symlink.ch
Wissen Vernetzt - deutsche News für die Welt
 
symlink.ch
FAQ
Mission
Über uns
Richtlinien

Moderation
Einstellungen
Story einsenden

Suchen & Index
Ruhmeshalle
Statistiken
Umfragen

Redaktion
Themen
Partner
Planet

XML | RDF | RSS
PDA | WAP | IRC
Symbar für Opera
Symbar für Mozilla

Freunde
Benutzergruppen
LUG Switzerland
LUG Vorarlberg
LUGen in DE
SIUG
CCCZH
Organisationen
Wilhelm Tux
FSF Europe
Events
LinuxDay Dornbirn
BBA Schweiz
CoSin in Bremgarten AG
VCFe in München
Menschen
maol
Flupp
Ventilator
dawn
gumbo
krümelmonster
XTaran
maradong
tuxedo

 
Gentoo Linux Installationsbericht 1. Teil
Veröffentlicht durch Raffzahn am Mittwoch 22. Mai, 17:02
Aus der immer-mal-was-neues Abteilung
Distribution tronco_flipao hat uns einen Bericht mit seinen Erfahrungen zur Gentoo Distri zukommen lassen...

tronco_flipao Erlebnisse:

Nachdem ich jetzt schon einige Jahre SuSE und Redhat benutzt habe, musste mal ein Wechsel stattfinden. Ich hab mich nach brauchbaren Alternativen umgesehen und drei gefunden:

  1. Debian
  2. Gentoo
  3. Linux from scratch

Nun, Debian werde ich dann installieren wenn ich die ISO Images fertig heruntergeladen habe. Installation übers Netz hat nicht richtig funktioniert...naja.

Linux from scratch war mir zu Zeitaufwendig, also blieb eigentlich nur noch Gentoo Linux als Alternative.

Die Idee von Gentoo ist sehr interessant. Es ist eine Source basierte Distribution, das heisst es wird alles auf dem eigenen Rechner kompiliert. Das lässt auf Geschwindigkeit hoffen und in verschiedenen Artikeln wird diese Hoffnung bestätigt. Tönt nicht schlecht, da mein Laptop mit seinen 500Mhz/128mb Ram nicht mehr der schnellste ist. Mit SuSE und KDE fängt er schon an zu krächzen. Also hab ich mich daran gemacht diese Distro zu installieren.

Zuerst muss ein Image heruntergeladen werden. Man hat die Wahl, entweder ein 16MB grosses Image oder ein 100MB grosses. Vorteil vom grösseren Image ist die Zeitersparnis. In diesem Image sind schon diverse Dinge vorkompiliert. So spart man sich währen der Installation die Zeit zum herunterladen und kompilieren. Funktioniert jedoch nur mit 686er Prozessoren, da es für diese optimiert wurde. Nunja, ich hätte so einen, aber wenn schon Gentoo, dann gleich alles. Die 16Mb waren schnell heruntergeladen und auf CD gebrannt. CD ins Laufwerk und booten, mit <ENTER> bestätigen und los gehts.

Jeder Schritt ist in der Installationsanleitung beschrieben. Dazu Kommentare und Warnungen was man nicht machen sollte. Die Netzwerkkarte wurde von Gentoo automatisch erkannt, PCMCIA Karten habe ich keine, also weiter zur Netzwerkkonfiguration. Mit dem Befehl dhcpcd eth0 ist auch dies schnell erledigt. Danach landet man auf einer Konsole und muss mit fdisk die Festplatte partitionieren. Auch hierzu gibt es in der Installationsanleitung Empfehlungen und Hinweise. Die angelegten Partitionen noch formatieren und schon sind wir beim Mounten angelangt. Die eben erstellten Partitionen werden allesamt gemountet. Das CD-Rom muss auch noch gemountet werden da man Daten von dort benötigt. Mit tar entpacken wir den "stage tarball" und wechseln anschliessend auf die gemountete root partition. chroot und wir sind "innerhalb" der Gentoo Installation.

Bis jetzt ging alles ziemlich fix. Aber das wird sich schnell ändern.

Mit dem Kommando emerge rsync wird der Portage Tree heruntergeladen das sind ca. 100MB und dauert ein kleines Weilchen.

Da man jetzt ein funktionierende Kopie vom Portage Tree hat kann man mit dem "bootstraping" weiterfahren. Ein paar Einstellungen in /etc/make.conf und los geht's. Das Bootstraping hat auf meinem Rechner fast 3 Stunden gedauert. Da wird munter Software heruntergeladen, kompiliert, heruntergeladen, kompiliert, heruntergeladen........

