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LUG-Camp - Ein Erlebnisbericht |
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Veröffentlicht durch Ventilator am Dienstag 29. Mai, 00:15
Aus der Party-ohne-Ende Abteilung
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Wie schon letztes Jahr, fand auch heuer das LUG-Camp im deutschen Karlshof statt.
Organisiert wurde es auch diesmal wieder von der LUG Augsburg und der LUG Allgäu. Alle, die nicht dabei waren haben
definitiv etwas verpasst, drum hier ein Erlebnisbericht.
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Wir traffen uns am Freitag um 08.15 Uhr beim Bahnhof Oerlikon. Im Vorfeld
war immer die bange Frage, ob wir genug Autos haben würden, um alle und
alles mitzunehmen. Dieses Problem hatten wir zum Glück lösen können, auch
wenn der kleine Kia wirklich bis oben vollgestopft wurde und auch mein BMW
ausgelastet war. Dann fuhren wir los Richtung St. Gallen, um noch zwei
weitere Leute abzuholen, und dann gings weiter über St. Margrethen, wo der
Schweizer Zoll unsere Ausweise ganz genau anschauen wollte. In Bregenz war
auf der Hinfahrt das einzige Mal etwas Stau, danach gings dann mit Hispeed
weiter auf der Autobahn, dann über Land und so um 14.30 Uhr waren wir dann
endlich in Karlshof.
Attila, unser Organisator, fragte sich dann mal durch. Da die Sache erst so
um 16.00 Uhr losging, konnten wir halt nur mal die Computer aufstellen. Also
hab ich meine beiden Computer, einen IBM Thinkpad 755C und den schon fast
legendären 80286er Opa ausgepackt und ans Netz angeschlossen. Doch dann kam
die Ernüchterung: IP-Adressen werden über dhcp verteilt. Mist! Wo bekomm ich
für Minix und für libc5 einen dhcp-Client
her? Dasselbe Problem hatte auch Neil
mit seinem Apple Powerbook. Also haben wir den Network-Guy gefragt, ob wir
nicht für unseren Tisch statische IP-Adressen haben könnten. Nach einiger
Ueberzeugungsarbeit haben wir dann unsere eigene Range bekommen und so
konnten alle unsere Computer online gehen. Naja, online im LAN. Internet war
nicht so richtig zu gebrauchen. Wir hatten dort leider nur 4 gebündelte
ISDN-Kanäle. Web war nur über Proxy zu erreichen, SSH hätte auch
funktionieren sollen, aber bei 100 Leuten, die das gleichzeitig wollen, war
dies praktisch nicht möglich. IRC wurde gar nicht geroutet, aber
glücklicherweise gibts ja für LUGSer noch bit's geniales WebIRC. Schon bald kam aber die Erkenntnis:
Vergesst die Computerei, geht raus aus der Scheune
und lernt ein paar Leute kennen.
Mit ca. zwei Stunden Verspätung gings dann los und wir wurden offiziell
begrüsst. Danach gabs bald schon Abendessen. Kässpätzle
und Salat.
Ja, und Bölleschweitzi gabs auch noch, aber der mit der entsprechenden Kelle
in der Hand hat mich nur gross angeschaut. =:-) Naja, und ich hatte den
passenden deutschen Begriff auch nicht parat. Egal, die Spätzle waren
hervorragend, mein Kompliment an den Chefkoch.
Danach verzog ich mich wieder in die Scheune an den Computer. Auf dem Weg am
Netzwerk-Zentrum vorbei war ein Zettel an der Pinnwand aufgeklebt:
IRC-Server hier und eine IP-Adresse, Kanal #lugcamp. Also hab ich meinen X-Chat gestartet und bin eingestiegen. Bald
schon wurden die ersten IPs von FTP-Servern ausgetauscht. Vom LUG-Camp war
auch ein Server aufgestellt worden, also habe ich dort die gesamte Kollektion der BRI-Sounds plus ein paar
andere Sachen geuploadet um Platz auf meinem Laptop zu haben. Dann habe ich
mir auch ein paar Sachen gesogen. Zum Glück werden Laptops nicht schwerer,
wenn man Daten drauf tut. So um 04.00 Uhr ging ich dann ins Bett.
Samstag war dann der Tag der Vorträge. Nunja, ich selber hab mich nicht so
sehr dafür interessiert. Nur den Vortrag
übers Biertrinken von Nick
Sutterer musste ich mir einfach anschauen. Vorallem, weil Nick von
meinem mitgebrachten Feldschlösschen-Humpen mit Deckel (fürs Freibier) so
fasziniert war. Davor war noch eine Live-Band
dran. Sie spielten Blues und Jazz, eigentlich nicht unbedingt so mein Musikstil, aber live ist jede Musik
geil, solang man dem Bassisten
zusehen kann. Die Hacker waren allerdings ein undankbares Publikum, wohl
vorallem deshalb, weil alle an ihren Computern sassen und niemand mit der
Band was anfangen konnte, da kein Bezug zur Linux-Szene zu bestehen
schien.
Aber auch die sportliche Seite kam dank Neils mitgebrachten Latex-Schwertern
nicht zu kurz. Heidernei, fünf Minuten Schwertkampf können einen ganz schön
fertigmachen! Ein Glück gabs genug Bier und Spanferkel.
