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1000 oder 1024
Veröffentlicht durch Raffzahn am Freitag 19. September, 15:24
Aus der byte-or-bite Abteilung
Wirtschaft Obri schreibt "reuters.com berichtet über eine Sammelklage gegen diverse Computerhersteller. Die Kläger sind der Meinung das sie um 20.000 Bilder oder 2.000 MP3 Files "Betrogen" wurden wegen falsch berechneter Diskgrößen." Es geht wiedermal um das alte Thema, wieviele Bytes hat ein MB - und die 20.000 Bilder entsprechen den 10 GB Differenz zwischen einer Platte mit 150 GB und 150 Milionen KB - oder mehnen die 150 Milliarden ... in was ist eigentlich die Differenz angegeben?

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    Ist sicher 1024^3 (2^30) - 1000^3 (10^9) gerechnet (Score:1)
    Von dino (neil@franklin.ch.remove) am Friday 19. September, 15:43 MET (#1)
    (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/
    Und irgendwie waer es sehr gut, wenn die HD Hersteller eins aufs Dach bekommen.

    Alles was binaer adressiert wird (wie RAM, HDs, Pixel) wird natuerlicherweise in 2^n gezaehlt. Und auch vom OS richtigerweise so ausgegeben, und damit so vom User/Besitzer gesehen. Also sollten die HD Hersteller das Zeugs auch so angeschrieben verkaufen (wie es die RAM Hersteller ja auch machen).

    10^n ist richtig fuer nicht-binaere (also nicht adressierte) Sachen (wie Taktfrequenzen, MIPS oder MFLOPS, Netz-Bitraten).
    --
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    Re:Ist sicher 1024^3 (2^30) - 1000^3 (10^9) gerech (Score:1)
    Von mtthu (m anderskor abegglen uf gmx punkt zeha) am Saturday 20. September, 12:28 MET (#18)
    (User #1241 Info)
    Von mir aus gesehen ist es nicht nur die Aufgabe der Hersteller ihre Ware richtig anzuschreiben. Meines Erachtens ist es die Aufgabe des Händlers, den Kunden zu informieren, was er bei ihm eigentlich einkauft. Da sich die Hardwarehersteller an SI-, IEC- und ISO-Normen halten, ist es unmöglich, dass sie gerichtlich belangt werden können. Es ist höchstenfalls möglich den Händler (oder Hersteller von Hardware, in die die Festplatte eingebaut wird) zu verklagen, weil er die Festplatten unter Umständen nicht als das verkauft was es ist.
    ----------------
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    KB, kB und KiB, Byte oder Bite... (Score:2)
    Von XTaran (symlink /at/ deux chevaux /dot/ org) am Friday 19. September, 15:52 MET (#2)
    (User #129 Info) http://abe.home.pages.de/
    Also so langsam bin ich komplett verwirrt. Was ist denn nun was?

    "k" ist eindeutig ein offizieller Prefix für SI-Einheiten und steht für 1000, ergo sollte ein 1 kB 1000 Bytes sein. (Byte oder Bytes btw? :-)

    Kilobytes werden aber meist mit einem großen "K" geschrieben, gehen wir also mal davon aus, daß 1 KB 1024 Bytes sein sollen.

    Was ist dann aber bitte schön ein 1 KiB?

    Und wie macht man das mit Mega-, Giga-, Tera- und Exa-Byte(s)? Denn bei diesen Prefixen der SI-Einheiten sind die Buchstaben immer groß, sonst wären's nämlich Milli-Byte und Co. :-)

    Oder unterscheidet man den Faktor daran, ob das "B" groß oder klein geschrieben wird. Oder sind das eine nun Byte und das andere Bite?

    Und woher kommt das "Byte" ethymologisch eigentlich?

    --
    There is no place like $HOME.
    Re:KB, kB und KiB, Byte oder Bite... (Score:1)
    Von achimh (achim.herwig@neineinkeinenspam.chemie.uni-erlangen) am Friday 19. September, 16:00 MET (#3)
    (User #73 Info) http://herwig.homelinux.org/achim
    Es gab da mal einen Artikel im Linux-Magazin (ca. vor 6 -12 Monaten), den ich im Moment aber leider nicht in deren Online-Archiv finde.