Nach dieser Phase muss der Rest der Basis installiert werden. Dies dauert noch länger als das Bootstraping. Der Autor der Installationsanleigung empfiehlt "Star Wars - Super Bombad Racing" für die PS2. Ich empfehle eher Baldurs Gate 2 für den PC. :-) (Raffzahn empfiehlt immer noch Wizardry 8)

Ist die Basis mal installiert muss man noch die Zeitzone setzten- Dies geschieht mit einem einfachen Link. Danach wählt man den passenden Kernel. Die entsprechenden Sourcen werden dann heruntergeladen. Schnell den Kernel konfiguriert und kompiliert (Das sollte keiner zusätzlichen Erklärung bedürfen). Noch den syslogger installieren, /etc/fstab, /etc/hostname und /etc/rc.conf editieren. Zum Schluss wird Grub installiert und fertig ist die Basisinstallation von Gentoo. Die Laufwerke unmounten, CD herausnehmen und reboot.

Als nächstes kommt bei mir die Installation von X, IceWM oder ähnliches, Browser und und und...

Die Installation hat bei mir etwa 7 Stunden gedauert. Es ist sicher nichts für Jedermann. Vor allem ist es nichts zum schnell reinschauen. Ich bin bis jetzt aber ziemlich zufrieden. Es hat alles Problemlos geklappt, die Installationsanleitung ist vorbildlich. Einfach verständlich, ausführlich und übersichtlich.

Als Editor wird bei Gentoo nano eingesetzt. Ich bin mir eher vi gewohnt und finde es merkwürdig das vi nicht mal in der Basis Installation enthalten ist (Raffzahn: ed rules). Janu, kann immernoch nachträglich installiert werden.

Bei allen heruntergeladenen Paketen wird die md5 Prüfsumme gecheckt, die Konfigurationsdateien sind gut Kommentiert etc.Die Distribution schein durchdacht zu sein.

Alles in allem hat Gentoo bis jetzt einen _sehr_ positiven Eindruck bei mir hinterlassen.

Netzwerkgrundlagen online | Druckausgabe | Erster Linux-Virus "in the Wild"  >

 

 
symlink.ch Login
Login:

Passwort:

extrahierte Links
  • SuSE
  • KDE
  • Linux
  • Debian
  • Linux from scratch
  • Installationsanleitung
  • Wizardry 8
  • Gentoo
  • Mehr zu Distribution
  • Auch von Raffzahn
  • Diese Diskussion wurde archiviert. Es können keine neuen Kommentare abgegeben werden.
    Kommentar (Score:1)
    Von Tomcat666 am Wednesday 22. May, 17:40 MES (#1)
    (User #318 Info)
    Schöner Bericht... gut zu wissen, worauf man sich da einlässt. :)

    Macht's mir auf jeden Fall einfacher, mich zwischen Gentoo und Debian zu entscheiden...
    Updates? Geschwindigeit? (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Wednesday 22. May, 17:44 MES (#2)
    Hi,
    auf jeden Fall ein interessanter Bericht. Mir stellen sich aber noch ein paar Fragen:
    1) IMHO das Problem bei selber-kompilieren ist immer das Updaten, wie ist das Problem denn bei Gentoo gelöst?
    2) Ja, am Anfang wurde noch erzählt, dass Gentoo (dank optimierter binaries schätze ich) etwas schneller seien soll - aber es wird am Ende des Berichts nichts dazu erwähnt. Wie sieht es denn jetzt aus, fühlt es sich schneller an?

    Bye,
    Squisher
    Re:Updates? Geschwindigeit? (Score:1)
    Von brummfondel am Wednesday 22. May, 18:31 MES (#3)
    (User #784 Info)
    Also ich wüste keinen wirklichen Grund, warum so eine eigene Kompilation schneller sein soll. Stangen-CPU wird nicht schneller, weil ein Programm auf ihre geographische Lage hin compiliert wurde.

    Sicherlich könnte man mit einem GCC 3.1 unter Berücksichtigung dieser MMX & Co Sachen da durchaus was erreichen, aber auch das ist Standard-Zeugs, wo man einfach genausogut mehrere RPMs für die verschiedenen CPUs anbieten könnte.

    Richtig sinnvoll erscheint mir die Idee, wenn man mal keine Standard-CPU ala Intel hat, sondern irgendwas anderes, wo es zwar Kernelunterstützung für gibt, aber keine oder kaum fertige Distris, also sowas wie MIPS, aber auch PPC, Sparc, Alpha, etc.

