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Just For Fun. Not.
Veröffentlicht durch maol am Sonntag 31. Maerz, 12:27
Aus der Biographiewahn Abteilung
Linux Am Donnerstag ist wieder mal eine Ladung Bücher eingetrudelt, darunter so nette Sachen wie TAOCP oder das Slash Buch. Gestern gelesen habe ich aber Just For Fun von Linus Torvalds und David Diamond.

Leider hatten Linus und David beim Buchschreiben wohl mehr Fun als ich beim Lesen. Wieso das so ist, versuche ich jetzt ein wenig aufzuzeigen - vielleicht hatte ich aber auch einfach zu hohe Erwartungen.

Das Buch beginnt mit einem Vorwort über "The Meaning of Life", ideale Gelegenheit also, mal den Hobbyphilosophen hervorzukramen. Schade. Die weiteren Kapitel sind Birth of a Nerd (die Kindheit), Birth of an Operating System (wie Linux entstanden ist), und King of the Ball (wie wichtig Linus heute ist).

Im Kindheitsrückblick ist Linus ein Nerd, Mathegenie, und nochmals Nerd.

An der Uni beginnt er dann mit dem Programmieren von Linux, ist zur Hauptsache immer noch Nerd. Dieses Kapitel war für mich das interessanteste, wenn auch die meisten Sachen schon von verschiedenen Interviews und Publikationen bekannt waren.

Im heutigen Leben ist Linus Nerd, Börsen-Millionär, Nerd, Leader von Millionen von Geeks, Nerd, glüclicher Vater, Nerd.

Kurz: dieses ewige "ich bin ein glüclicher Nerd, und war schon Nerd, als es noch nicht Mode war" ging mir auf die Nerven. Ebenso wie die von Zeit zu Zeit in kursiv eingeschobenen Kapitel, in denen David Diamond in der Ichform schreibt, welch geile Sachen er mit Linus erlebt hat, und wie wichtig er für Linus persönliche Entwicklung war.

Mein Problem ist vermutlich, dass mir der Stil der Heldenverherrlichenden Biographien von noch lebenden Stars einfach nicht gefällt. Leute, die mit Starbiographien von den Backstreetboys und NKOTB aufgewachsen sind, haben wohl damit kein Problem, dass sich der Autor als Teil des Lebens des Stars präsentieren will, und völlig unkritisch einfach nacherzählt, was der Star von sich gibt.

Meine Empfehlung: anstatt das Buch zu kaufen die Interviews lesen. Und falls man wirklich neugierig ist, hat sicher schon ein Kollege das Buch und man kann es ausleihen.

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    Just for banality (Score:1)
    Von h2o am Sunday 31. March, 14:31 MES (#1)
    (User #487 Info) http://www.numlock.ch
    Meine Kritik von "Just for Fun" fällt ähnlich aus. So wird IIRC im ganzen Buch mit keinem Wort die Arbeit von Alan Cox und all den anderen hervorragenden Contributors erwähnt. Dabei ist das Typische bei Open Source Development ja gerade, dass ein Projekt nur dank Contributors Erfolg haben kann.

    Ausserdem bietet das Buch nicht wirklich relevante Informationen. Statt irgendwelche lauen Stories über sein neues Auto zu lesen, hätte ich lieber mehr über die Kernelentwicklung selbst erfahren, resp. weshalb er wann welche Architekturentscheide gefällt hat, wie er Projektmanagement betreibt, was er von anderen Betriebsystemen und Open Source Kernels/OSes hält, wovon er sich inspirieren lässt , was er von Lehrmeinungen hält, wie er mit anderen Developers zusammenarbeitet etc.

    Fazit: Ich vermisse im Buch diejenigen Infos, die einem Leser wirklich etwas bringen..
    Re:Just for banality (Score:2, Interessant)
    Von tycoon666 am Sunday 31. March, 23:27 MES (#2)
    (User #883 Info)
    Hey das ist ein Buch von Linus über Linus (nicht Linux) da kann er doch Schreiben was er will. Ich finde das Buch übrigens nicht schlecht. Ich hab es mir auch gekauft um ein bischen über Linus den Menschen zu erfahren.
    Die Kindheit / Jugend ist witzig (Score:1)
    Von skoch am Monday 01. April, 20:24 MES (#3)
    (User #46 Info)
    Hi,
    meiner Meinung kann man das Buch in zwei Teile gliedern: L. in Europa und L. in USA. Seine Geplauder ueber Familie, Computer, etc. waehrend seiner Kindheit fand ich teilweise echt witzig (Laut aufgelacht). Viel lernen/erfahren konnte man daraus aber auch nicht. Naja, das Buch ist halt Just for Fun.
    Mit den Sushi Buden in LA usw. konnte ich ueberhaupt nix anfangen und das Ende zog such ziemlich dahin.
    Kennt jemand ein paar wirklich gute Biographien von Leuten der OS Scene? Die wuerden mich schon interessieren.
    Sascha
    Just for Fun (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Tuesday 09. April, 15:24 MES (#4)
    Mir hats gefallen. Und es ist ja keine Biografie im strengen Sinn sondern eben Buch "just for fun", mehr will es gar nicht sein. Und das hier vorallem Linus und der Autor Spass hatten steht für mich ausser Frage. Einfach damit ich auch noch mein Senf dazugegeben habe....

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