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27.4. Zürich: Diskussion mit Indymedia und Padeluun |
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Veröffentlicht durch maol am Dienstag 23. April, 12:10
Aus der geheim-oder-nicht-geheim Abteilung
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indymedia switzerland kündigt den Vortrag "interventionen in sozialen und digitalen netzwerken - invent public space" an. Ort und Zeit:
digitaler salon in der shedhalle zürich, rote fabrik seestrasse 395 zürich, Samstag 27. April 20 Uhr.
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"veranstaltung als teil einer initiative zur offenen diskussion über umgang mit computern, digitalen und sozialen netzwerken und deren verbindung zum aktionismus.
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indymedia liegt inmitten digitaler und sozialer netzwerke, die miteinander interagieren und gegenseitig auf sich einwirken. dies lässt sich u.a. am projekt selbst, wie auch in den laufenden diskussionen um indymedia erkennen und wirft fragen nach positionierung dieser netzwerke und interventionen in solche auf.
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das e-nöd und indymedia lädt ein zum vortrag und diskussion mit padeluun, einem seit beinahe 20 jahren in den bereichen kunst, politik und wirtschaft engagierten aktivisten aus bielefeld.
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"in unserer medienwelt ist die breitbandigste kommunikation die direkte, wo ich alle ebenen der kommunikation einsetzen kann, vom rascheln meines kleidungsstoffes über den geruch bis hin zur direkten rückmeldung via körpersprache ... die sonstigen eingesetzten medien dienen vorallem als aufmerksamkeitsträger - als hinweise auf das eigentliche, ohne das eigentliche zu sein."
1984 gründen rena tangens und padeluun in bielefeld Art d´Ameublement als projekt und galerie. sie bespielen den galerieraum mit wechselnden ausstellungen und aktionen, seit 1986 laufen diese unter dem titel "Büro - eine Installation der Wirklichkeit".
in den verschiedenen projekten wird der frage nachgegangen, was die leute mit den elektronischen geräten eigentlich machen wollen.
padeluun wird über sein bald 20 jähriges engagement (in den bereichen kunst, politik und wirtschaft) zu verfahrensweisen zwischen sozialen und digitalen netzwerken berichten.
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padeluuns schillerndes leben
1986 rufen die Künstler (rena tangens und padeluun) die "public domain" ins Leben, anfänglich ein monatliches Hobbyisten-Treffen in Bielefelds Kulturzentrum "Bunker Ulmenwall". In den fensterlosen Keller schleppen User ihre Rechner, zeigen Eigenentwicklungen, kopieren "public domain"-Software und gerne auch weniger frei kopierbare.
Delphinkommunikation oder Mailboxsteuerung per Hirnstrom machen die Bunker-Treffen bald zu einem bundesweiten Szene-Ereignis. Menschen in Begleitung ihres Rechners zahlen aus Tradition heute noch ermäßigten Eintritt.
Aus diesen Treffen wird 1987 der FoeBuD (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs) gegründet. 1989 richtet sich der FoeBuD seine eigene "//BIONIC"-Mailbox ein, gleich zu Beginn angeschlossen an das mit vielleicht 700 registrierten und zahllosen nicht registrierten Systemen heute größte private Computernetz in Deutschland, das "Z-Netz".
Mit //BIONIC schaffen die Künstler eine soziale Umgebung, einen neuen sozialen Raum zur Kommunikation. Die FoeBuDler arbeiten an der Verbesserung der namensstiftenden Z-Netz-Software "ZERBERUS" mit und einige haben bald darauf im gepflegten Bielefelder Büro, im Stockwerk über dem Clubkeller, mit der "ZERBERUS GmbH" den Zentralvetrieb des Programms übernommen.
Die liebevoll gehegte "//BIONIC"-Box entwickelt sich vom Beistell-Schränkchen zum regalefüllenden, vernetzten Rechnerpark, bildet heute einen der wichtigsten Z-Netz-Knoten und hat trotz ländlichem Standort 900 Nutzer, viele davon außerhalb der Region oder gar im Ausland.
Der FoeBuD startete 1992 in Zagreb, Belgrad, Ljubiljana, Sarajevo, Pristina und Tuzla mit sechs "ZERBERUS"-Systemen, die das "Zamir Transnational Net" bildenten ein überregionales Computernetz "za mir", "für den Frieden". Über die Gräben der verfeindeten Parteien hinweg, die ihre Post- und Telefonverbindungen zueinander größtenteils gekappt haben, kommunizieren derzeit 1600 Privatleute und 250 Organisationen per Datenverbund. Zentraler Zensurbrecher ist ein Computer im FoeBuD-Keller, der alle Stationen pro Tag bis zu zwölfmal anruft und Privatpost wie Beiträge für die öffentlichen Zamir-Foren, in denen problemlos durcheinander serbisch, kroatisch, slowenisch, mazedonisch, bosnisch oder ungarisch geredet wird, hin- und herschaufelt.
Übers Netz koordinieren Friedensgruppen und Hilfsorganisationen grenzüberschreitend ihre Einsätze, holen sich Menschen unabhängige Informationen von UNO oder Nachrichtenagenturen, kontaktieren sie Verwandte im Ausland oder schreiben Hilfsaufrufe, wird das inzwischen weltbekannte "Zagreb-Tagebuch" des holländischen Friedensarbeiters Wam Kat in die Netze geschickt.
http://www.padeluun.de http://www.foebud.org http://www.zerberus.de"
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