Wenn man sich die Kursbeschreibung anschaut, gibt es einen allgemeinen Teil und dann einen Schwepunkt auf Copyleft. Bei mehr als 85% aller Freier Software unter GPL+LGPL scheint das allerdings recht praxisnah und realistisch.

Unter den Fallstudien finden sich aber dann auch Mozilla (also MPL) und auch Dual-Lizenzierungs-Modelle.

Abgesehen davon sind auch die BSD-Lizenzen "FSF genehm" -- in Einzelfällen hat die FSF sie sogar empfohlen, siehe OGG Vorbis.

Das gefällt mir nicht so ganz. Man sollte nicht vergessen, dass die FSF Lizenzen per se zwar unbestritten sind, nicht aber deren genaue Auswirkungen. Auch innerhalb der Community gehen die Meinungen da auseinander. Unter diesen Umständen jemanden von der FSF nach den genauen Wirkungen z.B. der GPL zu fragen, ist irgendwie (um es ketzerisch zu formulieren ;-), wie wenn man die IFPI nach den genauen Auswirkungen des Urheberrechts fragen würde.

Was ich zudem befürchte (aber nicht beurteilen kann, ohne den Kurs gesehen zu haben), ist, dass die Teilnehmer durch den Kurs eher abgeschreckt als ermuntert werden, Open Source einzusetzen. Die Exponenten der FSF sind in letzter Zeit dazu übergegangen, die "virulenz" ihrer Lizenzen nicht mehr zu bestreiten, sondern als Vorteil anzupreisen. Kommerzielle Firmen sehen darin aber eben nicht einen Vorteil sondern bestenfalls etwas Neutrales, schlimmstenfalls ein grosses Problem.

Von daher meine Frage an jemanden, der den Vortrag oder den Vortragenden kennt: Ist das wirklich eine unparteiische Erläuterung der juristischen Folgen von FSF Lizenzen? Oder ist das eher eine FSF Werbeveranstaltung?

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Nicht Kommerz oder Gesetze können OpenSource zerstören, sondern Paranoia und Fanatismus.

Du kannst Dir über den Vortragenden gerne selber ein Bild machen. Er sitzt in Zürich, hat schon an der ETH über Freie Software Lizenzen vorgetragen und arbeitet täglich mit den grossen Unternehmen der Welt auf diesem Gebiet zusammen.

Aber es geht eben nicht nur um die Lizenzen der FSF. Natürlich spielen sie eine zentrale Rolle, immerhin sind sie mit Abstand die am Weitesten verbreiteten Lizenzen in Freier Software. Aber auch andere Modelle kommen zur Sprache -- inklusive derer, mit denen die FSF nicht immer glücklich ist, wie z.B. Dual-Lizenzierung.

Der Schwerpunkt liegt auf umfassender Bildung und Information, und wenn Du mal mit der FTF in Kontakt warst, wirst Du schnell feststellen, dass insbesondere die FSFE den gängigen Vorurteilen über die FSF nicht gerecht wird.

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Nicht Kommerz oder Gesetze können OpenSource zerstören, sondern Paranoia und Fanatismus.

Verstehe. War das eine persönliche Erfahrung mit der FSF in den USA oder mit der FSFE? Meine Erfahrung ist, dass beide Organisationen kulturell doch recht unterschiedlich sind. Bei der FSFE bemüht man sich immer darum, ein offenes Ohr zu haben und wäre sicher daran interessiert, den Grund Deiner Desillusionierung zu erfahren.

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Nicht Kommerz oder Gesetze können OpenSource zerstören, sondern Paranoia und Fanatismus.