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Mal wieder datenschutzbedenkliche Peilsender [Update] |
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Veröffentlicht durch XTaran am Montag 12. Juli 2004, 09:42
Aus der was-gekauft-wird-wird-hergestellt Abteilung
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Anscheinend gibt es recht viele Eltern, denen Datenschutz recht schnuppe ist, wenn's um ihr Kind geht: Zumindest gibt es schon wieder eine Firma, die ihr Geld mit einem "streichholzschachtelgroßen Peilsender zur Ortung von Kindern und Alten" verdienen möchte. Das berichtet ein Golem-Artikel.
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Netterweise ist auch dem hessischen Datenschutzbeauftragten aufgefallen, daß man damit nicht nur Kinder und Alte orten kann: Wer so einen Sender ungefragt z.B. seinem Ehepartner unterschiebt, begehe einen Rechtsbruch. Der Vertrieb und Kauf solcher Geräte kann zwar nicht verhindert werden, "aber die Kontrolle der Datenübermittlung wird genau zu überwachen sein", so der Datenschutzbeauftragte.
Irgendwie erinnert dieses Dilemma an ein Zitat von Wernher von Braun (deut.-amerik. Physiker, 1912-77): "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise." Eigentlich haben solche Peilsender auch keine moralische Dimension, oder?
Update 16:13 Uhr: Wie ich grade sehe, ist das gegenüber dem, was eine japanische Stadt laut Heise plant, noch harmlos: Dort sollen die Schulranzen aller Schüler mit RFID-Tags ausgestattet werden, um a) festzustellen, wann die Schüler in die Schule kommen sowie b) ob sie sich in Bereichen aufhalten, die von Lehren und Eltern als nicht für Schüler geeignet eingestuft werden. Erkenntnisse der RFID-Empfängen könnten den Eltern dann per SMS oder E-Mail zugestellt werden. Die Schulbehörde von Osaka soll der Meinung sein, der Vorteil der dadurch gesteigerten Sicherheit der Schüler überwiege im Vergleich zu den Nachteilen in Form von Einschränkungen der Privatsphäre.
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Von Anonymer Feigling am Monday 12. July 2004, 10:25 MEW (#1)
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Wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn Euer Kind
"weg" ist, egal was jetzt geschehen ist, ob abgehauen oder entführt ?
Aber man sollte in diese Tracker eine Nur-im-Notfall-Funktion einbauen, so dass
die Daten über die Freizeugigkeit der Person,
nur in Kombination mit einer "Vermisstmeldung"
über die Aufenthaltspositionen der letzten Zeit
an die Eltern/Polizei weitergegeben werden dürfen,
um Missbrauch z.B. ein Szenario der Art nach
eine rechts-konservative Familie will den Kontakt Ihres Kindes zu farbigen Spielkameraden unterbinden, auszuschliessen.
Ausserdem dürfte meiner Meinung nach im EU-Gebiet solch ein Sender auch nicht in den Körper implantiert werden, leider wird das Menschenrecht
auf körperliche Unversehrheit, dann durch die Körperverletzung des Ohrläppchendurchlöcherns
untergraben.
Man müsste also sehr genau die Anbringung und Anwendung dieser Trackerchips reglementieren, und Verstösse auch entsprechend ahnden, um einen Ausgleich zwischen Absicherung der Eltern und Schutz der Privatssphäre der Kinder zu gewährleisten.
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> Wie würdet Ihr Euch fühlen, wenn Euer Kind "weg"
> ist, egal was jetzt geschehen ist, ob abgehauen
> oder entführt?
Das ist genau das gefoerderte Lobbydenken. Man spricht nicht den Verstand an, sondern greift in die viel tieferen Gefuehle ein und benutzt die Angst um Ueberwachung zu installieren.
Wenn $Kind entfuehrt wurde, merken $Eltern das vermutlich erst nach Stunden. Da hilft so eine Streichholzgroße Box dann auch nichts, weil das, dass erste sein wird was $Schwarzer_Mann Entsorgen wird. Wenn $Kind abhaut, wird es kaum die Box mitschleppen, es sei den es hat keine Kenntnis von dieser was ich schon menschenrechtlich fuer Bedenklich halten wuerde.