    Grundsätzlich:

    die Präfixe k, m, G, T sind Potenzen von 10
    k = 10^3, .., T = 10^12

    die binär basierten Präfixe heißen
    Ki, Mi, Gi, Ti
    Ki = 2^10, .. , Ti = 2^40

    Das ganze ist in einem kaum bekannten ISO-Standard festgehalten.

    Falls ich den Artikel in meinem Papier-Archiv auffinde, werde ich Ausgabe und Seite des Linux-Magazins noch posten.
    Re:KB, kB und KiB, Byte oder Bite... (Score:1)
    Von boglott am Friday 19. September, 16:08 MET (#4)
    (User #1355 Info)
    Dies ist der Artikel: http:// www .linux-magazin.de/Artikel/ausgabe/2002/01/testauf/testauf.html.

    Es ist der IEC Standard 60027-2. Dessen Inhalt findest du entweder, wenn du beim IEC für schlappe 112 Fr. den Text kaufst oder unter http://physics.nist.gov/cuu/Units/ bin ary.html, wenn deren Server wieder reagiert (scheint grad down zu sein).
    Re:KB, kB und KiB, Byte oder Bite... (Score:1)
    Von schth (t punkt schmid at gmx punkt net) am Friday 19. September, 17:28 MET (#15)
    (User #782 Info)
    Tja, dann sehe ich schwarz für die Kläger. Wenn das so in diesem Standard steht, dann dürfen die Hersteller theoretisch dies auch so angeben. Es ist ja ein Standard.

    Grüsschen Thomas

    Re:KB, kB und KiB, Byte oder Bite... (Score:1)
    Von greybeard am Sunday 21. September, 00:00 MET (#19)
    (User #412 Info)
    Aber erst nach der Verwirrung.
    Vorher war klar dass gross K=1024.
    Ebenso unklar war, was gross M war (mindestens
    im Harddisk-Bereich).
    Das OS hat fast immer M=K*K d.h. 1024^2 verstanden
    und angezeigt.

    Die Harddiskhersteller haben dies am Anfang auch
    so gemacht und irgendwann spaeter aus Marketinggruenden (?) auf M=1000^2 gewechselt.
    Re:KB, kB und KiB, Byte oder Bite... (Score:1)
    Von achimh (achim.herwig@neineinkeinenspam.chemie.uni-erlangen) am Friday 19. September, 16:10 MET (#5)
    (User #73 Info) http://herwig.homelinux.org/achim

    Ahh, zum Glück gibt's ja noch Google:

    "Prefixes for binary multiples" (notfalls im Google-Cache).

    Re:KB, kB und KiB, Byte oder Bite... (Score:1)
    Von dino (neil@franklin.ch.remove) am Friday 19. September, 16:10 MET (#6)
    (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/
    "k" ist eindeutig ein offizieller Prefix für SI-Einheiten und steht für 1000

    Ja.

    Kilobytes werden aber meist mit einem großen "K" geschrieben, gehen wir also mal davon aus, daß 1 KB 1024 Bytes sein sollen

    Ist so definiert, wenn auch nur de facto und nicht de jure.

    Was ist dann aber bitte schön ein 1 KiB?

    Die logische Konsequenz aus MiB und GiB, obwohl wegen KB eigentlich ueberfluessig.

    Und wie macht man das mit Mega-, Giga-, Tera- und Exa-Byte(s)? Denn bei diesen Prefixen der SI-Einheiten sind die Buchstaben immer groß

    Eben desshalb gibt es einen AFAIK relativ neuen Versuch, MiB, GiB, etc fuer die 1024^n Varianten zu etablieren. IMHO ueberfluessig, weil es eine genaue Formel gibt, wo 2^n und wo 10'n Zaehlweisen zu verwenden sind.

    Oder unterscheidet man den Faktor daran, ob das "B" groß oder klein geschrieben wird.

    Nein. B = Byte, b = Bit.

    Und woher kommt das "Byte" ethymologisch eigentlich?

