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Gedanken gehören der Firma
Veröffentlicht durch xilef am Freitag 16. August, 10:43
Aus der Gedankenpolizei Abteilung
Wirtschaft Ein intern.de-Artikel berichtet uns von einem interessanten Fall in den USA. Ein Angestellter einer Firma, die von Alcatel aufgekauft wurde, hatte während der Arbeit eine Idee, die er nicht aufgeschrieben oder dokumentiert hat. Nun wurde er angeklagt, muss die Idee rausrücken und sein Haus verkaufen.

Er unterbreitete seiner Firma den Vorschlag, die Idee zu verwirklichen und bat um finanzielle Unterstützung. Diese erhielt er zuerst, später wurde sie ihm aber wieder entzogen. Der Richter (dessen Wahlkampf übrigens von der Firma finanziert wurde) gab der Firma recht. Nun muss der ehemalige Angestellte (er wurde entlassen) die Idee niederschreiben und die Gerichtskosten der Firma von US$ 330'000 bezahlen.

Die logische Schlussfolgerung: Während der Arbeit ja nicht zu viel denken.

Vater des Frisbees gestorben | Druckausgabe | Kriminalität im Internet geringer als bislang angenommen  >

 

 
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    Selber Schuld (Score:1)
    Von maol (maol.symlink.ch) am Friday 16. August, 11:09 MES (#1)
    (User #1 Info) http://www.maol.ch/
    Fakten:

    Er hatte im Vertrag die Klausel, dass all seine Erfindungen der Firma zustehen.
    Er hat während seiner Anstellungszeit die Firma gefragt, ob sie Interesse hat an seiner Idee.

    Die Schlussfolgerung, dass die Idee also der Firma zusteht, ist für mich gar nicht abwegig im heutigen Rechtssystem. Es ist einfach traurig, dass sich Leute auf solche Knebelverträge überhaupt einlassen - und dann noch so dumm sind, vor der Kündigung bei der eigenen Firma um Zusammenarbeit anzuklopfen.

    Was aber wirklich empörend ist, ist, dass er nun die Idee selbst ohne Bezahlung noch ausformulieren und der Firma übergeben muss.

    Ob das aber wirklich so ist, und er für diese Arbeit nicht irgendwie kompensiert wird, kommt aus Seiner Darstellung aber nicht genau heraus.

    --
    Where do I find the Any Key?

    Re:Selber Schuld (Score:2)
    Von tronco_flipao am Friday 16. August, 11:41 MES (#2)
    (User #729 Info)
    Er hatte im Vertrag die Klausel, dass all seine Erfindungen der Firma zustehen.

    So eine Klausel ist durchaus üblich. Meistens beschränkt sich diese aber auf Erfindungen die während der Arbeit gemacht werden. Erfindungen die während der Freizeit gemacht werden sind davon ausgeschlossen.
    Es besteht jedoch ein grosser Unterschied zwischen Erfindungen und Ideen.

    Die Schlussfolgerung, dass die Idee also der Firma zusteht, ist für mich gar nicht abwegig im heutigen Rechtssystem.

    Für mich schon da es sich um eine Idee handelt und nicht um eine Erfindung, d.h. Code, Geräte oder sonst was.
    Eine Idee ist im Prinzip ein Gedanke und keine Erfindung. Wenn er während seiner Arbeit bei dieser Firma ein Entwurf dieser Software gemacht hätte wäre der Fall klar, aber nur weil er nachgedacht hat, gehört die Idee noch lange nicht der Firma.

    Das man beginnt Urteile zu fällen in denen es um Gedanken geht finde ich besorgniserregend. Die Gedanken einer Person gehören nur eben dieser Person.

    und dann noch so dumm sind, vor der Kündigung bei der eigenen Firma um Zusammenarbeit anzuklopfen

    Finde ich nicht so dumm, zumal ihm erst von der Firma gekündet wurde als er die Rechte nicht abtreten wollte.

    Was aber wirklich empörend ist, ist, dass er nun die Idee selbst ohne Bezahlung noch ausformulieren und der Firma übergeben muss.

    Da hast Du recht. Wenn der Richter da nicht befangen war fress ich einen Besen

    Re:Selber Schuld (Score:1)
    Von tr0nix am Friday 16. August, 13:02 MES (#3)
    (User #741 Info) http://www.secuserv.ch
    Also ich finde auch dass eine Idee noch lange keine Erfindung ist. Ich meine ich habe den ganzen Tag durch nen haufen Ideen.. wenn die Firma die alle wissen wollen wuerde wuerde ich ja entlassen weil ich verrueckt bin.
    Solange nichts realisiert wurde das man anfassen oder wenigtens loeschen kann ( ;) ) isses nur eine Idee und keine Erfindung.
    Re:Selber Schuld (Score:1, Interessant)
    Von Anonymer Feigling am Friday 16. August, 19:17 MES (#5)
    Das alles, was man bei der Arbeit produziert dem Arbeitgeber gehört ist klar, denn er kauft ja diese Zeit und hat ein Anrecht auf Gegenleistung.

    Wenn der Angestellte als eine Art Erfinder angestellt war, ist es imho nicht abwegig, dass der Firma auf Ideen dieses Erfinders zustehen, wenn er diese während der Arbeitszeit gemacht hat. Ob er oder die Firma diese oder jene Funktion beweisen können ist eine andere Frage.

    Wenn der Angestellte ein Bürogummi, Handwerker oder ähnliches war, dürfte eine solche Klausel rechtswidrig sein, da er die persönlichen Rechte des Arbeitnehmers zu stark einschränkt (wenn ich durch einen Geistesblitz ein neues Kochrezept in einer Leimfabrik erfinde, gehört das nicht der Firma). Des weiteren schneidet die Firma sich ins eigene Fleisch, da die verbleibenden Mitarbeiter sich hüten werden Eigeninitiative zu zeigen.

    Gruss co2
    Einspruch! (Score:1, Tiefsinnig)
    Von Anonymer Feigling am Friday 16. August, 16:20 MES (#4)
    dessen Wahlkampf übrigens von der Firma finanziert wurde

    Jetzt soll mir noch einer sagen, der Typ sei nicht befangen! Einem Rekurs würde ich grosse Chancen einräumen.

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