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SCO vielleicht doch nicht ganz im Recht? |
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Veröffentlicht durch Ventilator am Montag 13. August 2007, 09:36
Aus der Knieschiessen Abteilung
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"Fast genau so interessant ist allerdings, was eigentlich mit den Lizenzgebühren (bzw. Schutzgeldern) passiert, die SCO erhalten hat. Können die zurückgefordert werden? Die Kunden, die das ganze Theater letztlich über höhere Preise finanziert haben, haben ihr Geld allerdings wohl so oder so verloren. Es ist ja auch nicht sicher, dass SCO noch Geld hat, um etwas zurück zu zahlen. Nicht zuletzt, da sie sicher von Anfang an ganz genau wussten, ob ihnen die Gebühren zustehen oder nicht."
Auch der debian fanboy schreibt: "Auf Pro-Linux gibt es eine informative Zusammenfassung des Rechtsstreits zwischen SCO und anderen. Vielleicht war es auch anderen Linux User zu blöd die ständigen Schlagzeilen der angeblichen Copyright-Verletzungen zu lesen."
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Hier ein paar Präzisionen:
- SCO hat seinerzeit weitgehende Nutzungsrechte am Unix Source-Code erworben, nicht aber die Copyrights. Diese verblieben bei Novell, das SCO seinerzeit das Geld fehlte. Auch wurde das Vertraglich gesicherte Vetorecht Novell's bei eventuellen Rechtshändeln bestätigt.
- Der Richter befand, dass SCO Novell einen Teil der Millionenbeträge des Lizenzverträge abliefern muss. Da es aber nicht klar ist, wie gross dieser Anteil ist, wurde des Antrag Novells abgelehnt, wonach SCO den Betrag auf ein Sperrkonto einbezahlen sollte.
Dies wird wohl eines der wichtigsten verbelibenden Themen bei der Gerichtsverhandlung werden.
- SCO hat die Option, das Urteil weiterzuziehen. Der Richter kann aber entscheiden, dass dies erst nach den Prozess, wo über die verbleibenden Punkte gestritten wird, geschehen kann. Dies ist sehr wahrscheinlich, da sich der Prozess sonst wider um Monate oder Jahre verzögert.
- Der Einfluss auf den Prozess mit IBM ist eingeschränkt, da SCO schon seit einiger Zeit versucht IBM wegen Vertragsbruchs anzugehen und den Copyright-Teil herunterspielt. IBM wird wohl jetzt, basierend auf dem Novell-Urteil weitere Anträge stellen, um Teile der Anklage schon vor dem Prozess durch den Richter zu entscheiden.
Markus
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"Der Richter befand, dass SCO Novell einen Teil der Millionenbeträge des Lizenzverträge abliefern muss. Da es aber nicht klar ist, wie gross dieser Anteil ist, wurde des Antrag Novells abgelehnt, wonach SCO den Betrag auf ein Sperrkonto einbezahlen sollte.
Dies wird wohl eines der wichtigsten verbelibenden Themen bei der Gerichtsverhandlung werden."
Das ist unpraezise.
Die Vertraege von Novell und SCO beinhalten, dass SCO saemtliche Eintraege aus dem Verkauf von UNIX Lizenzen an Novell uebergeben muss. Novell im Gegenzug, zahlt danach "ungefaehr" 5% fuer administrative Kosten zurueck an SCO. Das war schon immer so und steht nicht zur Diskussion.
Der Richter hat nur festgehalten, dass die Lizenzzahlungen von MS, Sun und ein paar anderen auch in diesen Bereich von "Eintraege aus dem Verkauf von UNIX Lizenzen" fallen, und damit Novell zustehen. Weil SCO diese Eintrage aber bisher nicht an Novell uebergeben hat, sagte der Richter, dass SCO deswegen zur Rechenschaft gezogen werden kann, was dann in einem neuen, separaten Prozess von Novell angestrebt werden kann.
"Der Einfluss auf den Prozess mit IBM ist eingeschränkt, da SCO schon seit einiger Zeit versucht IBM wegen Vertragsbruchs anzugehen und den Copyright-Teil herunterspielt."
Das ist falsch, es beendet (fast) alle Klagen von SCO gegen IBM.
