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Open-Source zu teuer für Irland |
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Veröffentlicht durch Momo_102 am Montag 03. Mai 2004, 14:02
Aus der wer-kennt-schon-den-genauen-tco Abteilung
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maradong schreibt: "Linux Today brachte am 30ten April eine interessante News, die die Frage nach dem 'Total Cost of Ownership' (TCO) wieder aufwirft. In der zum Artikel gehörigen ElectricNews ist zu lesen, daß Mary Hanafin, Irlands 'Minister for State', auf einem von Microsoft gesponserten Gipfel proklamiert hat, daß, nachdem die irländische Regierung die Langzeitkosten von OpenSource anaylsiert hat, sie zum Schluß gekommen ist, daß Open Source teurer sei."
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maradong schreibt weiter: "Jedenfalls würden die Langzeitkosten den Gewinn, welchen das Land mit der Umstellung von proprietärem Code auf freien macht, schnell überlaufen. Trotzdem dürfte nicht vergessen werden, daß 'Offene Standards' nicht das gleiche seien wie Open Source und der Drang nach diesen auch weiter fortgeführt werde.
Ob die TCO von Open Source im Endeffekt wirklich höher ist als jene von Closed Source oder umgekehrt, bleibt weiterhin offen. Es scheint jedenfalls etwas paradox, von einigen doch recht konservativen Ländern zu hören, Open Source lohne sich nicht für sie. Dabei hört man immer öfters, daß andere Firmen oder sogar Ministerien erfolgreich 'switchen'. Zu sagen, daß diese Firmen die Kosten und Gewinne nicht genau ausgerechnet haben, macht wohl wenig Sinn. Na, mal sehen was daraus wird."
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< Bald Solaris unter der GPL? | Druckausgabe | Thunderbird 0.6 erschienen > | |
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Vermutlich hat die Rechnung zuviele Unbekannte, so dass das Resultat je nach Einschätzung dieser Variablen kippt.
Evtl. hat Irland auch indirekte Kosten eingerechnet... einige nicht ganz unbedeutende Computerfirmen sind in Irland mit Arbeitsplätzen gut vertreten. In einer Kosten-Nutzen-Rechnung ist sowas nicht belanglos. Irland ist vermutlich auch nicht unwesentlich auf diesen Wirtschaftssektor angewiesen, denn so viele wirtschaftlichen Standbeine haben die auch wieder nicht.
Grüsse vom Knochen
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ACK
und das der Gipfel von Microsoft finanziert ist unterstreicht das FUD noch
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Eine grosse Variable ist, wie maradong schreibt, der Zeithorizont. In der Wirtschaft ist das manchmal wirklich nur ein Vierteljahr - bis die naechsten Quartalszahlen veroeffentlicht werden...
Es findet sich kaum ein privater Investor fuer Projekte mit einem Zeithorizont ueber zehn Jahre. Da muss dann immer der Staat ran. Ich mag mich nicht gross mit Berechnungen des TCO rumschlagen, aber behaupte mal:
Wenn die TCO-Rechner mit einem Zeithoriont von 10 Jahren gerechnet haetten, und dann im Soll noch "Freiheit und Unabhaengigkeit von einem Monopolisten" verbucht haetten, dann wuerde die Rechnung eindeutig ausfallen, trotz indirekter Kosten. Aber wenn ein Politiker (s)eine Lobby fallenlaesst, dann muss er halt mit "persoenlich-indirekten Kosten" rechnen ;)
Das Wort TCO ist auch der falsche Begriff. Total Cost of Ownership impliziert naemlich, dass Irland irgendwas von Microsoft oder Linux besitzen wuerde. Das verschleiert nur die Tatsache, dass Software ein _Service_ ist. Die einfachen Beispiele aus unseren Betriebswirtchafts-Lesionen handeln dabei immer von einem Unternehmen das zwischen zwei Maschinen entscheiden muss. Dann wird bewertet, welche Maschine mehr Kosten wird (Anschaffung, Wartung), und vergleicht das dann mit der Leistung (Effizienz, Qualitaet). Dieses Beispiel ist deshalb so einfach, weil die technischen Daten der Maschinen im voraus bekannt, und deshalb _planbar_ sind. Ganz im Gegensatz zu Software die man ausschliesslich mit Nutzungsrechten erhaelt: Man mache mal einen dreijaehrigen Upgrade-Plan fuer Software => Unmoeglich. Und in dieser Situation einem einzigen Konzern vertrauen, das ist eigentlicher Wahnsinn... ich erinnere mich irgendwie an eine "antitrust"-Klage (von Caldera?) bei deren Verhandlung ein hoher Microsoftie behauptete: "Wir haben den Source Code von Win3.11 nicht mehr." Kann man einer Firma vertrauen, die nichtmal ihre Releases archiviert haben will?
Hat jemand einen Link zu dieser antitrust Klage? Stimmt mein Zitat ueberhaupt?
Nur so zum lachen:
Q: WHY DOES MICROSOFT CHARGE SO LITTLE FOR WINDOWS
A: http://www.microsoft.com/presspass/download/docs/doj/econ/10-16econ-b.doc
Zusammenfassung: NO NO, WE'RE NOT PLAYING MONOPOLY
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Von Anonymer Feigling am Monday 03. May 2004, 18:06 MEW (#4)
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Das verschleiert nur die Tatsache, dass Software ein _Service_ ist. na ja... Software ist sicherlich nicht ein Service. Du wolltest sicherlich über Lizenzen schreiben; aber das ist auch kein Service (sondern viel mehr ein RECHT auf Benützung bzw ein immaterielles Gut).
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Ich finde das Wort "Service" sehr passend. Muss aber auch zugeben, dass "Service" ziemlich viel bedeuten kann:
http://www.m-w.com/cgi-bin/dictionary?book=Dictionary&va=service&x=17&y=17
http://de.wikipedia.org/wiki/Service
http://de.wikipedia.org/wiki/Dienstleistung
Vielleicht sollte ich von Dienstleistungsindustrie sprechen, so wie ESR, der von "service industry" spricht. Von ihm hab ich auch den Begriff:
http://www.oreilly.com/catalog/cathbazpaper/chapter/ch05.html#AUTOID-1493
Habe leider kein besseres Wort als Service. Durch Programme bieten die Programmierer dir ihr (kondensiertes) Koennen an, das ist ein Service. Vielfach kauft man Softwarelizenzen gleich mit Support, typischer Service.
Durch Lizenzen erhaelte ich das Recht zur Benutzung eines Services. So wie ich das Recht auf die Benuetzung des immateriellen Guts "Radioprogramm" kaufen kann, auch eine Dienstleistung.
Err, schon wieder so viel geschrieben. Wenn mir jemand einen gutes Wort fuer den Zusammenhang zwischen "Software" und "Dienstleistung" liefern kann, waere ich dankbar :)
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Von Anonymer Feigling am Tuesday 04. May 2004, 01:30 MEW (#7)
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Err, schon wieder so viel geschrieben. Wenn mir jemand einen gutes Wort fuer den Zusammenhang zwischen "Software" und "Dienstleistung" liefern kann, waere ich dankbar :) Meistens verkaufst Du ja nicht die Software, sondern das Recht diese Software zu benützen. Die Software bleibt nach wie vor in Deinem Besitz. Aber Du kannst auch natürlich die Software verkaufen. Aber das ist etwas anderes.
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