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Trackerchip für Kind(er) in England
Veröffentlicht durch xilef am Dienstag 03. September, 15:22
Aus der 1984++ Abteilung
Datenschutz Ein q/depesche von quintessenz zeigt uns die neuesten Entwicklungen in England: Dort haben Eltern ihrer 11-jährigen Tochter einen Tracker-Chip implantieren lassen. Im Falle einer Entführung wissen die Eltern dann immer, wo das Mädchen ist.

Während dieser Entscheid noch den Eltern des Mädchens obliegt, so geht der Erfinder des Chips, Kevin Warwick, noch etwas weiter und fordert eine dringende Debatte darüber, ob man diese Chips nicht gleich allen Kindern implantieren sollte.

Da ähnliche Systeme auch für Autos verwendet werden, drängt sich ein passender Werbespruch auf:

Sie haben's verloren: Ihr Auto, ihr Kind?
wir findens wieder, schnell wie der Wind!

Onlinedemo gegen TKÜV am 11. September | Druckausgabe | Perl Konferenz am 12./13. September an der ETH Zürich  >

 

 
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    Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:2)
    Von tronco_flipao am Tuesday 03. September, 15:43 MES (#1)
    (User #729 Info)
    Während dieser Entscheid noch den Eltern des Mädchens obliegt, so geht der Erfinder des Chips, Kevin Warwick, noch etwas weiter und fordert eine dringende Debatte darüber, ob man diese Chips nicht gleich allen Kindern implantieren sollte

    Man könnte die Kinder auch gleich an die Leine legen, so wie Hunde. Mal im Ernst, glaubt jemand das wir der Menschheit einen Dienst erweisen wenn wir allen Kindern einen Ortungschip einpflanzen?
    Wenn wir den Kindern so einen Chip implantieren, wieso nicht auch gleich Schwerverbrechern, Terroristen, Ladendieben und Parksünder?
    Ein weiterer kleiner Schritt in richtung totale Überwachung?

    Ich würde das meinem Kind nicht antun. Klar im konkreten Fall einer Entführung wäre der Chip vielleicht nützlich. Aber wieviele Kinder werden Jährlich entführt? 10%? 5%? oder eher < 0.1%?

    Gute Gründe für eine Überwachung lassen sich schnell finden. Sinn macht Überwachung in den seltensten Fällen.

    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:2)
    Von De'naa (symlink-0209.to.denaa@spamgourmet.com) am Tuesday 03. September, 16:00 MES (#2)
    (User #238 Info)
    Wenn wir den Kindern so einen Chip implantieren, wieso nicht auch gleich Schwerverbrechern, Terroristen, Ladendieben und Parksünder?

    Warum diese Einschränkung? Schliesslich dürfen wir spätestens seit den neuesten Überwachungsgesetzen annehmen, dass jeder Bürger ein potenzieller Verbrecher ist. Das Wort "Unschuldsvermutung" wird ohnehin demnächst aus dem Duden gestrichen.
    :-<

    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:2, Lustig)
    Von tele (pse at patom dot ch) am Tuesday 03. September, 16:14 MES (#4)
    (User #448 Info)
    Immer dieses kurzfristige Denken! Allen Kindern nach der Geburt implantieren, dann ist das Problem der vollständigen Überwachung in 40-50 Jahren keines mehr...

    Gruss, Patrick

    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:2)
    Von asuzuki (as at cynox dot ch) am Tuesday 03. September, 16:24 MES (#5)
    (User #422 Info) http://www.cynox.ch/asuzuki/
    Wenn wir den Kindern so einen Chip implantieren, wieso nicht auch gleich Schwerverbrechern, Terroristen, Ladendieben und Parksünder?

    Nicht nötig, wart 20-30 Jahre, dann hast Du die Terroristen, Ladendiebe und Parksünder von morgen alle bereits abgedeckt :)
    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Tuesday 03. September, 16:58 MES (#6)

    Klar im konkreten Fall einer Entführung wäre der Chip vielleicht nützlich.

