Historische Korrektur: In 1700 gab es gar keinen "Schutz" von Kultuerguetern. Die waren alle schlicht genauso frei wie es die Gesetze der Physik gemacht hatten. Kopieren solange man die Technik dazu (Druckpresse) hat. Die ganzen Freiheitsprobleme fingen erst an, als Politkoepfe diesen fragwuerdigen "Schutz" erfanden, um Verlegern mit mehr Profit zu foerdern.

negativer in die Zukunft sehe als Eben ist die Tatsache, dass ich noch keine große Bewegung sehe

Huh? Schon mal etwas von 60 Millionen (ex-)Napster User gehoert? Addiere alle andern P2P. Addiere alle die nur unter Kollegen kopieren (= safer copy). Und man hat ueber 100 Millionen. In einer Welt wo unter 1000 Millionen Internet haben, und davon ein grosser Teil entweder schnelle Leitung oder Interesse fehlt, gibt das vielleicht 300 Millionen potentielle User. Also haben wir es hier mit 1/3 zu tun. Eine ziemliche Bewegung.

Nur weil sich diese nicht in polit-schwafel und Gesetze Aktionen ausdrueckt, sollte man sie nicht ignorieren. Schliesslich haben die anti-Skalverei Leute, die Sklaven zur Flucht verhalfen, trotz hoch illegal, wohl mehr direkten Nutzen produziert als die die nur in Parlamenten rumgeschwatzt haben.

Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren - wenn Ebens Vorhersage eintrifft

Nur zuschauen wie es eintrifft: In Form einer mangels Absatz (z.T. "dank" kaputtkonstrierter DRM-isierter in-eigen-Fuss-schiess Produkte) zusammenbrechender Industrie. Tatbeweis. Immer besser als bloss Versprechen.

weil der Durchschnittsmensch gar nicht versteht, worum es im Moment geht

Weil es dem Durchschnittmensch ja auch voellig egal ist, was fuer intellektuelle Gedankengebaeude irgendwelche Politkoepfe produzieren. Dem Normalo interessiert nur eins: Machen was er will, und das tut er auch, er kopiert. Und er wird dann schreien, wenn es nicht funktioniert, und die Lieferanten des "nicht funktionierenden" Geraetes werden dann sehr schnell die Wut abbekommen.

man Inhalte nimmt, sie remixt, verändert

Das tun weit ueber 90% der Leute die heute kopieren auch nicht. Und haben auch nie vor, das zu tun. Weil Talent fehlt, und andere besseres schon produziert haben. Es ist nicht jeder Kulturschaffender, eigentlich sogar nur eine kleine Minderheit. Man vergleich Anzahl Linux Programmierer mit Linux Nur-User. Die freie Natur aendert da nix.

trotzdem haben die meisten Menschen einfach nicht das Bedürfnis, sich politisch zu engagieren

Was schon immer so war. Die meisten Leute wollen einfach in Ruhe gelassen werden, und ihr Leben fuehren koennen. Leider werden sie dauernd von Politkoepfen darin gestoert, die glauben ihr kleines Problem (z.B. mehr Werke durch Verleger fuettern) sei soviel wichtiger, das sie es allen per Gesetz aufzwingen duerfen.

Das Beispiel der Herr-der-Ringe-Trilogie zeigt doch ..

Apropos HdR: Diese Geschichte beinhaltet als zentrales Thema Macht und dessen Missbrauch um andere zu zwingen. Und auch die Versuche nach Macht zu greifen (dem Ring benutzen) um gegen die bestehende Macht zu kaempfen, und das man damit letztlich selber nur zum neuen Gewaltherrscher wird. Es hat da einige Lektionen die sich Politaktivisten (z.B. GPL Fanatiker) merken sollten.

Künstler könnten ja die Creative-Commons-Lizenzen eine gute Sache sein

Oder gleich auf den Gebrauch von Gesetzesmacht (das ist Copyright, auch wenn in Form von GPL oder Creative Commons) verzichten. Waer noch besser. Zumindest erwaeht die CC Site das Public Domain existiert.

in ein paar Jahren ohnehin erledigt hätten und wir größtenteils nur noch mobile Geräte nutzen, die ihre Inhalte per Stream aus dem Netz abgreifen

Wohl kaum. Wieso soll jemand pro abhoeren Bandbreite bezahlen, wenn er billigeren einmal bezahlten und zuverlaessigeren portablen Speicherplatz benutzen kann? Und das Zeugs dann auch auf sicher hat. *OD (irgendwas on demand) ist doch die klassische Konsumindustrie Furzidee.
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