich durch Gespraeche mit Journalisten erfahren, denen eben genau das passiert ist.

    Und das bezeichne ich als Seelenverkauf. Wenn man fuer Geld lieber das schreibt, zu dem man gezwungen wird, anstatt ueber etwas, das einem wichtig ist.

    Zudem kommt noch hinzu, dass Journalisten bei z.B. einer Zeitung auch immer so schreiben muessen, dass es eine moeglichst grosse Schlagzeile gibt (und somit mehr Exemplare verkauft werden). Gelinkte Artikel haben eben genau den Effekt, dass sie sich gut verkaufen. Dass man dabei anderen Leuten schadet, interessiert die Journalisten nicht, hauptsache man hat genuegend Exemplare verkauft.

    Bevor du deine Behauptungen unters Volk bringst solltest du dir vielleicht mal Gedanken machen, ob du es überhaupt besser weisst.
    Zum einten sind das Behauptungen, die ich durch Fakten belegt habe. Zum zweiten habe ich nie behauptet, dass ich es "besser weiss". Eine Kolumne gibt lediglich die subjektive Sicht ihres Autors weiter.
    Höchstens dass es heute genügt ein paar Schlagworte gegen die Zensur, die bösen Überwachungsstaaten und die bösen Medien in einem Artikel zusammenzubasteln und schon kann man daraus eine Kolumne machen.
    Och, komm, mach' dich bitte nicht laecherlich. Wo habe ich in der Kolume etwas von Zensur oder dem Ueberwachungsstaat geschrieben?
    Mir gefällt einfach die simple Art nicht, wie hier ein paar Klischees als Argumentationskette missbraucht werden.
    Wuerdest du mir zeigen, wo Du in meiner Kolumne Klischees gefunden hast?
    Wo bleibt die differenzierte Sichtweise? Gibt es nur noch Gut und Böse in unserer Welt? Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns... Die bösen Journalisten... Die bösen Regierungen... Schön wenn sich die Welt in schwarz und weiss einteilen lässt.
    Pseudoargument. Ich habe keineswegs die Welt in schwarz/weiss unterteilt. Wer mich ein bisschen genauer kennt, weiss, dass es fuer mich kein schwarz/weiss gibt.
    --
    Anyone can make an omelet with eggs. The trick is to make one with none.
    Re:Nicht einverstanden (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Saturday 03. May, 15:06 MES (#8)
    >Woher weisst du das Journalisten ihre Seele verkaufen? Offene Augen und gesunder Menschenverstand - zudem, heute nennt sich sowieso jeder Experte... unwort 2003: Kriegsexperte. >Gibt es nur noch Gut und Böse in unserer Welt? >Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns... Die bösen >Journalisten... Die bösen Regierungen... Schön >wenn sich die Welt in schwarz und weiss einteilen >lässt. ähm, konntest du an der Urne schon mal sagen "Ja, aber...." da gibt's auch nur s/w - okay, es gibt noch grau - die, die nicht abstimmen - und so ist es... du bist dafür, dagegen oder dir ist's egal... face it: "kommerzielle Medien" sind auf Leser angewiesen - koste es manchmal was es wolle, und was soll's wenn ne Story nicht ganz stimmt... guter Journalismus kostet Zeit und Zeit ist Geld und Geld haben wir keins... Regierung? wieso wird das immer so distanziert betrachtet? als wäre es ein eigenes "Lager", schliesslich stellt das Volk die Regierung! und wenn die Regierung böse ist, muss wohl die mehrheit der Bevölkerung dem zustimmen, nicht? nun, wenn jemand hier ein Paradox entdeckt, dann hat er das Problem entdeckt. und ja, es ist einfach - jeder Entscheid der gefällt wird beeinflusst dich positiv oder negativ - schwarz oder weiss.... und da muss man nicht mal mit dem Regierungsaperat anfangen....
    Re:Nicht einverstanden (Score:2, Tiefsinnig)
    Von open mind am Saturday 03. May, 15:14 MES (#9)
    (User #1099 Info)

    Ich kann dem Adrian nur beipflichten.

    Viel zu lernen gab es in diesem Artikel nicht. Ein paar Mutmassungen über Verhaltensmuster von Selbstmordkandidaten, ein paar OpenSpeech-Forderungen und Kritik an der institutionalisierten Medien-Welt - das gab es alles schon an anderen Orten und oft fundierter.

    Ich hab hier schon mal geschrieben, wer kritisiert muss keine Lösungen anbieten, dieses Recht steht auch Dawn zu. Wer aber z.B. eine Journi schlechte Recherche vorwirft muss selbst seine Aussagen gut belegen oder begründen bzw. auf eine Aussage verzichten.