    Nicht, daß ich jetzt die Idee schlecht machen will, aber es erscheint mir für einen Standard-PC etwas umständlich, erstmal etliche Stunden das Zeugs zu compilieren, nur um ein Binary zu bekommen, das genauso aussieht, wie auf jedem anderen Intel-PC....

    --
    $ cd /dos/c/MICROSO~1
    $ rm -rf *
    Re:Updates? Geschwindigeit? (Score:1)
    Von schth am Wednesday 22. May, 18:56 MES (#4)
    (User #782 Info)
    Nun, ich gebe dir recht, für spezielle CPU's macht es Sinn alles selbst zu kompilieren, wenn es keine, fast keine Distri gibt. Dies gilt aber nicht für diejenigen, die du aufgezählt hast. Debian (potato) ist für mich eine fertige Distri und die läuft auf PPC, Sparc und Alpha. Nur der MIPS-port ist von den Aufgezählten noch nicht fertig. Aber eben, die Aufgezählten sind ja längst nicht alle CPU-Typen die es gibt...

    Thomas

    Re:Updates? Geschwindigeit? (Score:1)
    Von maol (maol.symlink.ch) am Thursday 23. May, 09:35 MES (#12)
    (User #1 Info) http://www.maol.ch/
    Debian läft zwar wirklich auf i386 und besser, ist aber AFAIK überhaup nicht für i586 (Pentium) oder gar i686 (PII, Athlon) optimiert. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was eine Optimierung ausmacht, kann mir aber vorstellen, dass es schon einige Prozentpunkte sind, selbst mit gcc 2.95.

    Eine Selbstkompilierung gewisser Pakete (Movie Sachen...) könnte sich also lohnen.

    --
    Enter Password

    Re:Updates? Geschwindigeit? (Score:1)
    Von Raffzahn am Thursday 23. May, 10:37 MES (#13)
    (User #345 Info) http://www.vcfe.org/
    Schoene Zahlen gibt es im MySQL Handbuch - je nach Optionen und Compiler kann man rein prozessormaessig 5-10 Prozent rausholen - und ich denke MySQL ist gross genug um als Querschnittsbenchmark zu taugen (Ich red jetzt nich von den Optimierungen die sich auf die Art der Anwendung beziehen).

    Gruss
    H.
    Re:Updates? Geschwindigeit? (Score:2)
    Von tronco_flipao am Wednesday 22. May, 22:39 MES (#9)
    (User #729 Info)
    Also ich wüste keinen wirklichen Grund, warum so eine eigene Kompilation schneller sein soll.

    Nun, es wird sicher einen Unterschied machen. Viele Programme enthalten eine Menge Dinge die man nicht braucht. Wenn ich kein KDE habe, wieso sollen gewisse Programme KDE Unterstützung enthalten? Das ist schlicht und einfach überflüssig...
    Was Multimedia betrifft ist ganz klar das selbst kompilieren durchaus Vorteile mit sich bringt. Wieso gibts wohl vom MPlayer nur die Sourcen?
    In gewisser Hinsicht magst Du ja auch recht haben. Vim wird nicht viel schneller laufen nur weil es auf meinem Rechner kompiliert wurde.

    Es ist einfach so, teilweise macht es Sinn, teilweise weniger..:-)

    Re:Updates? Geschwindigeit? (Score:2)
    Von tronco_flipao am Wednesday 22. May, 22:34 MES (#8)
    (User #729 Info)
    Ich kann zu den Fragen im Moment noch keine Stellung nehmen. Bis jetzt habe ich nur die Installation gemacht. Zur Zeit bin ich mich am einlesen um herauszufinden was Portage alles kann, aber das dauert noch ein Weilchen. Alles andere folgt dann im Installationsbericht 2. Teil.
    Re:Updates? Geschwindigeit? (Score:1)
    Von greg am Wednesday 22. May, 22:52 MES (#10)
    (User #868 Info)
    zum ersten punkt: installieren/updaten geht via portage. dies ist ein python basiertes an bsd ports orientiertes tool. daher kommt das "emerge rsync" im bericht.

    will ich also zum beispiel vim installieren, fuehre ich als erstes

    emerge --pretend vim

    aus. dies checkt mal alle dependencies und gibt eine liste aller programme aus, die hierfuer installiert werden muessen. bin ich dann sicher, dass ich das will, schreibe ich

    emerge vim

    worauf portage alle benoetigten pakete runterlaedt und kompiliert. so einfach.

    will ich wissen, was auf meinem system so alles veraltet ist, gebe ich

    emerge --pretend --update world

    ein, was eine liste der zu aktualisierenden programme ausgibt. emerge --update updatet also, deinstallieren ist mit emerge unmerge ebenso simpel.

    alles in allem bin ich aeusserst zufrieden. habe zwar nie debian probiert, sehe aber zur zeit absolut keinen grund zu irgendwas anderem zu wechseln. vielleicht nicht die beste distro fuer jemanden, der bloss einen windows-ersatz will. aber wer ein bisschen an seinem linux hand anlegen will, ist bei gentoo sicher bestens aufgehoben.

