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Deutscher Thinktank fordert Regulierung des Internets |
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Veröffentlicht durch XTaran am Donnerstag 30. Maerz 2006, 10:51
Aus der Die-intelligentesten-Europäer-oder- Abteilung
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Doener schreibt: »Heise berichtet über einen online nicht gratis abrufbaren Artikel der Süddeutschen Zeitung von Daniel Dettling, Gründer des CDU-nahen Berliner Thinktanks Berlinpolis. Unter der Überschrift "Fernuniversität der Gewalt" setzt sich Dettling dort für eine striktere Regulierung des Internets ein, da es als "Bühne für Terroristen" diene.«
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Doener weiter: »Desweiteren beklagt er die Nutzung des Internets als Kommunikationsplattform für Terroristen:
"Als 'Fernuniversität des Terrors' stellt es Tätern weltweit Anleitungen, Schulungsmaterialien sowie die Begutachtung und Korrektur von eingesandten Anschlagsplänen zur Verfügung."
Andererseits sei das Netz auch eine Fundgrube im Kampf gegen den Terror und daher weitgehend zu überwachen. Aus den Internetgewohnheiten von Nutzern sollen sich Persönlichkeitsprofile ablesen lassen. Nutzer, die sich durch ihr Surfverhalten als orthodoxe Muslime klassifizieren lassen, sollen dann automatisch als Terroristen verdächtigt werden. Außerdem sollen solche Daten zusammen mit allerlei anderen Daten, die im Netz zu finden sind, verknüpft werden, um Terroranschläge besser voraussehen und verhindern zu können:
"Hierfür können nahezu jegliche Daten, die im Internet zugänglich sind, benutzt werden: Häufigkeit der Klicks auf einer Internetseite, statistische Daten wie Umfrageergebnisse, Wahlbeteiligung und Mitgliedschaften, demografische Daten. Mit diesen Informationen lassen sich Querverbindungen erstellen, zum Beispiel zwischen Wahlbeteiligung und Arbeitslosigkeit, zwischen Straffälligkeit und Engagement in verschiedenen Organisationen, zwischen der Besucherhäufigkeit einer Website und der Entwicklung der dahinterstehenden Organisation, zwischen Aktivität in Online-Foren und Engagement in 'realen' Vereinigungen."
Mir scheint, dass das Terrorbeispiel das in den 1990er Jahren noch vorherrschende Kinderschänderargument zunehmend ersetzt, wenn es um die Einschränkung der Informationsfreiheit und den Ausbau von Überwachung geht. Dass ein freies Netz und ungehinderte Kommunikation das beste Instrument für Aufklärung und Demokratisierung in großen Teilen der Welt darstellt, scheint Dettling nicht in den Sinn zu kommen. Mal davon abgesehen, weiß ich nicht, wie seine Pläne zur Reglementierung des Netzes nun aussehen sollen. Will er Terroristen verbieten über das Netz zu kommunizieren? Und Das Internet als "Bühne für den Terrorismus"? Die klassische Bühne werden noch vornehmlich klassische Medien sein. Will er die Berichterstattung über Terroranschläge verbieten lassen? Sein Vorschlag der völligen Überwachung aller Bürger ist natürlich nichts anderes als 1984 zu Ende gedacht.«
Und mir fällt dazu folgendes ein:
- Ein Zitat von Wernher von Braun: "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise." — Ist es mit dem Internet nicht genau dasselbe?
- Und folgender Blog-Eintrag von Russ Nelson: I can blame authorities for trying...
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* Ein Zitat von Wernher von Braun: "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise." — Ist es mit dem Internet nicht genau dasselbe?
Dieses Zitat ist gefaehrlich. Es trifft sicherlich fuer einige Wissenschaften zu (z.B. Mathematik, prominent in der Kriegsindustrie, aber eben auch zivil). Es gibt aber ebenso viele Beispiele, fuer die das Zitat einfach nur Schwachsinn ist: Wenn man Soldaten in einen Schuetzengraben nahe einer Atombombe platziert um die medizinischen Auswirkungen zu erproben hat Wissenschaft sehr wohl eine moralische Dimension.
Niemand kann dich daran hindern, zu denken. Aber sehr wohl am experimentieren, und das ist auch gut so.
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Natuerlich ist es hoechst interessant was mit den Soldaten passiert. Das hat ja gar niemand angezweifelt, im Gegenteil.
Es spielt auch ueberhaupt keine Rolle warum/ob ueberhaupt der Versuch nicht in meine moralische Vorstellung passt - dazu habe ich sowieso nichts gesagt. Dass sich Moral und Wissenschaft ausschliessen hat auch niemand behauptet.
Das einzige, was ich behauptet habe, ist, dass auch Forschung (v.a. experimentieren, das ja *handeln* ist und deshalb direkte Auswirkungen auf andere haben kann) von Moral (was fuer einer auch immer) geleitet ist, oder zumindest sein sollte.
Wenn die Moralvorstellung eines Forschers ist, dass man keine Menschen toeten sollte, dann wird er auch keine Menschen toeten, nur weil es um Forschung geht.
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Du hast recht. Mein Fehler, dass ich das da reininterpretiert habe.
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Ich kann die Politik ja durchaus verstehen. Es ist ein sehr bequemes Argument. Terroristen wird es vermutlich immer geben. Wie unglaubhaft diese Argumentation ist, geht den Herren dabei aber scheinbar am A.... vorbei. Hätte der 11. September mit biometrischen Ausweissen nicht stattgefunden? Trauen sie Terroristen nicht zu verschlüsselt zu kommunizieren? Das schaffe selbst ich, der mit verschlüsselung ansich komplett auf Kriegsfuss steht.
PS: Sollte es dennoch einmal zu einer Terroristenverknappung kommen, lassen die Amerikaner irgendwo ein paar Bomben fallen, dann gibts wieder neue. Wie das funktioniert sieht im Irak.
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Von Anonymer Feigling am Thursday 30. March 2006, 22:26 MEW (#8)
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diese Partei hat so einen unterschwelligen
Hang zum Altnazitum, dass es manchmal wirklich
schon lächerlich wird, das die PDS vom
Verfassungsschutz überwacht wird.
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