    Das ist von "bite" (engl Verb fuer "abbeissen", oder Subsantiv fuer "Bissen"), weil das ein "abgebissenes" Teil eines ganzen Speicherwortes ist.

    Die selbige Wort Formierungsmethode wurde auch fuer Nybble (manchmal auch Nibble geschrieben) verwendet (von engl nibble = "abknabbern") fuer ein kleineres 4bit Teilchen.
    --
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    MiB? (Score:1)
    Von XTaran (symlink /at/ deux chevaux /dot/ org) am Friday 19. September, 16:13 MET (#8)
    (User #129 Info) http://abe.home.pages.de/
    MiB? Men in Black?

    SCNR.

    --
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    Re:MiB? (Score:2, Lustig)
    Von dino (neil@franklin.ch.remove) am Friday 19. September, 16:15 MET (#10)
    (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/
    2^30 davon. Fuerchte dich!
    --
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    Die 137,4-GB-Grenze (Score:2)
    Von XTaran (symlink /at/ deux chevaux /dot/ org) am Friday 19. September, 16:11 MET (#7)
    (User #129 Info) http://abe.home.pages.de/
    Noch so ein Fall: In der aktuellsten Version des Large-Disk-HOWTOs gibt es einen Abschnitt The 137 GB limit, weil es halt bei "Disks über 137,4 GB" vorkommt. Wenn man einen Moment nachdenkt, wird einem klar, warum bei dieser krummen Zahl: 128 * 1024^3 ist fast genau 137,4 * 1000^3. Ergo ist es eigentlich ein 128-GB-Limit, was auch deutlich mehr Sinn macht. *patsch*


    --
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    Re:Die 137,4-GB-Grenze (Score:2, Informativ)
    Von dino (neil@franklin.ch.remove) am Friday 19. September, 17:17 MET (#14)
    (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/
    Ja, weil das 2^28 (= 256M) * 512 Byte sind. Das kommt von den 28 Bits im Sektorauswahlregister bei LBA faehigen EIDE Platten.

    Das wiederum kommt von der Kompatibilitaet zu dem bei alten IDE Platten geklonten Registersatz vom WD1002 Controller Chip, der urspruenglich im IBM PC/AT im 1984 verbaut wurde. Der kannte 16bit (=64k) Zylinder + 4bit (= 16) Koepfe + 8bit (= 256) Sektoren maximale Disk Groesse.

    Zusammen mit dem PC BIOS, das bei 1024 Zylinder und 63 Sektoren Schluss hat, ergab das die legendaere 504MByte Grenze von IDE.

    Mit LBA Platten (eben 28bit) und ein BIOS das umrechnet konnte man dann bis 255 Koepfe (BIOS Maximum) hinauf. So entstand dann die nicht-ganz-8G Grenze bei EIDE und SCSI (weil nur BIOS gegeben).

    Direkt LBA faehige Betriebssysteme koennen dann IDE auf 28bit rauf nehmen.

    SCSI *vermute* ich bei 32bit (= 2TB) eine Grenze. Das ist die selbige die auch manche Filesystem auf RAID Arrays das Leben schwer macht.
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    Milchmädchenrechnung (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Friday 19. September, 16:13 MET (#9)
    Ich habe hier eine IBM 80GB deadstar. Diese speichert pro sektor 52 ECCBytes. Bei 160836480 Sektoren (76,69GB) macht das 997MB, die der enduser nicht zu sehen bekommt. Dazu kommt noch eine unbekannte Anzahl an reservierten Sektoren für das hoffentlich vorhandene defekt- management.

    Ach ja, und meistens ist noch die Firmware auf der Scheibe gespeichert ;)

    Re:Milchmädchenrechnung (Score:2)
    Von XTaran (symlink /at/ deux chevaux /dot/ org) am Friday 19. September, 16:17 MET (#11)
    (User #129 Info) http://abe.home.pages.de/
    Was ich immer lustig finde. df sagt bei meiner 160 GB (100^3) Platte immer sowas wie 147 GB verfügbar, 33 MB belegt und 139 GB frei. Äääh? Bittewas?

    Naja, ich tippe mal auf den Platz für's ext3-Journal.