    Insbesondere für die Entführer - einfach den aus dem Kind herausgeschnittenen Chip zusammen mit der Lösegeldforderung deponieren, damit selbige auch gefunden wird...

    Mal im Ernst - es passiert doch häufig, dass Entführer abgeschnittene Finger, Ohrläppchen o.Ä. ihrer Opfer zur Erhöhung der Zahlungsmoral an die Angehörigen schicken - warum sollten sie da vor dem für sie risikoreichen Implantat haltmachen? Im Zweifelsfall wird das Kind wissen, wo der Transponder implantiert ist, und mit der richtigen Einschüchterungstaktik kriegen die Entführer das in Kürze raus. D.h. das Implantat erhöht allein durch seine Anwesenheit das Risiko für das Kind, ohne einen wirklich skrupellosen Täter wirksam abschrecken zu können.

    Zugegebenermaßen eine zynische, jedoch IMO logische Folgerung - was meint ihr dazu?


    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Tuesday 03. September, 17:00 MES (#7)
    Man könnte die Überwachungsproblematik relativ einfach lösen, indem man statt der permanenten Überwachung ein zuverlässiges, auf Bedarf aktives Alarmierungssystem anbieten würde. Beispielsweise ein GPS/GSM Gerät im Schuh oder am Gürtel, das auf Knopfdruck die Polizeizentrale alarmieren würde. In Kombination mit einer Umwandlung von kinetischer Energie in elektrische Energie liesse sich möglicherweise auch das Energieversorgungsproblem des Geräts entschärfen.

    Das Auslösen des Alarms muss einfach sein, darf aber nicht zu vielen Fehlalarmen führen.

    Im Gebiet des Wearable Computing gibt es ein enormes Marktpotential aber noch sehr viel Forschungsbedarf.
    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:1)
    Von Ventilator (ventilator auf parodia punkt zee haa) am Tuesday 03. September, 19:10 MES (#8)
    (User #22 Info) http://www.mp3.com/bri
    Ja klar. Und natürlich muss es kinderleicht sein, den Alarm auszulösen.
    Erklär mal nem vierjährigen, wie sowas funktioniert und dass er jetzt aber nicht den Alarm auslösen dürfe und das nur für Notfälle sei, wenn ein böser Mann ihn entführt.
    Vergiss das. Gewisse Knöpfe mit aufgemalten Glocken in Aufzügen zum Beispiel üben eine magische Anziehung auf Kinder aus. Sie rufen geradezu: Drück mich!

    Die Kinder, die den Ernst der Sache verstehen werden dafür wohl Alpträume haben.
    --
    Den Symlink-Autoren bei der Arbeit zuhören? MP3 hier
    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Tuesday 03. September, 19:22 MES (#9)
    Es geht hier ja nicht nur um vierjährige Kinder, sondern auch Kinder im Schulalter und Jugendliche, Frauen, alte Menschen, Trekker, Bergsteiger usw.

    Den perfekten Schutz ohne jegliche Einschränkungen gibt es nicht. Die Verhältnismässigkeit muss stimmen.

    Offenbar hat das Schutz- und Kontrollbedürfnis in der Bevölkerung aber schon recht zugenommen, anders kann ich mir nicht erklären, weshalb Mobiltelefone trotz hohen Kosten bei Kindern so stark verbreitet sind (mit dem Einverständnis der Eltern!).
    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:1)
    Von Seuli (luigi(dot)porco(at)famiglia(dot)org) am Tuesday 03. September, 19:39 MES (#10)
    (User #146 Info)
    >> Offenbar hat das Schutz- und Kontrollbedürfnis in der Bevölkerung aber schon recht zugenommen, anders kann ich mir nicht erklären, weshalb Mobiltelefone trotz hohen Kosten bei Kindern so stark verbreitet sind (mit dem Einverständnis der Eltern!).

