Das Urteil ist gut und berechtigt, keine Frage. Wenn diese Art des gesunden Menschenverstandes zur Normalität in der Rechtssprechung wird, haben wir auch einen Grund zum Feiern.
Bis dahin aber sind die Zeiten für Betroffene schwer. Zwar haben die Betreiber von kinder.at die Prozesskosten und vermutlich auch alle sonstigen Auslagen erstattet bekommen, aber sie hatten eben die nicht unerheblichen Auslagen und auch zeitlichen sowie nervlichen Einsatz, den sie nicht ersetzt bekommen.
Vor allen Dingen wird enttäuscht sein, wer glaubt, eine Rechtsschutzversicherung würde ihn wenigstens vor den finanziellen Auslagen in derartigen Fällen bewahren. Die Versicherungen finanzieren nämlich nur Verfahren mit plausiblen Erfolgsaussichten. Und genau die kann man im Anbetracht der chaotischen Urteilssprechung im Onlinerecht selten nachweisen. Also steht man dann trotz Versicherung mit den Unkosten für Anwalt und Gericht da. Für eine Firma wie Ferrero iust das natürlich nicht tragisch, aber jemandem, der sich nicht monatelangen Verdienstausfall und auch noch zusätzliche Ausgaben leisten kann, kann schon das Verfahren das Genick brechen - ganz unabhängig vom Ausgang.
Genau das ist es vermutlich auch, worauf solche Firmen spekulieren, wenn sie Menschen mit vollkommen fadenscheinigen Vorwürfen verklagen.
MfG, Ulf
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