Für mich war 2001 das Jahr, in dem ich zum ersten Mal richtig an Linux gezweifelt habe. Die ganzen Instabilitäten beim Kernel haben mich sogar mal kurzfristig zu BSD vertrieben, wo ich dann aber auch nicht glücklich geworden bin.
Was mich an der ganzen Open Source Software aber immer noch stört ist, dass sie immer weiter entwickelt wird, anstatt die Bugs gefixt. Bei proprietärer Kaufsoftware hat man wenigstens ein-zwei Jahre Zeit bis zum nächsten Release!
OK, ich geb zu dass das grösstenteils durch die Anwender verursacht wird, die einerseits immer mehr Features fordern (und Patches submitten), und auch immer gerade die neueste Entwicklungsversion benützen wollen - mich inbegriffen.
Wenn aber jemand die stabile Version stabil hält und nur noch Bugfixes rauslässt, veraltet die Software halt schon unglaublich schnell, wie man am Beispiel von Debian sehen kann. Deren stable ist eigentlich schon beim Erscheinen veraltet. Das Modell mit einem testing-Zweig finde ich deshalb sehr elegant, und ermöglicht es Debian-Anwendern, dieselben Softwareversionen wie Slack-, SuSE- und Mandrake-Anwender zu haben.
Trotzdem habe ich mich von den grossen Distributionen und deren Hype abgewandt und habe meinen Desktop voll auf CRUX umgestellt. CRUX ist eine kleine Distro, die von einem Entwickler alleine hergestellt wird, und als Packages auch gezippte Tarfiles verwendet. Ohne Abhängigkeiten! Als nächstes soll ein Ports-System aufgebaut werden, welches dann vielleicht Build-Time Dependencies kennen wird. Zu empfehlen für Slackware-Liebhaber, die eine Distribution suchen, welche aktiv entwickelt wird, und wo man auch mit dem Entwickler reden kann.
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