    Debian tut auch (Score:1)
    Von markus_b am Wednesday 22. May, 20:45 MES (#5)
    (User #124 Info) http://www.markus.org

    Ich stand vor zwei Monaten vor dem selben Problem und habe mich für Debian entschieden. Hauptsächlich da mein Zielrechner (alter IBM Thinkpad mit 133Mhz CPU & 32MB Ram) wirklich an der unteren Grenze ist. Alles noch zu kompilieren wollte ich ihm (und mir) nicht zumuten.

    Die Debian-Installation mit den Image-Dateien hat aber hervorragend geklappt (zuerst ab einer FAT Partition, dann auf einer separaten Festplatte). Alle zusätzlichen Pakete konnte ich sehr einfach mit 'deselect' nachinstallieren.

    Gentoo scheint auch eine sehr gute Distribution zu sein. Die Webseite ist gepflegt und die Anleitungen ausführlich.

    Markus

    Re:Debian tut auch (Score:1)
    Von Ventilator (ventilator auf parodia punkt zee haa) am Thursday 23. May, 09:08 MES (#11)
    (User #22 Info) http://www.mp3.com/bri
    Compilieren können doch alle Computer. Ich lass sogar meine Sparc IPX das Zeug selber compilieren. Derzeit macht sie grad mal wieder ein CVS-Update des pkgsrc von NetBSD. =:-)
    --
    Diesen Satz bitte nicht lesen! Und diesen auch nicht!
    Eine kleine Korrektur (Score:2)
    Von Wintermute (gonzo_ch@gmx.net) am Wednesday 22. May, 20:58 MES (#6)
    (User #102 Info)
    Mit dem Kommando emege rsync wird der Portage Tree heruntergeladen das sind ca. 100MB und dauert ein kleines Weilchen.
    Das stimmt nicht ganz....der Portage Tree ist z.Z. 14030175 bytes gross....(Gemäss rsync) Zu deinen 100MB kommst du wohl, da du das Verzeichnis distfiles dazugerechnet hast. (Dort landen die Sourcefiles welches von emerge heruntergeladen werden)
    Re:Eine kleine Korrektur (Score:2)
    Von tronco_flipao am Wednesday 22. May, 22:31 MES (#7)
    (User #729 Info)
    Die Grösse habe ich einfach von der Installationsanleitung übernommen. Hab nicht selber nachgeschaut wie gross das Ding ist :-)
    ein paar zusatzinfos (Score:0)
    Von Anonymer Feigling am Thursday 23. May, 17:16 MES (#14)
    /* Als Editor wird bei Gentoo nano eingesetzt. Ich bin mir eher vi gewohnt und finde es merkwürdig das vi nicht mal in der Basis Installation enthalten ist */

    der grund war simpel. es ging darum, welcher editor _standardmaessig_ beim bootstrapping angeboten und empfohlen werden soll. jemand, der vi(m) kennt, kann auch mit nano umgehen, umgekehrt selten. gentoo newbies sollen nicht durch vi(m) abgeschreckt werden, der manuelle installationsprozess ist schon abschreckend genug. ausserdem ist nano (der name sagt's) sehr klein und passt in jedes bootimage. wer will, kann sich vi(m) jederzeit ueber portage installieren.

    runtime speedup durch selbstkompilierung: ist vorhanden, auf 686 ca. 5-15% gegenueber 386 binaries. speed und startup time sind v.a. bei grossen applikationen mit viel dynamischem linking wichtig. beim startup bringen u.a. prelinking etwas. zu diesem zweck wird bei gentoo zurzeit an binutils-2.12- und gcc-3.1-unterstuetzung gearbeitet. bis zum releasen wird's noch dauern, es gibt massenhaft schlecht geschriebener c/c++ code und die tools sind auch noch nicht spitze.

    Linux User Group Schweiz
    Durchsuche symlink.ch:  

    Never be led astray onto the path of virtue.
    trash.net

    Anfang | Story einsenden | ältere Features | alte Umfragen | FAQ | Autoren | Einstellungen