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Fliegen demnächst die Man-Pages aus Debian?
Veröffentlicht durch XTaran am Samstag 28. Februar, 18:23
Aus der frei-wie-in-DFSG Abteilung
Distribution Wie Joey auf Debian-Legal und auch in den aktuellen Debian Weekly News (DWN 8/2004) schreibt, hat das Linux Manual Pages Project die Erlaubnis bekommen, die original POSIX-Manual-Pages mit auf zu nehmen, die bisher auf Grund von Copyright-Problemen nicht verwendet und daher jeweils immer neu und insbesondere anders formuliert geschrieben werden mußten. Das hatte zur Folge, daß die neu verfassten Man-Pages z.T. etwas ungenau und manchmal auch etwas irrefürrend formuliert waren. Kurz gesagt: Das Man-Pages-Projekt sieht diese Erlaubnis recht positiv. Nicht so Joey: Er befürchtet, daß die Lizenz der POSIX-Manual-Pages nicht den Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG) entspricht...

Konkret weist er darauf hin, daß die Lizenz der POSIX-Manual-Pages kein Wort über Weiterverbreitung, Modifizieren oder gar Weiterverbreitung von modifizierten Man-Pages verlieren. Sollte sich aber auf Nachfrage rausstellen, daß die Lizenz dies nicht erlaubt, wären die man-pages nicht mehr frei im Sinne der Debian-Richtlinien für Freie Software und würden damit in Debian zumindest unter "non-free" fallen oder sogar ganz aus Debian herausfallen. Joeys zynischer Kommentar dazu: "Ein toller Beitrag an die Freie-Software-Gemeinschaft..."

Jails in FreeBSD 5 nicht ausbruchsicher | Druckausgabe | Die Musikindustrie dreht durch...  >

 

 
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    Zu kompliziert? (Score:1)
    Von Maverick (lb-web@projectdream.org) am Saturday 28. February, 19:07 MEW (#1)
    (User #757 Info) http://projectdream.org
    Ich weiss ja nicht. Irgendwie machen die Debian Typen immer alles so kompliziert als moeglich. Vielleicht sollten sie solche Probleme etwas pragmatischer angehen.
    Re: Zu kompliziert? (Score:1)
    Von haruschi am Saturday 28. February, 19:16 MEW (#2)
    (User #791 Info)
    Und wie stellst du dir das vor?
    Falls die manpages nicht weiterverbreitet und verändert werden dürfen, dann finde ich das für eine freie (!) Distribution unakzeptabel. Wenn jemand einen Weg weis, wie man das auf einem sog. pragmatischen erreichen kann, dann bin ich sofort dafür.
    Re: Zu kompliziert? (Score:2)
    Von brummfondel am Saturday 28. February, 20:16 MEW (#4)
    (User #784 Info)
    Weiterverbreitet werden sie wohl dürfen, welchen Sinn macht sonst die Freigabe der Man-Pages.

    Und ob man sie verändern darf: selbst wenn nicht, wo ist da das Problem, warum sollte man die Man-Pages *nur in Debian* verändern? Nur damit da irgendwo ein "by Debian" drin steht?

    Und wenn nur eine Stelle die Man-Pages ändern darf, ist das nicht das schlechteste.

    Debian mag ja ganz nett sein und das apt-Zeugs ist super, aber deren konservative Einstellung allen Änderungen gegenüber hält mich immer wieder davon ab, es auf einem Desktop oder Server zu installieren: zu alt - oder man nimmt eine offiziell als Unstabil bezeichnete Version: und wenns dann kracht, erklär das mal dem Chef.

    --
    ok> boot net - install
    Text <-> Software (Score:2)
    Von pfr am Saturday 28. February, 20:47 MEW (#5)
    (User #4 Info) http://www.math.ethz.ch/~pfrauenf/
    Ich habe zwar die aktuelle (oder vor kurzem geführte) Diskussion innerhalb Debian nicht mitverfolgt, aber es gibt da min. noch eine weitere Meinung (die ich teile):
    Man pages und anderer Dokumentation schadet es nicht, wenn sie nicht verändern darf. Es ist ein Text und keine Software.

    Ich finde man sollte Texte und Software unterscheiden. Einige der "Evangelisten" der OSS-Bewegung sehen das zwar nicht so, aber ich finde, dass sie in diesem Punkt über das Ziel hinausschiessen.
    --
    Kühe geben keine Milch, die Bauern nehmen sie ihnen weg!

    Re: Text Software (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Sunday 29. February, 14:00 MEW (#17)
    Doch es schadet. Die Texte dürfen z. B. nicht übersetzt werden.
    Re: Text Software (Score:2)
    Von pfr am Monday 01. March, 09:32 MEW (#20)
    (User #4 Info) http://www.math.ethz.ch/~pfrauenf/
    Hast du dazu eine Referenz (Link)?

