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ENTROPY
Veröffentlicht durch dawn am Dienstag 06. August, 13:09
Aus der wehret-euch Abteilung
Datenschutz ENTROPY steht für "Emerging Network To Reduce Orwellian Potency Yield". Das Tool verbindet den eigenen Computer mit anderen Computern, um der Überwachung und Zensur im Internet zu entgehen. Damit können Inhalte unlöschbar und für jeden sichtbar verteilt werden. Für den durchschnittlichen Anwender gibt es ein Web-Interface, mit dem sich die verteilten Inhalt wie gewohnt im Browser ansehen lassen.

Im Gegensatz zu ähnlichen Projekten speichert ENTROPY niemals eine Datei komplett - sondern lediglich nur Teile einer Datei. So muss man sich von mehreren Nodes Teile holen, bis die Datei komplett ist. Die ganze Kommunikation läuft natürlich verschlüsselt ab.

Das heisst, dass jeder Rechner, der teilnehmen will, einen Cache haben muss, in dem Bruchstücke von Dateien abgelegt werden. Ferner werden Daten auch redundant gespeichert, damit sie beim Ausfall einer Node trotzdem noch verfügbar sind.

Aber genau dies ist auch der Vorteil - da nirgends (bis auf dem Rechner, auf den die Datei gedownloadet wird) die Datei komplett gespeichert ist, gibt es auch keine illegalen Inhalte mehr.

Da ENTROPY ohne zentralen Server auskommt, kann man auch keine Aktivitäten innerhalb des Netzes aufzeichnen oder verfolgen.

Damit möglichst viele Clients für ENTROPY entstehen können, verwendet es das vom Freenet Projekt definiert Freenet Client Protocol (FCP).

dawn meint: Selber ausprobiert habe ich das ganze noch nicht - jedoch tönt es ziemlich verlockend. Vielleicht könnten sich ja noch andere Symlink-Leser am Testen und danach am Betreiben des ENTROPY Netzes beteiligen?

Sun und HP mit neuen CPUs | Druckausgabe | Internet bringt schlechte Diskussionen hervor  >

 

 
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    Warum sind halbe illegale Dateien nicht illegal? (Score:2)
    Von XTaran (symlink at deuxchevaux dot org) am Tuesday 06. August, 13:46 MES (#1)
    (User #129 Info) http://abe.home.pages.de/

    Ich mußte bereits beim 1. Absatz des Artikels an Freenet denken: Soweit ich mich erinnere steht bei Freenet in der FAQ irgendsowas wie "Wenn Du keine Kinderpornos auf der Platte haben willst, dann mach halt nicht mit. Das hier ist Anarchie und es gibt keine Filter oder Zensur.

    Warum aber -- wie Entropy anscheinend behauptet -- die Hälfte einer illegalen Datei nicht illegal ist, ist mir nicht wirklich klar. Wo ist der Unterschied zu "ich sauge mir ein gecracktes Office XP und der Download bricht nach 250 MB von 500 MB ab"?


    -- 
    Einer der Gnutella-Klone heißt Gnutoka, und ich frag mich, wann Gnusspli rauskommt...
    Re:Warum sind halbe illegale Dateien nicht illegal (Score:2, Informativ)
    Von dawn (dawn at fnord dot ch) am Tuesday 06. August, 15:33 MES (#2)
    (User #8 Info) http://www.trash.net/~thomasb/
    Warum aber -- wie Entropy anscheinend behauptet -- die Hälfte einer illegalen Datei nicht illegal ist, ist mir nicht wirklich klar.
    ENTROPY hat als Cache ein oder mehrere Cache-File(s) in dem alle Bruchstuecke abgelegt werden.

    Wenn man jetzt ein einzelnes Bruchstueck einer Datei hat, kann man davon nicht schliessen, wie die ganze Datei aussieht. Auch eine Untersuchungsbehoerde kann das nicht, sollte sie mal eine Node beschlagnahmen.

    Und hier gehts wirklich um Bruchstuecke - waehrend bei deinem Beispiel ja bereits die halbe Datei vorhanden ist.

    Beispiel: Kannst Du mir sagen, zu welcher Datei der Fetzen "t:<:t6:uW@>=u4" gehoert?
    --
    Anyone can make an omelet with eggs. The trick is to make one with none.