    rant_start
    hmm, hohe kosten? wenn du denn deinem kind unbedingt ein mobiltelefon zu dessen sicherheit mitgeben willst, nimm eine alte nokiaschwarte, hau nen prepaid chip rein, gib die wichtigen nummern ins telefonbuch und sperr das ding mit dem pin2, damit anrufe nur an nummern im telefonbuch moeglich sind. das macht dein kind natuerlich nicht zum coolsten auf dem schulhof, und welches kind will schon ein natel NUR zur beruhigung des (schlechten) gewissens der eltern mit sich tragen?
    fazit: entweder sind die eltern nicht willens, sich das technische verstaendis fuer eine "billige" loesung anzueignen, oder der ganze quatsch von "mein kind hat ein natel, damit es jederzeit zuhause anrufen kann" ist nur ne billige entschuldigung vor anderen eltern. die kosten entstehen im normalfall sowieso durch uebermaessigen sms versand und nicht e.t. - maessiges nach-hause-telefonieren.
    rant_end

    Seuli
    -- O'Toole said: Murphy was an optimist.
    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:3, Tiefsinnig)
    Von relish am Tuesday 03. September, 21:32 MES (#11)
    (User #365 Info)
    Kinder ohne Mobiltelefone (gibt es ueberhaupt noch welche?) werden heute ausgegrenzt, haben keine Freunde mehr und werden auf dem Pausenplatz bis zum psychischen Zusammenbruch gemobbt. Wie soll heute ein Kind ohne GSM-Device heute noch seine peers finden? Das Schutz- und Kontrollbeduerfnis der Eltern beschraenkt sich auf das passive Dulden eines pervertierten Wertesystems, welches die Komplexität menschlicher Beziehungsmöglichkeiten auf 150 Zeichen, möglichst coole Betreiberlogos sexueller Natur und iditiotiche Ringtones reduziert. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn der ganze Schwachsinn nicht ausschliesslich gegen bares Geld zu Haben wäre.
    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:1)
    Von FirstLady am Wednesday 04. September, 08:13 MES (#12)
    (User #253 Info) http://www.rubis.ch/
    > Kinder ohne Mobiltelefone (gibt es ueberhaupt noch welche?)

    ja hier. Zwei. Bzw. einige mehr wenn ich so im Dorf rumschaue. Natels haben eigentlich erst die Oberstufenschueler, wenn ueberhaupt.

    Natuerlich werden sie gemobbt und alles, aber gerade da kann ein Kind Staerke lernen. Ich habe als Kind auch nicht alles gehabt und wurde "gemoppt", aber erwachsen wurde ich trotzdem und bin heute weiter als all diese Kolleginnen...

    Priska

    Re:Nachdenken? Vernunft? Hallo?! (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Wednesday 04. September, 11:36 MES (#13)
    Startrek wird sich wohl bewahrheiten, mit der Ausnahme, dass wir die Borg's sind. :-)
    resistance is futile ... (Score:1)
    Von Seuli (luigi(dot)porco(at)famiglia(dot)org) am Wednesday 04. September, 14:54 MES (#14)
    (User #146 Info)
    ... ich glaube nischt :-)

    Seuli
    -- O'Toole said: Murphy was an optimist.
    Diese Meldung strotzt vor Unwahrheiten (Score:1)
    Von maol (maol.symlink.ch) am Tuesday 03. September, 16:06 MES (#3)
    (User #1 Info) http://www.maol.ch/
    Jeder soll mal diesen Artikel im Register lesen. Darin wird ziemlich zynisch auseinandergenommen, wie hier wieder die Presse etwas hypt, das sie gar nicht versteht. Und die Rolle von Kevin Warwick, der mitnichten Erfinder des Chips ist, wird auch kritisch untersucht. Sehr lesenswert.

    --
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