"Die Reporterin Sarah Duguid hatte die Möglichkeit, einer der Zentralen der Videoüberwacher zu besuchen. Diese wird von 3 Leuten bedient, die in einem Raum mit 110 Bildschirmen das Treiben auf der Strasse beobachten und auch gezielt Kameras fernsteuern können.
Auffällige Personen bekommen von den Operatoren in der Regel nur 2 Sekunden Aufmerksamkeit, das genügt um zu entscheiden ob die Situation verdächtig ist. Da die Leute nur Bild und keinen Ton zur Verfügung haben ist das Verständnis der Körpersprache relativ wichtig.
Neben klassicher Kriminalität wird auch auch auf weniger schlimme Delikte wie illegale Abfallentsorgung oder Wildplakatieren geachtet.
Die Reporterin beschreibt im Artikel die Verhaftung einer Gang von Geldkartenbetrüger, die an einem Geldautomaten eine Kamera und einen Kartenleser versteckt montieren. Die Überwachungszentrale wurde von der Polizei informiert und half dann bei der Verfolgung mittels Kameras. Schluessendlich konnte die Gruppe dann auch verhaftet werden.
Das Personal machte auf Sarah einen sehr professionellen Eindruck, die technische Seiten scheint für die Angestellten interessanter zu sein als das Beobachten von Menschen. Zum Schutz der Privatsphäre werden die Kamerafahrten der Angestellten aufgezeichnet, und Fenster von Privatgebäuden werden automatisch verpixelt.
Sie schliesst den Artikel mit dem sehr interessanten Fazit, dass sie zwar genauer wisse wer hinter den Kameras stecke, sich aber noch mehr beobachtet fühlt.
Ich hatte nach dem Durchlessen des Artikels den Eindruck, dass man sich sehr bemüht hat einen mustergültigen Betrieb zu zeigen. Sehr wichtig ist auch die Erkenntnis, dass die Kameras alleine gar nichts bringen, erst in Verbindung mit Einsatzkräften in der Strasse kann Videoüberwachung "eingreifen".
Meine Vorbehalte gegenüber Videoüberwachung des öffentlichen Raumes bleiben jedenfalls bestehen.
Falls jemand den ganzen Artikel lesen will, er kann bei der Financial Times heruntergeladen werden, am einfachsten nach "CCTV" suchen, es gibt auch ein 15-tägiges Testabonnement (keine Ahnung was nach den 15 Tagen passiert)."
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