    --
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    Re:Milchmädchenrechnung (Score:2, Informativ)
    Von dino (neil@franklin.ch.remove) am Friday 19. September, 17:03 MET (#13)
    (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/
    Du hast noch Platz fuer Filesystem im generellen vergessen. So Superbloecke, Belegungsbitmap, Inodes. Und dann waer noch der absichtlich ungenutzte Platz da.

    Bei Disks hat man sehr viele Kapazitaeten (der Groesse nach geordnet):

    • Physikalischer Bitplatz = Zylinder (Kopfpositionen) * Kopfzahl * Bitrate / Drehzahl
    • Formatierter Platz ist dann die [Bitrate / Drehzahl] Bits in [Sektorzahl * (Sync + Sektorgroesse (ueblich 512Bytes) + ECC +Sektorabstand) + Rest] zerlegt. Das macht der Disk Controller (die Elektronik unter der Platte). Ergibt also formatierter Platz = Zylinder * Kopfzahl * Sektorzahl * Sektorgroesse
    • Partitionierte Groesse ist dann formatierter Platz minus den Verlust fuer die Partition Information, also 1 Sektor bis Sektorzahl Sektoren
    • Filesystem Groesse ist dann Partitionsgroesse minus Verwaltungsaufwand, also Superblock (mehrfach kopiert), Belegungsbits (1 Bit pro Sektor, oder Sektorgruppe von 2^n), Inodes (ca 32-128 Bytes pro moegliches File, vom Filesystem abhaengig)
    • Nutzbare Groesse (als nicht-root User) ist dann Filesystem Groesse minus 5% oder 10%, je nach OS Default oder bei mkfs oder mit mit tunfs eingestellt. Linux ueblich sind 5%
    • Freier Platz ist dann nutzbare Groesse minus alle bereits gespeicherten Files, und Directories (ca laenge Filenamen plus 5-10 Bytes pro File)

    Der Rechtsstreit der diesen ganzen Thread ausgeloest hat, geht nun um den formatierten Platz, das in groesseren Zahlen produzierendem 10^n statt vom OS (und User) erwartetem 2^n angegeben wird.

    Damit sollten jetzt saemtliche Klarheiten beseitigt sein.
    --
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    Re:Milchmädchenrechnung (Score:1)
    Von dino (neil@franklin.ch.remove) am Friday 19. September, 16:23 MET (#12)
    (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/
    Noe, so wird das sicher nicht gerechnet. Da wird wirklich mit 10^9 statt 2^30 geschummelt.

    Das sieht man daran, das die ECC ein linearer Wert ergibt (immer gleich viel Prozent, ca 10%) egal wie gross die Disk ist. Waehrend die 10^9 statt 2^30 eine immer groessere Diskrepanz produziert, je groesser die Disk ist.

    Ausserdem ist der Trick aelter als Disks mit integriertem Controller. Das gab es schon damals als dem User rohe Bit-Flaeche (Zylinder*Koepfe*Bitfrequenz/Drehzahl) verkauft bekam und dann den vom Controller abhaengigen Formatierungsverlust (ca 20%) abzaehlen musste.
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    Eigentlich Einfach (Score:1)
    Von Bros am Friday 19. September, 22:48 MET (#16)
    (User #812 Info) http://www.mario-konrad.ch
    Im Prinzip wäre es das Einfachste die einheiten in Bytes anzugeben (mit 1000'er Trennzeichen). Zugegeben die Zahlen währen zum Teil sehr gross, könnten aber jegliche Zweifel und Missverständnisse ausräumen... nur no 'ne Idee...
    Re:Eigentlich Einfach (Score:1)
    Von apple am Saturday 20. September, 11:16 MET (#17)
    (User #817 Info)
    Man könnte sich auch Schreibarbeit sparen, indem man so schöne standardisierte M oder G statt sechs oder neun nullen dahintersetzt - aber huch - das hatten wir ja schon.
    Evtl. wäre also die Lösung, daß alle Entwickler konsequent da GiB und MiB schreiben, wo Zweierpotenzen gemeint sind?
    $ df -m
    Filesystem 1MiB-blocks Used Available Use% Mounted on
    /dev/hda2 1877 680 1102 39% /

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