Die Frage stellt sich, ob
so was überhaupt geht oder nicht einfach
ein Widerspruch in sich selbst ist.
Bill Gates hatte die Vision, jedem Konsumenten
einen Rechner hinzustellen, den er nicht
nur bedienen, sondern auch konfigurieren kann.
(Und er wollte reich werden - aber dies ist
für die folgenden Argumente unwichtig ;-)
Im Alltag erleben wir ja immer wieder
das Gleiche: Windows ist toll direkt nach
der Erst-Installation. Und solange es
funktioniert gibt es auch nicht allzuviel
daran auszusetzen. Wehe aber, man macht
zu viel daran: Spiel installieren ->
Grafikeinstellungen sind weg. Applikation
deinstallieren -> DLL Probleme.
Und dann steht man selbst als Profi meist
nur noch vor verschlossenen Türen.
Die Frage
ist halt: Lässt sich ein System, das
komplizierter als ein Auto ist, wirklich
so bauen, dass es jeder nicht nur bedienen,
sondern auch konfigurieren kann ? - Bloss
weil es aus Bits und nicht aus Atomen
aufgebaut ist ?
Ich glaube eben, dass das gar nicht
geht. Damit 'jeder Konsument' die Konfiguration
vornehmen kann, müssen viele Details
'versteckt' und 'im Sinne des Konsumenten'
mit 'sinnvollen' Defaults bestückt werden.
Damit schränkt man automatisch die
Flexibilität ein und 'der Konsument' hat
entweder Glück, weil seine Bedürfnisse
zufällig mit den 'Redmond-Defaults'
übereinstimmen, oder er hat Pech.
Dieses grundlegende Problem lässt sich
auch mit einem (perfekten ?)
Management-System
wie es die Debian-Packages sind, nicht
lösen.
Der Grundlegende Vorteil an einem
Linux-System ist für mich eben, dass ich
im Zweifelsfall aufs bit runterkomme. In
einem Windows-System sind so viele Abhängigkeiten
undokumentiert (zB Welche Registry-Keys werden
von welchen Apps benutzt. Unter Linux kann ich
den Source-Code (v.a. bei Scripts), und
die Config-Dateien und die Man-Pages anschauen.
Damit habe ich bis jetzt noch jedes Problem
gelöst
Wie gesagt: Ich postuliere, dass der
Wunsch nach einer 'User-Konfigurierbaren
Maschine' ein Widerspruch in sich ist.
Hält jemand dagegen ?
maNic
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