    Bei einem streng mit Copyright geschützten Text kann ich mir das ja noch vorstellen. Aber manche Debianer sind ja auch gegen die Open Content License (weil es da die Möglichkeit gibt, Abschnitte als unveränderbar zu deklarieren).
    --
    Kühe geben keine Milch, die Bauern nehmen sie ihnen weg!

    Re: Zu kompliziert? (Score:1)
    Von Ventilator (ventilator auf netz-warm punkt nett) am Saturday 28. February, 20:59 MEW (#7)
    (User #22 Info) gopher://ventilator.netswarm.net
    Debian und frei? Die Software mag ja frei sein, aber der Geist von manchen Leuten in dem Projekt ist es definitiv nicht. XFree darf nicht mit, die Manpages nicht... was darf als Nächstes nicht mehr mitspielen? IMHO haben die doch einen ander Waffel...
    --
    Den Symlink-Autoren bei der Arbeit zuhören? MP3 hier
    Re: Zu kompliziert? (Score:2, Interessant)
    Von Daniel Baumann (daniel.baumann@panthera-systems.net) am Saturday 28. February, 23:57 MEW (#13)
    (User #1400 Info) http://people.panthera-systems.net/~daniel-baumann/
    "was darf als Nächstes nicht mehr mitspielen?"

    Wenn Du schon fragst, Nmap wahrscheinlich.

    Re: Zu kompliziert? (Score:2, Informativ)
    Von mirabile (root@[IPv6:2001:6f8:94d:1::1]) am Sunday 29. February, 00:36 MEW (#14)
    (User #504 Info) http://mirbsd.de/
    Bei MirOS fehlen sogar die gcc- und binutils-
    manpages, weil die unter der "GNU Free
    Documentation License" stehen - die es schon
    verbietet, diese z.B. in ein Verzeichnis zu
    stellen, das nicht world-readable ist.


    -- 
    Ich bin BSDler, ich darf das!
    Re: Zu kompliziert? (Score:1)
    Von apple am Sunday 29. February, 11:10 MEW (#16)
    (User #817 Info)
    in der GNU FDL steht tatsächlich:
    You may not use technical measures to obstruct or control the reading or further copying of the copies you make or distribute.

    Aber ist es denn so schlimm, man-pages für alle lesbar zu haben?
    Ich fänd es schon sinnvoller, diese doch dabei zu haben. Was ist so schlimm daran?

    Re: Zu kompliziert? (Score:1)
    Von mirabile (root@[IPv6:2001:6f8:94d:1::1]) am Sunday 29. February, 17:32 MEW (#19)
    (User #504 Info) http://mirbsd.de/
    Es geht nicht um die man pages. Es geht um zwei
    Sachen.

    Erstens, die Policy. Wie Theo the Rat so schön
    sagt, "feel free to make baby mulching machines
    out of OpenBSD" (und MirOS hat seit gestern Ada,
    also gutfür Raketensteuerung und so...).
    Eine Policy kann man ändern, aber wir sind froh,
    daß unser System so frei ist. (Daß Code davon in
    Windows® und Co. landet, sehen wir als netten
    Nebeneffekt an und freuen uns darüber.)

    Zweitens, was passiert, wenn ich
    $ cd; cvs -d $mirbsdcvsroot co -PA src
    mache, und mein $HOME _nicht_ world-readable ist?

    Dann habe ich schon gegen die GFDL verstoßen.
    Das ist der wirkliche Knackpunkt der anti-DRM-Klausel.


    -- 
    Ich bin BSDler, ich darf das!
    Re: Zu kompliziert? (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Saturday 28. February, 19:18 MEW (#3)
    bei dieser groessen ordnung und wenn auch keine firma dahinter steckt, dh. jeder ist selberverantwortlich finde ich dieses "komplizierte" vorgehen ok. obwohl ich selber meistens "what the heck?" sage....
    Re: Zu kompliziert? (Score:1, Informativ)
    Von Anonymer Feigling am Saturday 28. February, 22:51 MEW (#12)
    So unpragmatisch ist das gar nicht.
    Alles was nicht in non-free ist, ist frei.
    Software und Dokumente die Einschränkungen und Auflagen haben landen in non-free (Natürlich wird meistens vorher versucht noch eine Lizenzänderung zu erreichen).
    Willst Du ne eigene Distro bauen, CD-Images verkaufen, Software verändern und weitergeben usw. bist Du mit dem Debian Kern auf sicheren Füßen (natürlich solange man nicht gegen GPL usw. verstößt, also das Produkt frei läßt).
    Bei Packeten aus non-free bleibt Dir nichts übrig als die Lizenz genau zu lesen, ob Du mit Deinem Vorhaben einen Lizenzverstoß begehst. (Im Falle der man-pages darfst Du an ihnen nichts ändern und mußt auf Dein Produkt einen Hinweis anbringen).
    Dem Enduser kann das egal sein, der zieht eben auch Packete aus non-free.

