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Der Begriff «Tauschbörse» sollte nicht mehr verwendet werden. In P2P-Filesharing-Netzwerken wird nämlich nicht getauscht, sondern kopiert. Dass dies gegen geltendes Recht verstösst, weiss man auch ohne Richter. Das Verb «tauschen» zu verwenden, obwohl man eigentlich kopiert, ist IMHO Augenwischerei. Diese Sprachregelung verhindert doch nur, dass eine Diskussion über die wirklichen Probleme stattfindet:
- Information ist verlustfrei kopierbar, und der Austausch von Information erhöht ihren Wert, aber die Urheber von geistigem Eigentum wollen dafür entschädigt werden.
- Die multinationalen Unternehmen, die heute geistiges Eigentum verteilen, behindern Vielfalt und Innovation bei Inhalten und Geschäftspraktiken. Sie haben ein Kartell gebildet und können sich deshalb ihre grenzenlose Arroganz leisten.
- Der Bürger, der online Musik beziehen möchte, muss entweder in die Illegalität abtauchen oder sich von der Industrie mit ihren minderwertigen Angeboten bevormunden lassen.
- Otto Normalverbraucher überlegt sich das alles nicht, da er seine CDs eh nur vom Kartell kaufen kann, und wenn einmal alle kopiergeschützt und doppelt so teuer sind und die Umgehung des Schutzes illegal ist, dann hat er sich längst daran gewöhnt.
Neue Ideen und Experimente sind gefragt, das Ziel ist klar: dass Kopierbörsen die normale Art des Musikerwerbs sind, dass die Künstler etwas davon haben und dass wir keine totalitären Multis mehr brauchen. Übrigens: In der Schweiz kippen wir ein DMCA-artiges Gesetz per Referendum, abgemacht?
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> Übrigens: In der Schweiz kippen wir ein
> DMCA-artiges Gesetz per Referendum, abgemacht?
Ich bin dabei... überlebt Symlink 50'000 Kommentare? soviele Stimmen sind doch nötig :-)
Gruss
Reto
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Oh, unser Chefanarchist ist auch mal wieder mit dabei ;-)
Ja gut, jedem seine Meinung. Ich werfe jedenfalls ganz sicher nicht die Flinte ins Korn, bevor ich einen Schuss aufs Ziel hatte. Sooo schlecht stehen die Chancen für ein Referendum nämlich nicht: Die Gesetzesänderung, so wie sie jetzt vorgeschlagen ist, baut nämlich nicht nur bei den Verbrauchern, sondern auch bei den Vermittlern (Videotheken etc.) sowie bei den Künstlern selbst Rechte ab. Die einzigen, die besser gestellt werden, sind die Distributoren und die Softwarefirmen.
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If it's GNU/Linux, it's GNU/BSD, too ;-)
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Für ein Referendum braucht man 50k Unterschriften von Stimmberechtigten, man hat dazu 100 Tage Zeit. Da normalerweise etwa 10% der Unterschriften aus irgend einem Grund ungültig sind (2x unterschrieben, Ausländer, in falscher Gemeinde unterschrieben), und man noch etwas Polster braucht, sind effektiv etwa 60k nötig.
Wenn man für die 100 Tage etwa 12 Wochen rechnet, da die Unterschriften noch beglaubigt werden müssen, müssen pro Woche etwa 5k Stimmen gesammelt werden. Wenn man an einem Samstagnachmittag 2h auf die Strasse stellt, kann man vielleicht mit 20-30 Unterschriften rechnen. Man braucht also mindestens 200 Leute, die Woche für Woche Unterschriften sammeln und etwa 10k SFR nur für die Unterschriftenbögen (Sektretariat, ohne Porti, Werbung usw). Das alles muss schon am Tag der Publikation im Amtsblatt bereit stehen.
Imho kann das die relativ kleine opensource community nicht aus eigener Kraft erreichen. Wenn zum Beispiel der Konsumentenschutz Interesse an einer Zusammenarbeit hätte, könnte man zumindest von einer grossen Erfahrung und Infrastruktur profitieren.
Dann ist es noch alles andere als sicher, ob man die Abstimmung gewinnt. Noch ist es nicht soweit (/me hat im inet nichts gefunden), aber man muss aufmerksam bleiben, damit man mit der Opposition beginnen kann, wenn das Gesetz in die Vernehmlassung geht.
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Das niedrige Interesse hat auch einen Vorteil: Kaum jemand wird zur Urne rennen und ein 'Ja' einlegen.
Wenn das Gesetz beschlossene Sache ist und sich die Räte geeinigt haben ist es aber sicher zu spät um die Notbremse zu ziehen. Wenn es im Bundeshaus zischt und kocht sollte man spätestens anfangen Stimmung gegen ein solches Gesetz zu machen und möglichst schnell ein paar bekannte Musiker an Land ziehen, die sich mit uns wehren. ----------------
Eat, Drink, Drum
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