Und natürlich fand auch Holy Shit
wieder ein paar Opfer.
Im IRC wurden dafür heftigst MP3s von verschiedensten Musikstilen getauscht
und auch ich stand mit der Verteilung von BRI-Sound nicht nach. Die Leitung
ins Zeltdorf auf der anderen Wiese war allerdings scheinbar ziemlich schnell
ausgelastet, aber echte Fans lassen sich davon nicht aufhalten. Ein Typ aus
dem IRC namens 'craven' kam gleich mit crossed-cable und Laptop in die
Scheune, um sich die Sachen direkt zu ziehen. Hajvan dagegen stellte gleich seine Sachen
per NFS zur Verfügung. Das Coolste an IRC waren aber solche Dialoge: 'Wo
bist Du?' - 'Scheune' - 'Steh mal auf, wink mal!' Und dann ist man zusammen
ein Freibier trinken und über Eris und die Welt reden gegangen - Live
natürlich. Ein Nachteil von IRC war, dass wir LUGSer scheinbar etwas zu laut
darüber nachgedacht haben, ein LUG-Camp in der Schweiz durchzuführen und
jetzt sind wir sozusagen gebucht dafür. Nun, viel mehr möchte ich noch nicht
verraten, es ist noch nichts definitiv. Symlink-Leser wissen ja, wo sie die
Informationen als Erste bekommen. Da ich am Sonntag noch heimfahren musste,
ging ich so um 03.00 Uhr ins Bett, um eine Kappe voll Schlaf zu haben.
Sonntag dann, der Tag der Abreise. Nunja, am Morgen merkte man noch nicht
viel davon. Es war aber auch irgendwie zu schön, um schon ans Heimfahren zu
denken. Also erst mal Frühstücken und dann ein bisschen mit anderen
tratschen. Zum Mittagessen gabs Gummiadler, obwohl, damit wird man den
feinen Brathendln keineswegs gerecht. Naja, bald schon mussten wir anfangen
zu packen. Ich hab noch die E-Mail-Adressen mit einigen der Organisatoren
vom LUG-Camp 2001 ausgetauscht, falls wir 2002 wirklich was in der Schweiz
machen und dann sind wir auch schon losgefahren. Wir mit dem BMW sind ca. 20
Minuten früher in Oerlikon angekommen als die beiden anderen, aber wir sind
auch zuerst losgefahren. Dafür hatten der Kia und der Clio Wireless LAN über
beide Autos hinweg. Dazu folgt dann aber ein separater Symlink-Artikel.
Fazit: LUG-Camp war einfach geil, und jeder, der nicht dabei war hat echt was verpasst. Es zeigt, dass Linux-User nicht die gewöhnlichen Anwender sind, die Microsoft gern hätte. Mit typischen Windows-Usern wär so ein Camp kaum möglich gewesen.
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In Bregenz war auf der Hinfahrt das einzige Mal etwas Stau
Etwas? So im Stil vom St.Margrethen bis .de Autobahn etwa eine Stunde.
Wo bekomm ich für Minix und für libc5 einen dhcp-Client her? Dasselbe Problem hatte auch Neil mit seinem Apple Powerbook.
Das hat sich dann aber geloest. Ich hatte v.a. ein Problem mit der schlechten Netzanbindung. Am Anfang hatte unser Tisch naemlich kein UTP Kabel, also haben wir ihn per Funk-LAN mit dem naechsten Tisch(!) verbunden. Das hat der MacOS X DHCP scheints nicht gemocht. Nachdem wir ein Kabel quer ueber die Baenke zum Nachbartisch verlegt haben gings bestens.
SSH hätte auch funktionieren sollen, aber bei 100 Leuten, die das gleichzeitig wollen, war dies praktisch nicht möglich
Wohlgemerkt: nicht 100 die ssh-en, sondern 100 die Surfen. Tonnenweise http-Downloads machen eine 256k Leitung fuer ssh-Interaktion unbrauchber. Tastenecho streute im Bereich 10 Sekunden bis 5 Minuten.
Schon bald kam aber die Erkenntnis: Vergesst die Computerei, geht raus aus der Scheune und lernt ein paar Leute kennen.
Was eh der Zweck der Reise war.
Ein Nachteil von IRC war, dass wir LUGSer scheinbar etwas zu laut darüber nachgedacht haben, ein LUG-Camp in der Schweiz durchzuführen
Das war uns bereits vor der Entdeckung des IRC Servers an uns herangetragen worden. Und auch durch unsere muendlichen Diskussionen am Esstisch den anderen bekannt geworden, dass wir die Idee ernst nehmen.
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Hi,
ich hoffe doch schwer, das nächste LUG-Camp wird in der Schweiz durchgeführt :)
Dann wird die LUGAL wieder ein bisschen Spass verbreiten....;))
cu Chris
P.S.
Ich möchte mich hiermit im Namen der LUGAL und LUGA bei allen Teilnehmern bedanken, uns hat es auch wieder viel Spass gemacht, auch wenn es dieses Jahr noch mehr Arbeit war!
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