Wie manche Leser hier wohl wissen, neige auch ich gelegentlich dazu, nicht-Technikern technische Sachen stark vereinfacht zu erklären. So vereinfacht, dass es genau genommen nicht mehr richtig ist. Aber das hier ist derart vereinfacht, dass ich nur noch raten kann, was gemeint sein könnte.
Worum geht es? Nun, der bei uns übliche TV-Standard ist PAL. Dieser Standard hat 25 Bilder pro Sekunde, und 576 Bildzeilen. Jedes Bild ist dabei in zwei Halbbilder aufgeteilt. Eines enthält alle geraden Bildzeilen, das andere alle ungeraden. Effektiv gesendet werden also 50 Bilder pro Sekunde mit je 288 Bildzeilen. Ein normaler Fernseher sendet die Bilder genau so, wobei das Nachleuchten vom letzten Bild die Illusion eines einzelnen, vollen Bildes erzeugt.
Soweit, so gut. 100Hz-Fernseher und Projektoren gehen die Sache aber etwas anders an. Diese Geräte lesen beide Halbbilder ein, setzen sie zusammen, und präsentieren dass so erzeugte Bild. Es wird also vorgetäuscht, dass 50 Bilder pro Sekunde mit 576 Zeilen gesendet würden. Worauf der Schreiber hinaus will, ist, dass es anscheinend in den USA DVD-Player mit einem Ausgang gibt, die das Bild schon fertig so liefern. Dummerweise sind auf den DVDs trotzdem nur 25 Bilder pro Sekunde gespeichert. Mit anderen Worten: Das Zusammensetzen der Bilder wird einfach vom Anzeigegerät ins Abspielgerät verlagert. Die Bildqualität bessert sich damit nicht.
Völlig daneben gegriffen schliesslich die Aussage mit dem "Line Doubler". Ich bin nicht sicher, welchen Gerätetyp er damit meint, aber es geht wohl um einen Deinterlacer. Diese Geräte nehmen jeweils ein Halbbild, und versuchen, die fehlenden Zeilen zu interpolieren. So erhält man tatsächlich 50 volle Bilder pro Sekunde. Dieses Verfahren ist sehr aufwändig, bringt aber bei "Interlaced" gespeicherten Filmen eine spürbare Qualitätssteigerung. Aber: PAL-DVDs mit Kinofilmen sind fast immer "Progressiv" gespeichert. Hier einen Deinterlacer einzusetzen, ist völlig nutzlos.
Bei Kinofilmen auf NTSC-DVDs, wie sie in den USA üblich sind, kann sich der spezielle Ausgang lohnen, weil Filme dort zwar mit 24 Bildern pro Sekunde gespeichert werden, aber über den normalen Videoausgang mit 30 Bildern pro Sekunde gesendet werden müssen. Damit das geht, müssen die Bilder "gemischelt" werden. Ich wage aber zu behaupten, dass die meisten Menschen auch euf einem 120Hz-Fernseher oder einem Projektor den Unterschied nur bei Standbildern bemerken werden.
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