Gemäss dieser Definition ist auch Symlink ein Blog, was auch der Grund ist, dass ich mir das Buch gekauft habe (resp. von meiner Wunschliste kaufen liess).
Man merkt aber sehr bald, dass Symlink zwar in den allgemein gehaltenen Blog Begriff passt, dass die Blogging-Szene aber ganz anders lebt als Symlink. Die Blogger sind eine verschworene Szene von Exhibitionisten, die im Blog das veröffentlichen, was sie gerade beschäftigt. Zum Bloggen gehört aber nicht nur das Schreiben eines Blogs, sondern auch das Lesen vieler anderer Blogs, und das verlinken der Einträge anderer Blogs mit eigenen Posts.
So entsteht ein ganzes Netz von Blogs, die sich gegenseitig zitieren und verlinken, was ja auch dazu geführt hat, dass sich Google mit dem PageRang System, welches die Links als Qualitätsmerkmal benützt, manipuliert fühlte.
Teil des Begriffs Blog, aber nicht Teil der Blogszene, sind Newssites wie Symlink und Slashdot oder Tagebücher und Journale, die als wirkliche Tagebücher geschrieben werden und nicht als Ansammlung von Links auf andere Einträge.
Zum Buch: Der Grossteil des Buches beschäftigt sich mit der Konfiguration und Anwendung der zwei Blogprogramme Blogger und Radio UserLand. Diese Programme richten sich an Leute, die nicht zum Zielpublikum von Symlink gehören, waren für mich also auch nicht interessant.
Es verbleiben drei interessante Kapitel:
Introduction to Blogging
Die Soziologie des Bloggens und der typische Aufbau eines Blogs und eines Posts. Gute Einleitung zum Thema. Ausserdem erhält man eine Übersicht über ein paar weitere Blogprogramme, und das Thema Syndication (die RDF Dateien) wird relativ ausführlich angesprochen.
Minimalist Blogging with Blosxom
Erklärt, wie man sich ein Blog auf Basis von Blosxom aufbaut. Blosxom ist ein kleines Perl-CGI Programm, die einzelnen Posts werden als Dateien im Filesystem gehalten. Etwa so hätte ich eine Blogsoftware auch gebaut. Was aber fehlt, ist die Möglichkeit, die Posts webbasiert zu schreiben. Autor des Kapitels ist der Programmierer von Blosxom.
Blogging Voices
Zitate von Bloggern, die mehr oder weniger aussagen, was sie fasziniert am Bloggen. Nett zum Überfliegen.
Fazit
Kann ich das Buch empfehlen? Eigentlich nicht. Wer selbst schon blogt, der weiss schon genug. Wer noch nicht blogt, soll sich ein wenig rumschauen in verschiedenen Blogs und dann die zu seinen Wünschen passende Software aussuchen und konfigurieren. Freshmeat ist da sicher eine Hilfe.
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