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Softwarepatent-Richtlinie wurde total verwässert
Veröffentlicht durch maradong am Mittwoch 22. Juni 2005, 10:12
Aus der wo-gehts-hin-mit-Europa? Abteilung
Patente benz hat gestern eine Pressemitteilung, der grünen Fraktion im eurpäischen Parlament, erhalten. Es gibt eigentlich nicht mehr allzuviel zu dem Thema zu sagen. Hier auf Symlink haben wir schon vermehrt über die unglückliche Lage, in welcher die Open Source Gemeinschaft sich befindet, geschrieben. Erst letzte Woche gab es den Aufruf zum Mitmachen bei einer Online-Demonstration. Als Anhang, die von benz erhaltene Mail.

DIE GRÜNEN/EFA IM EUROPÄISCHEN PARLAMENT

PRESSEMITTEILUNG - Brüssel, 21. Juni 2005

Softwarepatentrichtlinie:

Konservative und Liberale versetzen Kleinunternehmen und Innovation einen schweren Schlag

Zur gestrigen Abstimmung über die Softwarepatentrichtlinie im Rechtsausschuss des EU-Parlaments erklärt Eva Lichtenberger, Mitglied es Rechtsausschusses:

"Die Abstimmung im Rechtsausschuss über Softwarepatente öffnet weit die Türen für die Dinosaurier auf dem Markt. Die EVP und die Liberalen haben konsequent für die schwächsten Änderungsanträge gestimmt und den Text verwässert, und sie haben damit maximale Rechtsunsicherheit geschaffen. Dies gibt den Großunternehmen nun die Chance - mit Hilfe von gutbezahlten Patentanwälten - den Europäischen Markt aufzuräumen und kleine Mitbewerber hinauszudrängen.

Obwohl alle politischen Fraktionen behaupten, dass sie die Patentierung von 'reinen' Softwarepatente ausschließen wollen, gelang es der dem Big-Business hörigen Ausschussmehrheit gefährliche Schlupflöcher in der Richtlinie zu schaffen. So erlaubt zum Beispiel eine Definition des Unterschieds zwischen Software und Technik auch Softwarepatente durch die Hintertür, da sie feststellt, dass bei einer Erfindung auch die Software die Neuerung sein kann und daher patentfähig ist.

Für alle Konsumenten und Kunden ist die Interoperabilität eines der wichtigsten Kriterien. Hier wurde von der hauptsächlich von den Konservativen und Liberalen getragenen Mehrheit eine Definition gewählt, die für Unternehmen wie etwa Nokia maßgeschneidert ist und es den Unternehmen erlaubt, sich ein reichliches Zubrot durch Patentgebühren zu verdienen, wenn ein anderes Unternehmen interoperable Geräte oder Programme konstruieren will.

Diese Abstimmung bedeutet einen gewaltigen Schlag für kleine und mittlere Unternehmen und die Konservativen und die Liberalen wussten genau was sie tun: in einigen Änderungsanträgen zum Text sprechen sie sich für einen Ausschuss und einen Hilfsfonds für jene KMUs aus, die durch Patentstreitfälle gefährdet sind. Das ist wie wenn man jemanden verletzt und ihm dann Schmerzmittel gibt.

Die Verteidiger der freien Software und der KMUs auf dem Europäischen Markt waren nicht in der Lage diese erste Abstimmung zu gewinnen. In der entscheidenden Abstimmung im Juli werden wir unser Bestmögliches tun, um die Mehrheit im Plenum zu gewinnen. Es steht viel auf dem Spiel. Entweder behält Europa seine Fähigkeit, KMUs und eine hoch innovative Branche der europäischen Wirtschaft vor der Vergeudung von Zeit und Geld in Patentstreitigkeiten zu schützen oder es wird von 'Microsoft" und anderen Informationstechnologie-Giganten kolonialisiert werden."

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    Nicht so schlecht... (Score:2)
    Von P2501 am Wednesday 22. June 2005, 13:10 MEW (#1)
    (User #31 Info) http://www.p2501.ch/

    Die Grünen und die FFII sehen das, glaube ich, zu schwarz. Das Gesetz ist nicht gut, aber es war schon schlimmer.

    Meiner Meinung nach erlaubt der neue Text zwar Softwarepatente. Aber nur in Zusammenhaung mit einem im gleichen Antrag verlangten Patent auf einen programmierbaren Apparat oder ein von einem solchen Apparat durchgeführten, physischen Prozess.

    Mit anderen Worten: Das Gesetz erlaubt nur Patente auf Steuerungssoftware für technische Erfindungen. Genau so wird das schon heute gehandhabt, und die überwiegende Mehrheit der Softwarepatente wäre damit ungültig. Die Patentgegner sind offenbar enttäuscht, dass sie keine Liberalisierung gegenüber dem heutigen Status erreichen konnten. Ganz besonders scheint sie zu stören, dass Steuerungssoftware für Handys damit patentierbar ist.

    Ach ja: IANAL (ich bin kein Jurist).


    --
    GPL ist der Versuch, den Ring gegen Sauron einzusetzen.

    Re: Nicht so schlecht... (Score:3, Tiefsinnig)
    Von Seegras am Wednesday 22. June 2005, 14:25 MEW (#2)
    (User #30 Info) http://www.discordia.ch
    Keine LIBERALISIERUNG?

    HEUTE, HIER, JETZT steht folgendes im Patentabkommen:

    "Software als solche ist nicht patentierbar"

    Klar genug? Dem Patentamt nicht. "als solche" wurde doch etwas weitgehend dahin interpretiert dass jeder Mist patentierbar ist wenn drinsteht "...das auf einer elektronischen Maschine läuft".
    "The more prohibitions there are, The poorer the people will be" -- Lao Tse
    Re: Nicht so schlecht... (Score:2)
    Von P2501 am Wednesday 22. June 2005, 14:56 MEW (#3)
    (User #31 Info) http://www.p2501.ch/
    Vorsicht Juristendeutsch! Der Satz "Software als solche ist nicht patentierbar" bedeutet lediglich, das reine Softwarepatente nicht möglich sind. Als reines Softwarepatent gilt ein Patent, welches den Quellcode und die daraus entstehenden Kompilate, nicht aber Ideen und Algorithmen schützt. An einem solchen Patent ist aber sowieso niemand interessiert, denn das Urheberrecht bietet da gratis besseren Schutz. Der Satz steht in der Kritik der FFII, da er missverständlich sei.

    --
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