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Datenschutz? Was ist das?
Veröffentlicht durch DawnRazor am Freitag 28. September, 06:30
Aus der Hallo-Mr.-Orwell Abteilung
Datenschutz Heute habe ich aus der q/depesche und aus dem Heise Newsticker wiedermal erfahren, auf was für komische Ideen Leute kommen können, wenn es um Datenschutz geht. Wenigstens widerspricht der bekannte Sicherheitsexperte Bruce Schneier den Forderungen, den Lauschangriff auszuweiten...

Zum Ersten hätten wir Bayerns Innenminister. Der hat vorgestern den Datenschutzbeauftragten scharf angegriffen. Grund: Der Innenminister hat die Bedenken gegen eine Ausdehnung der Videoüberwachung als unverantwortlich bezeichnet. Ferner verlangte derselbe Innenminister auch die Lockerung des Datenschutzesgesetzes, zur effektiveren "Bekämpfung" des Terrorismus. Der Datenschutzbeauftragte zeigte sich überrascht. Er habe sich zwar nicht ausdrücklich gegen eine Videoüberwachung des Oktoberfestes (darum ging der Streit nämlich) ausgesprochen. Jedoch lehnt er eine generelle Videoüberwachung von frequentierten Plätzen ab; auch wenn das in Bayern scheinbar seit kurzem legal ist. Nachzulesen im Heise Newsticker (siehe Intro).

Zum zweiten hätten wir auch mal was aus Österreich zu berichten. Die q/depesche (die leider kein Online-Archiv zu haben scheint) berichtet in einem Mail mit dem Subject "Die alte Rechte ruelpst" über die Pläne von Österreichs Regierung. Und zwar wird von Haider und von Westenthaler gefordert, eine Fingerabdruckspflicht für alle Österreicher einzuführen.

Zu guter Letzt noch ein Link zur Netzeitung. Diese führte ein Interview mit Bruce Schneier, der den Forderungen, den Lauschangriff im Internet auszudehnen wiederspricht.

Sonderkonditionen für deutsches Innenministerium | Druckausgabe | MP3-Player fürs Tapedeck  >

 

 
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    q/depesche Archiv (Score:1)
    Von maol (maol.symlink.ch) am Friday 28. September, 07:44 MET (#1)
    (User #1 Info) http://www.maol.ch/
    archiv.quintessenz.at/archiv/ und konkret das Mail.

    --
    gib mir mehr

    Re:q/depesche Archiv (Score:1)
    Von DawnRazor (thomasb at trash dot net) am Friday 28. September, 09:24 MET (#3)
    (User #8 Info) http://www.trash.net/~thomasb/
    oups :)

    Wusste ich nicht, dass es ein Archiv davon gibt. Anyway, danke für den Link.
    --
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    wie bloed? (Score:3, Interessant)
    Von Umbi (umbi@resurrection-dot.com) am Friday 28. September, 08:26 MET (#2)
    (User #396 Info)
    jetzt mal im ernst:
    denkt wirklich jemand, dass die potentiellen terroristen oder was-weiss-ich-alles-fuer-boese-menschen, die von den "verbesserten" ueberwachungsmassnahmen erfasst werden sollen, soo dumm sind und vor den videokameras einen tanz vorfuehren, in den emails ueber den naechsten anschlag in klartext plaudern?

    fakt ist doch, dass DIE gruppen, die so etwas wie den WTC-anschlag durchziehen koennen, problemlos eigene kryptoexperten anheuern koennen, die ihnen EIGENE proprietaere verschluesselungs- und kommunikationsmethoden bauen koennen.
    terroristen sind nicht einfach bandagierte und kopftuchbehangene dummkoepfe, sondern gebildete und hochintelligente leute; oder denkt jemand dass die flugzeugabstuerze am stammtisch in einer kaffeebar ausgearbeitet wurden?
    und genau DARUM wird man sie auch mit verschaerften kontroll- und ueberwachungsmassnahmen nicht einfach finden, so wie sich das die kurzsichtigen politiker vorstellen

    aber jetzt einfach auf polizeistaat machen, dafuer kam der WTC-anschlag gerade recht...

    Re:wie bloed? (Score:1)
    Von Viscus (viscus@gmx.ch) am Friday 28. September, 09:26 MET (#4)
    (User #618 Info) http://www.senn.ch
    Da gebe ich dir genau recht. Im Gegenteil. Es gibt einige Beispiele wie so Wirtschaftsspionage möglich wird. Die Staaten, die eine Hintertür fordern, haben so zugriff auf Informationen, die sie eigentlich nichts angehen. Und vermeiden lässt es sich nicht, dass auch Angestellte der NSA oder CIA geheimnisse gegen Geld ausplaudern.
    Es wird hier wieder einmal der falsche Ansatz gewählt. Man versucht über Technik ein Problem zu lösen, das ev auch mit Social Engineering lösbar ist. Abgesehen davon entdeckt man mit diesem Verfahren nur diese Personen, die vielleicht die kleinen Verbrecher sind und nicht dijenigen die das profihaft betreiben. Es ist genauso eine Illusion zu glauben dass Staaten die die modernen Kommunikationsmethoden verbieten, keine solchen für ihre Zwecke einsetzen.
    Abgesehen davon gibt es noch das gute alte Papier und damit kann man auch verschlüsselte Nachrichten übertragen, ohne dass man mit irgendwelchen elektronischen Abwehrmassnahmen etwas erreichen könnte.
    Leider hat auch der aktuellste Vorfall in Zug gezeigt, dass man gegen einen Amokläufer noch viel weniger anrichten kann. Diese sind aber genauso gefährlich und um einiges unberechenbarer.
    Re:wie bloed? (Score:2)
    Von Umbi (umbi@resurrection-dot.com) am Friday 28. September, 11:06 MET (#6)
    (User #396 Info)
    so wie ich das sehe, werden einfach die interessen vertauscht. genau wie du sagst, kommt es ihnen natuerlich recht, dass man als "angenehmer nebeneffekt" dann auch bessere wirtschaftsspionage betreiben kann
    irgendwie muss sich ja die amerikanische wirtschaft vom schlag in die magengegend erholen, huestel huestel

    ich denke, der organisierte, intelligente terrorismus wird (oder hat vermutlich schon laengst) andere wege gefunden, um solche sachen auf die beine zu stellen... und mit intelligentem terrorismus meine ich eben terroristische zellen, die von gebildeten leuten geleitet werden; nicht dass ich terrorismus an sich intelligent finde.
    jetzt sind ja auch noch die hacker kriminell, dann kann man doch gleich wieder anfangen, fichen ueber jeden zu erstellen. in der jetzigen lage ist ja sowieso praktisch jeder verdaechtig... die die am computer hocken=hacker, und die die es nicht machen=terroristische schlaefer...
    dies entspricht wohl in etwa dem weltbild des us-justizministers a(r)shcroft...

    Re:wie bloed? (Score:1)
    Von DawnRazor (thomasb at trash dot net) am Friday 28. September, 10:20 MET (#5)
    (User #8 Info) http://www.trash.net/~thomasb/
    Eben.

    Politikern fehlt vor lauter rumsitzen und diskutieren wohl doch ein grosses Stück Lebenserfahrung. Oder happerts bloss beim logischen Denken?
    --
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