    Ohne diese Trennung bliebe nichts als bei allen Packeten genau die Lizenzbedingungen durchzugehen bevor man irgendwas (jenseit Installation und Benutzung) damit tut. Ich glaube es ist kein Zufall das es diverse Speziall-Distros gibt, die auf Debian aufsetzen. Das Packetmanagement alleine dürfte nicht der Grund sein.
    An Debian gibt es sicher einiges zu kritisieren was häufig seine Ursache in der Tatsache hat, das es von einer Community gebaut wird und nicht einer Organisation mit klaren Hierarchien. Aber die Trennung von free vs. non-free finde ich einen guten Service und einen Dienst für freie Software.


    Debian Social Contract (Score:1, Tiefsinnig)
    Von matzetronic am Saturday 28. February, 20:54 MEW (#6)
    (User #1463 Info)
    Debian hat sich eben auf die Fahne geschrieben ein Betriebssystem Plattform zusammen zu stellen die frei! ist. Und da kann ich das schon nachvollziehen dass sowas dann ein Problem darstellt. Aber deswegen würde ich nicht soweit gehen und die ganze Distribution runter machen. Ich finde die haltung der Debian gemeinschaft sehr gut. Sie ist wenigstens noch eine der wenigen "Hüter" der Open Source Szene. Debian hinterfragt eben was hinter einer Software(Man-Page) steht, und geht nich nach der "latest is the greatest" Devise vor. Ich fang jetzt garnicht von anderen Distris an, bevor hier ein Krieg ausbricht ;-)
    Re: Debian Social Contract (Score:1)
    Von Ventilator (ventilator auf netz-warm punkt nett) am Saturday 28. February, 21:02 MEW (#8)
    (User #22 Info) gopher://ventilator.netswarm.net
    Frei? Chabis! Wenns frei wäre würden sie nicht so umständlich tun.

    Latest is greatest. Sonst könnte man die Entwicklung von Software gleich einstellen und auf dem jetzigen Stand stehenbleiben. Hör mir doch auf...
    --
    Den Symlink-Autoren bei der Arbeit zuhören? MP3 hier
    Re: Debian Social Contract (Score:1)
    Von matzetronic am Saturday 28. February, 21:11 MEW (#9)
    (User #1463 Info)
    Hö? Debian ist frei, Debians Software ist frei. Deshalb tun sie ja so umständlich wenn unfreie Software (Man-Pages) rein sollen. Und auf einem Server ist es eben nunmal so das man nicht die neueste Software einsetzt (-> Debian stable Release). Und für den Desktop kann man sich sid apt-getten. Jetz hör ich dir auf ;P
    Re: Debian Social Contract (Score:1)
    Von mr.survearchive (forrudi_van@tiscali.ch) am Saturday 28. February, 21:21 MEW (#10)
    (User #1149 Info) http://www.survearchive.ch
    Frei - nicht frei. Dann erklär mir, weshalb die von CRUX lieber die man pages haben, und die uebrigen doc's rausschmeissen.

    "*"*"
    Neue und altbekannte Namen hier.
    Re: Debian Social Contract (Score:2)
    Von maol (maol@symlink.ch) am Sunday 29. February, 11:00 MEW (#15)
    (User #1 Info) http://maol.ch/
    Das hat nix mit Frei vs. Unfrei zu tun, sondern mit Platz (welcher gespart wird) und der Gewohnheit der Leute, sowieso nur die Manpages zu lesen, und die restliche Dokumentation falls nötig via Google zu lesen - das ganze /usr/doc oder /usr/share/doc ist also überflüssig.

    --
    CRUX: LfS für faule Profis.

    Re: Debian Social Contract (Score:2)
    Von brummfondel am Saturday 28. February, 22:46 MEW (#11)
    (User #784 Info)
    Auf einem Server nicht die neuste SW? Mach mal einem Entwickler klar, daß die tollen neuen MySQL, PostgreSQL, PHP, Apache, Perl oder GCC Features auf dem Produktionsserver nicht genutzt werden können, weil man gcc 2.9.x, MySQL 3.22.x oder PHP 4.0.x drauf hat. Ich hab mich jedenfalls tierisch geärgert, als ich deshalb die Array-Operationen von PHP nicht nutzen konnte und sie selbst schreiben mußte.

    --
    ok> boot net - install
    Re: Debian Social Contract (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Sunday 29. February, 14:57 MEW (#18)
    PHP 4.1.2, Apache 1.3.26 und MySQL 3.23.49 reichen mir völlig aus, damit kann schon genügend anstellen.

    Bei Debian kann ich jedenfalls ruhiger schlafen im Vergleich mit Gentoo, wo ein PHP Upgrade alles stilllegen kann...
    Re: Debian Social Contract (Score:2)
    Von P2501 am Monday 01. March, 10:30 MEW (#21)
    (User #31 Info) http://www.p2501.ch/

    Nicht ganz. Debian ist ein Hüter der FreeSoftware-Szene, nicht der OpenSource-Szene. Zu letzterer gehören zum Beispiel auch die xBSD-ler. Und die sind mit der Politik der FSF und dem Vorgehen von Debian keineswegs einverstanden.


    --
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