Joey Hess, der initiator des ganzen, schickt (nicht wirklich wöchentlich) einen wöchentlichen status report an debian-boot@lists.debian.org (infos zu den debian listen, archiv).
Das ganze basiert auf einem mikro-dpkg (udpkg), einem in C geschriebenen primitiv debconf (cdebconf) und einem vereinfachten apt (anna). Dazu kommen dann noch packages für hardware-erkennung, diverse konfigurationsaufgaben (partitionieren, netzwerk-setup, usw) und das laden von debs und udebs aus verschiedenen quellen.
anna
Lädt die mikro-packages nicht selbst, sondern holt sie sich mit einzeln abgepackten ladern. Es sind lader für HTTP, FTP, NFS und filesystem geplant, es dürfte aber nicht allzu schwierig sein eigene lader zu bauen. *g*
cdebconf
Der alte installer hatte die ganze benutzerinteraktion fest eingebaut, so waren änderungen, zB für vollautomatische installationen, nur schwer möglich. Das selbe problem wird in der distribution selber mit dem genialen konfigurations interface- und managementtool debconf angegangen, das austauschbare user- (text, dialog, slang, gtk) und datenbankinterfaces unterstützt. Mit cdebconf wird nun das selbe prinzip auch im installer eingesetzt, was interessante dinge wie wahlweise graphische oder ganz interaktionsfreie installation, bezug von konfigurationsinformationen über LDAP usw erlaubt.
udeb
Der umstand, dass der ganze installer je nach den jeweiligen bedürfnissen zusammengestellt wird, und es dabei keine rolle spielt, woher die teile stammen, lässt bei administratoren mit speziellen bedürfnissen sicher freude aufkommen, da sie jetzt nicht mehr den grossen brocken dbootstrap bearbeiten müssen, sondern möglicherweise nur einzelne module erweitern oder neu schreiben.
Ob das ganze denn für woody bereit ist, oder erst in woody++ zum einsatz kommt steht noch offen, gespannt bin ich auf alle fälle was daraus noch alles wird!
Ich bin Debian maintainer und fan und werde versuchen ab jetzt immer wieder (ich habe mir alle zwei wochen vorgenommen) eine Debian kolumne zu schreiben. Dabei will ich nicht einfach nur berichten was gerade auf debian-devel@lists.debian.org los war (das liest man im Kernel Cousin Debian) oder wiedergeben was auf debian-news erschien, sondern öfter mal über irgend welche spannende entwicklungen schreiben, über die ich in unstable so stolpere.
Also, bis nächstes mal!
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