Oje,
das kenn ich doch von irgendwo?
Es ging in diesem Artikel zwar um eine konkrete Firma, aber man kann das ganze Verhalten auch recht gut auf Projekte umlegen.
Mittlerweile bin ich nun im zweiten Projekt von etwas ausgewachsener Groessenordnung. Es ist immer wieder faszinierend welche Terminvorstellungen der Auftraggeber so hat. Einmal war es ein "Prototyp" der schlussendlich mehr als die haelfte des Gesamtprojektes abdecken haette sollen, nun steckt das ganze Projekt zum Teil wieder in den typischen Anfangsschwierigkeiten. Bis sich der Auftraggeber mit der Projektleitung einmal geeinigt hat, was das Ganze schlussendlich ueberhaupt machen sollte, vergeht ewig viel Zeit - bis zur Unterschrift ebenso. Und Schlussendlich entwickelt man grob ins Blaue und hofft dass sich die Vorgaben nicht extrem aendern.
Als Analytiker/Entwickler kann ich noch so genau arbeiten, noch so viele Papiere schreiben und noch so viel ueberlegen, es aendert sich staendig etwas im Umfeld, die Vorgaben werden erweitert, und man wird vor vollendete Tatsachen gestellt. Einzig die Zeit wird konstant kleiner, daran aendert sich nie etwas. Und kein gewissenhafter Entwickler gibt sein Baby gerne aus der Hand, wenn er noch weiss, wo die Fehler versteckt sind. Man braeuchte erstklassige Chefs, die auch wissen, was in einem System wirklich steckt, der nicht dauernd versucht sich zu profilieren und wahnwitzige Termine steckt.
Ich kann mich aus einem anderen Grund noch sehr gut an 11/9 erinnern, damals hatten wir einen 20 Stunden Arbeitsag, nur um dem Kunden einen Prototypen zeigen zu koennen. Und die Tage davor war es auch nicht viel weniger.
Wenn mich jemand fragt, wann eine Software fertig ist, kann ich nur eines sagen: Software ist nie fertig, wenn sie fertig ist, ist sie tod.
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