    Daneben scheint mir die Kolumne starkt moralisch geladen zu sein. Das ist nicht verwerflich, man darf sich nur nicht wundern, wenn die Argumente nicht stichhaltig sind, bzw. nicht zu belegen.

    Ich persönlich versuche deshalb auf einer rationalen Ebene zu bleiben. Dawns vorgetragene Forderung könnten so mehr Wirkkraft gewinnen oder gar überzeugen.

    Beispiel:
    Informationen über Aktionen gegen Patente sollten weit verteilt werden; schliesslich sind sie ja auch dazu gedacht, eine grosse Anzahl von Leuten anzusprechen.

    Also in meinen Augen ist das ein schlichter Zirkelschluss. Das konkrete Argument ist ebenfalls streitbar. Informationen gegen Patente sollten nur dann eine grosse Zahl von Leuten ansprechen, wenn man gegen Patente ist. Andernfalls gehören diese Informationen in den Mülleimer - niemand soll sie zu Gesicht kriegen.

    Wasser predigen und Wein saufen
    Um nicht derselben Krankheit bezichtigt zu werden:

    Moral (gut/schlecht)
    Jajaja, auch ich meine wir sollten Informationen frei produzieren, erhalten und verteilen dürfen. (bitte keine Gegenargumente zu dieser Aussage. Sie ist nicht zu belegen/widerlegen es ist meine moralische ansicht [Kontext: mann, weiss, protestant, mittelstand, hetero, akademiker, raucher, ledig])

    Rationalität (wahr/falsch)

    Feststellungen zu Freiheit der Informationen und Öffentlichkeit (ungefähr zum Thema von Dawns Kolumne)

    1. In den westlichen Gesellschaften der Moderne erreicht die Freiheit der Informationen eine Dimension, welche für die Geschichte der Menschheit als einzigartig angeschaut werden muss.
    2. Nicht die Informationen sind knapp, sondern die Aufmerksamkeit des Publikums.
    3. Das Kriterium, das entscheidet, welche Informationen von Publikum aufgenommen werden und demnach wirkmächtig werden, ist weniger der Wahrheitsgehalt der Informationen, als die Definitionsmacht der Produzenten der Informationen in der Öffentlichkeit. (oder: nicht was wahr ist wird berichtet, sondern was in die wirtschaftliche oder politischen Strategien der Medien passt (Sex&Crime bzw. Propaganda [P. ist dafür wohl ein hartes Wort]).
    4. Wenn alle Information frei ist und keine Zensur geübt wird, dann muss zwingend ein Teil der Informationen unwahr sein, wenn wir nicht davon ausgehen, dass nur wahre Informationen produziert werden.

    Nun behaupte ich:
    Information muss frei sein

    Begründung:
    Die Produzenten von Informationen buhlen um die Gunst der Aufmerksamkeit des Publikums (siehe Werbung, Public relations, Medienkonkurrenz etc.), die Infos werden einem geradezu aufgedrängt. In der Flut der Informationen tummeln sich moralische, ästhetische und rationale Behauptungen, welche vom Pubilkum bewertet und akzeptiert oder abgelehnt werden müssen. Geht man davon aus, dass für die moralischen und ästhetischen Argumente überhaupt keine Wahrheit ermittelt werden kann und für die rationalen Informationen niemand Allwissender gefunden werden kann, der Wahres vom Unwahren trennt, so muss die Information frei sein, da sonst Argumente unterdrückt werden könnten, die wahr sind oder der Menscheit und vor allem mir selbst nützen könnten. Wir wären nicht mehr in der Lage wirkliche Wahrheiten zu finden, die es ja eben vielleicht gar nicht gibt (was dann zumindest eine Wahrheit wäre :-)).

    Demzufolge muss man dankbar sein, wenn ab und zu auch offensichtliche Unwahrheiten verbreitet werden. Dies wird uns immer daran erinnern, nicht alles zu glauben, was im Tagi steht, in der Tageschau erzählt wird oder von open mind auf symlink gekrizzelt wird und uns auffordern den gesunden Menschenverstand walten zu lassen.

    Danksagung
    Mein Dank geht an Dawn, der mit seiner Kolumne meine Hirnzellen ein wenig in Wallung brachte. Der Dank geht auch an Georg, dem Grossen, der mich mit der Nase auf diese Einsichten stiess, als er den Irak angriff.


    Re:Nicht einverstanden (Score:1)
    Von Hey (adrian.heydecker AT freesurf.ch) am Saturday 03. May, 15:48 MES (#10)
    (User #810 Info) http://wavestyle.ch
    Danke open mind, dieses Posting ist die richtige Antwort auf down's Kolumne.

    Leider konnte ich meine Gedanken beim schreiben meiner ersten Antwort nicht so richtig Ordnen und sie kommt nun agressiver gegen down daher, als dass sie eigentlich sein sollte.

    Hey (Adrian)

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