    Re:Warum sind halbe illegale Dateien nicht illegal (Score:1)
    Von XTaran (symlink at deuxchevaux dot org) am Tuesday 06. August, 15:51 MES (#3)
    (User #129 Info) http://abe.home.pages.de/
    Ist das kryptographisch abgesichert? So ala, man kann das Gesamtteil nur zusammenbauen, wenn man mindestens n von k Bruchstuecken hat?
    -- 
    Einer der Gnutella-Klone heißt Gnutoka, und ich frag mich, wann Gnusspli rauskommt...
    Zusammenbau von Daten. (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Wednesday 07. August, 01:47 MES (#5)

    Nein, in diesem Sinne (an dieser Stelle) kryptographisch abgesichert ist das nicht. Die Übertragung zwischen Nodes ist mit einer Stromchiffre gesichert, es kann also niemand in die TCP Pakete hineinsehen um mitzubekommen, welche Anforderung gerade läuft.

    Kurze Erklärung zum Zusammenbau von Daten: Eine 'Datei' in Entropy ist zunächst einmal nur eine Liste (XML) der Bruchstücke, genauer deren Keys, die aus dem SHA1 Hash über den Inhalt eines Fragments von je 32KByte Länge gebildet werden.

    Ein einzelnes Bruchstück (chunk) ist dabei eine 'Bitspalte' von 32768 Bits (= 4KByte). Es gibt pro 32KByte Datenfragment 12 Bitspalten: 8 Datenbits und 4 Prüfbits.

    Wenn ich eine Datei anfordere, wird aus je mindestens 11 der 12 Bitspalten das 32KByte Fragment rekonstruiert (mit einem 8/4 Hamming Code), mit der SHA1 Prüfsumme geprüft und dann an den z.B. an den Browser Datenstrom ausgegeben.

    Die Anforderung der 12 chunks kann, bei genügend Verbindungen zu anderen Nodes, parallel erfolgen. So kann ich theoretisch von 12 Peers mit je 128kbit/s upstream die Daten (so gut wie) gleichzeitig bekommen.

    Dateinamen gibt es nicht. Ein Name wird, nur in eine Richtung (nur 'vorwärts') auf einen SHA1 Hash gerechnet. Suche ich z.B. nach der Datei gpl.txt, so ist diese unter dem Key CHK@fyoU7xwgs4vPrOW~GVy_kB~sFjCDDIA,3pJ~EZq5lhU3loXAlUxgVA zu finden. Aus einem solchen Key auf den Namen zu schliessen ist aber unmöglich.

    HTH
    Ciao,
    Jürgen

    Details auf http://entropy.stop1984.com oder http://pullmoll.de/entropy


    Re:Zusammenbau von Daten. (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Friday 09. August, 22:07 MES (#7)
    wenn du es nun noch schaffst, das ganze in einer sprache abzufassen, die mehr erklärt als zu verdecken, dann, mein lieber schorsch, kann ich dich ernst nehmen.
    Re:Warum sind halbe illegale Dateien nicht illegal (Score:1)
    Von da_maik (symlink@maik.li) am Tuesday 06. August, 16:57 MES (#4)
    (User #443 Info)
    Hab mal was gehört, dass das die Dateien auch aus Performance Gründen verteillt sind. Soll heisen, fals jemand mit einer schnellen Leitung "saugt" kann er die Datein von mehren Rechnern mit einer "langsamen" Leitung gleichzeitig bekommen.

    Aber je nach Verschlüsselungs Verfahren, wird auch das Entschlüsseln schwerer wenn nur Teile der Datei vorhanden sind.
    Stichwort: Cipher-Block-Chaining (CBC)[1]

    Hab mich aller Dings noch nie näher mit Entropy beschäfftigt, so dass ich keine Garantie für die Ausagen übernehmen kann ;)

    [1] http://home.t-online.de/home/poisoner/krypto/modes.htm
    Frost Client (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Wednesday 07. August, 02:04 MES (#6)

    Da im Artikel kein Hinweis darauf war:
    Der Frost Client (http://jtcfrost.sourceforge.net), für Freenet entwickelt, läuft recht problemlos mit Entropy zusammen. Er benötigt Java, ist aber für Einsteiger sicher eine einfachere Möglichkeit Daten zu bekommen und zu verteilen, als die Kommandozeilentools (z.B. die im CVS Archiv unter ft).

    Aufruf einfach mit java -jar frost.jar

    Man muss nun nur bei einer Default Konfiguration von Entropy den FCP Port in Frost auf 8482 einstellen (oder eben den FCP Port von Entropy in entropy.conf auf 8481).

    ciao pm

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