Ginge es in dem Artikel um die Ueberwachung von Aussendienstmitarbeitern waere der Aufschrei viel groesser. Aber bei Kindern kann man ja so schoen die emotionale Ebene bedienen.
Aber da gabs ja schon viel perversere Ideen. Mithoer-Features im Kinderhandy, damit die Eltern ueber die Kleinen Geheimnisse des Spielplatzes gut informiert sind.. etc.
Uebrigens laesst sich die Inkompetenz von Ermittlungsbehoerden nicht technisch bekaempfen. Im Falle von Tron[1] wurden zum Beispiel die Standortdaten des Handys, die zur Auffindung haetten Beitragen koennen, nie ausgewertet. Und nun soll so eine kleine Box das alles richtigstellen?
1) http://www.tronland.net
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Von Anonymer Feigling am Monday 12. July 2004, 14:14 MEW (#8)
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Diese kleine Box ist wenn ein Ding was ein
böser schwarzer Mann suchen müsste, da könnte man
einen Reissschalter anbringen etc..
Natürlich spricht diese Möglichkeit die emotionale
Ebene an, und vermutlich wäre auch der Punkt
des Verschwindens von Interesse für die Polizei,
ich habe aber auch ganz ausdrücklich den
Datenschutz für den Normalfall hervorgehoben,
und eine Datenweitergabe wäre nur im Notfall durch
Bevollmächtigte Stellen möglich, es würde mit dieser Vorkehrung nicht darum gehen den Kindern hinterherzuspionieren, sondern im Notfall
wichtige Anhaltspunkte (Wegpunkte) für eine Suche zu geben, und auch um Zeugen ausfindig zu machen.
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hmm ja und das nur authorisierte leute diese positionsdaten abfragen dürfen ist auch eine illusion.
gerade uns sollte bewusst sein das keine kommunikation sicher ist und auch so ein peilsender protokoll früher oder später geknackt wird und dann werden auch die bösen schwarzen männer solche geräte haben um ihre opfer aufzuspüren.
btw. das implantieren wäre die sicherste, oder unsicherste variante, je nach ansicht
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Von Anonymer Feigling am Tuesday 13. July 2004, 10:18 MEW (#13)
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Neben diversen fragwürdigen und unethischen Anwendungsfällen gibt es durchaus auch sinnvolle Ideen: Im Legoland kann man seinen Sprösslingen ein Tracking-Armband verpassen und dann jeweils per SMS abfragen, wo sie sich gerade aufhalten. Aeusserst praktisch...
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Bei drei Kindern skalieren die Augen leider nicht mehr so ganz (vom Verstand will ich jetzt mal nicht reden)...
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Voll einverstanden; es wird sicher Eltern (oder sonstige Anwender) geben, die solche Möglichkeiten sinnvoll nutzen. Die Erfahrung zeigt aber, dass Eltern solche Tools zu oft dazu missbrauchen, um Verantwortung abzuschieben, um dann, wenn etwas passiert, sich selbst und anderen sagen zu können: ich habe das Gerät gekauft, also habe ich mein Möglichstes getan. Der gesunde Menschenverstand geht dann verloren. In diesem Sinne könnte ich das Zitat von Wernher von Brauns unterschreiben (woraus aber keiner schliessen soll, dass ich mit von Brauns sonstiger Ansichten auch nur entfernt einverstanden wäre).
Im übrigen kann man sich schon fragen, warum man wirklich drei nahezu gleichaltrige Kinder wollte, wenn man dieser Herausforderung nicht gewachsen ist und zu deren Beaufsichtigung ein solches Gerät nötig wäre...
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Wer so einen Sender ungefragt z.B. seinem Ehepartner unterschiebt, begehe einen Rechtsbruch.
Ob das einen eifersüchtigen Ehepartner interessiert? Alleine schon der Hinweiss das die Möglichkeit besteht damit seinen (vermeintlich) untreuen Partner zu überwachen dürfte dem Anbieter satt Umsätze sichern.
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Von Anonymer Feigling am Tuesday 13. July 2004, 10:07 MEW (#12)
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wo kann man das ding denn kaufen?
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