SCO wirf IBM im wesentlichen vor, Urheberrechtlich geschuetzten Code von UNIX, welchen IBM waehrend einer Zusammenarbeit mit SCO eingesehen hat, widerrechtlich in Linux eingebracht zu haben.
SCO hat sich entschieden, sich juristisch auf Vertragsbruch zu konzentrieren, da dies 'einfacher' ist als der Urheberrechtsverstoss (es gab ja keine gueltigen Code Beweise bisher).
Diese Beschuldigung ist jetzt aber hinfaellig, Vertragsbruch hin oder her, da SCO nicht im Besitze der Urheberrecht fuer allenfalls widerrechtlich kopierten Code ist. Nur der halter der Urheberrechte kann Urheberrechtsverstoesse einklagen.
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Das ist falsch, es beendet (fast) alle Klagen von SCO gegen IBM.
Doch, doch, das ist so genau richtig. Hier die Anklagepunkte:
- Breach of IBM Software Agreement
- Breach of IBM Sublicensing Agreement
- Breach of Sequent Software Agreement
- Breach of Sequent Sublicensing Agreement
- Copyright Infringement
- Unfair Competition
- Interference with Contract
- Interference with Contract
- Interference with Business Relationships
Von den 9 Anklagepunkten 'Cause of Action' bezieht sich nur einer auf Copyright. Die anderen 8 beziehen sich auf die Verträge zwischen IBM und AT&T, Sequent (wurde von IBM gekauft) und AT&T und IBM und SCO und ein paar andere Sachen.
Ich nehme an, dass IBM nun eine 'Motion for Summary Judgement' bezüglich des Punkt 5 stellt, damit der Richter diesen Punkt vor dem Prozess schon entscheidet.
Zum Nachlesen im Original: http://www.groklaw.net/pdf/IBM-108.pdf
Markus
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Nun, schön, dass es ziemlich sicher nicht bei SCO bleibt. Die Frage, ob diese Lizenzverträge nicht als Betrug anzusehen sind, muss wohl in einem anderen Verfahren geklärt werden. Und da wird's nur was, wenn SCO nachgewiesen wird, dass sie ganz genau wussten, dass sie die Drohungen nicht wahr machen können. Vorsatz nachweisen ist immer schwer :-( Ausserdem würde ich bei dem Verhalten, das z.B. Darl McBride bei dieser Sache an den Tag gelegt hat, nicht darauf wetten, dass er sich dessen wirklich bewusst war (oder ist).
Grüsse vom Knochen --
Tiere töten, um zu leben. Menschen sterben, um zu töten.
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Irgendwie freue ich mich natuerlich, dass SCO da zu "verlieren" scheint. Nur frag' ich mich - gerade jetzt, wo Novell so langsam von Microsoft untergraben wird - ob's denn wirklich so toll ist, wenn Copyrights an UNIX bei Novell liegen (was immer das auch im Detail heissen mag). Wie lange dauert's wohl, bis Novell (oder gar irgendwann Microsoft) auf die Idee kommt, das Spielchen von SCO zu wiederholen und "Schutzgeld" fuer Linux zu verlangen?
Oder mal' ich da den Teufel an die Wand?
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Von Anonymer Feigling am Monday 13. August 2007, 19:40 MEW (#6)
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Oder mal' ich da den Teufel an die Wand? Nein, das ist durchaus plausibel. Der gleiche Gedanke ging mir auch durch den Kopf. Auch Sun Microsystems würde ich zutrauen vor dem Sterben ein Rechtskrieg anzuzetteln. Fazit: die UNIX Geschichte wurde von Rechtsverfahren begeleitet und IMHO wird das selbe mit Linux wiederholt. Überall wo es Geld gibt sind auch Parasiten...
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Ganz meine Meinung, deshalb verstehe ich den grossen Tumult um die ganze Geschichte nicht: SCO hat gegen Novell verloren, so what?
Ich find's eher leicht beunruhigend, weil gewisse Rechte an UNIX offiziell Novell zugestanden wurden. Okay, es ist nicht klar, ob diese Rechte von GNU/Linux irgendwie verletzt werden. Aber genauso wenig laesst sich das Gegenteil sicher sagen. In der Hinsicht hat der Prozess schlicht nichts geklaert - waere ja auch komplett OT gewesen.
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