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Der Staat will mitsurfen
Veröffentlicht durch Ventilator am Donnerstag 16. Juli 2009, 14:43
Aus der Haste-mal-nen-Link? Abteilung
Datenschutz Die Wochenzeitung WOZ berichtet, dass das Üpf (Überwachung Post- und Fernmeldeverkehr), des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, gerne bei verdächtigen Personen den kompletten Internetverkehr in Echtzeit mitlesen will. Nicht nur, dass das Erinnerungen an 1984 wach werden, auch werden die Kosten fuer die entsprechende Infrastruktur den Internetprovidern aufgebrummt, was am Schluss deren Kunden, also wir, bezahlen müssen. Fredy Künzler fragt in seinem Blog, wie der kleine Dreipersonen-Provider diese Forderung umsetzen soll. Wohl nur mit Mühe, wenn überhaupt.

Provisorisches Protokoll der PPS-Gründung im PPS-Wiki | Druckausgabe | Wird der Trojaner Federal FOSS?  >

 

 
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  • 'Der Staat will mitsurfen' | Einloggen/Account erstellen | 8 Kommentar(e) | Kommentare durchsuchen
    Schwelle:
    Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.
    Halb so schlimm, aber schlimm genug (Score:2)
    Von P2501 am Thursday 16. July 2009, 15:31 MEW (#1)
    (User #31 Info) http://www.p2501.ch/

    Soweit ich das sehe, gelten für die Internetüberwachung dieselben Regeln, wie für die Telefonüberwachung. Das macht sogar Sinn, wenn man nicht generell gegen jegliche Überwachung ist.

    Aber:

    Ansonsten ist hier einiges im Argen. Angefangen mit dem Eilverfahren für die Vernehmlassung. Das ist nur für sehr dringliche Fälle vorgesehen. Die überstürzte Einführung bis 2010 passt ebenfalls ins Gesamtbild. Auf die technischen Probleme will ich gar nicht erst eingehen.

    Hier wäre auf jeden Fall eine saubere Vernehmlassung mit normalen Fristen angebracht gewesen. Damit hätte man mit Sicherheit auch eine bessere Lösung finden können.


    --
    Nicht Kommerz oder Gesetze können OpenSource zerstören, sondern Paranoia und Fanatismus.

    [ Beantworten | eine Stufe hinauf ]
    Nicht (nur) um Echtzeit geht es (Score:1)
    Von Tonnerre am Thursday 16. July 2009, 15:55 MEW (#3)
    (User #1960 Info) http://users.bsdprojects.net/~tonnerre/
    Salut,

    Meines Wissens nach sind die ganzen Echtzeitmitlesesachen schon fast kalter Kaffee, obgleich natürlich schädlich und schändlich. Die dazu gehörigen Schnittstellen wurden vom ETSI allerdings bereits vor vielen Jahren standardisiert und sind in allen aktuellen Geräten überall drin.

    Das gefährliche worum es nun geht ist meines Wissens nach der Wunsch nach Datenvorratsspeicherung auf 6 Monate hinaus. Hier will der Bund neue Daten zum Spielen, die ihm gar nicht zustehen, und wälzt nebenher noch ganz gemütlich die Kosten und das Risiko auf die Netzbetreiber ab.

    Letztlich müssen die ja nicht nur die Preise für die ganzen Festplatten berappen, sondern sind auch in der Pflicht, in einer bestimmten Frist die geforderten Daten aus diesem riesigen Haufen zu extrahieren. Falls eine Suche über 20 Terabyte nicht innert von ein paar Stunden beendet ist, weil nebenher noch das RAID rebuilded wurde, hagelt es Bussen.

    Insgesamt sehe ich hier absolut keinen Sinn. Wir sollten dringend uns dahinter setzen, Protest einzureichen gegen die bereits angemerkt witzlos kurze Vernehmlassungszeit bei gleichzeitiger Bitte um Geheimhaltung(?!), und unser Parlament davon überzeugen, dass das eine wirklich ausserordentlich schlechte Idee ist.

    Tonnerre
    [ Beantworten | eine Stufe hinauf ]
    Und wer surft da wirklich? (Score:2)
    Von gurix (Sende an info auf markusgraf in ch) am Thursday 16. July 2009, 18:08 MEW (#6)
    (User #664 Info) http://blog.markusgraf.ch
    Da wird mein Anschluss überwacht, weil mein Ex-WG-Kollege täglich einige Gigabytes an Filmen runter lädt. Und wer soll dafür gerade stehen? Etwa ich? Ja klar weil ja der Anschluss auf mich läuft. Dass die Daten von einem x-beliebigen Ort kommen können interessiert unsere Strompolizisten wohl nicht. Hauptsache man hat mal ne IP-Adresse. Damit ist es leider nicht getan. Wenn man bei mir keine Filme findet kann ich doch auch nicht dafür zu Rechenschaft gezogen werden, schliesslich sind dieses Datenmitschnitte nur Indizien.

    Auch aufgegriffen hat das Thema übrigens Jörg Klenk auf http://datenueberwachung.politnetz.ch.

    --
    http://blog.markusgraf.ch
    [ Beantworten | eine Stufe hinauf ]

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