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Die Lizenz, unter der Microsoft jetzt Windows CE "veröffentlicht", ist alles andere als frei.
Dass Microsoft Code so "veröffentlicht", ist übrigens nichts neues. An einigen Universitäten in den USA z.B. konnten die Studenten schon lange den Quellcode von Windows NT 4.0 einsehen. Natürlich nur, nachdem sie sich vertraglich dazu verpflichtet hatten, nichts mit dem dadurch erlangten "Wissen" anzufangen :->
Dass jetzt diese "Veröffentlichung" des Sourcecodes von Windows CE so in den Medien breitgetreten wird, ist nur eine Folge der Äusserungen von diversen Microsoft-Mitarbeitern gegenüber warhlich offenen Quellcode bzw. freier Software, welche die Journalisten jetzt hellhörig (aber nicht heller) gemacht hat.
Also: There's nothing to see here, move on.
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Nicht nur Universitäten in den USA haben den NT4 Sourcecode bekommen können sondern auch europäische. Microsoft Research in Cambridge (UK) hat sogar mal einige (mehrere Dutzend) europäische Akademiker in ihr Research Lab eingeladen um ihnen zu zeigen, wie der NT Sourcecode aufgebaut ist und wie man das System compiliert. Es lag ihnen anscheinend einiges an der Aktion, denn es war alles bezahlt (Flug, Hotel, Essen, Trinken, Gocart-Race, ...). Natürlich musste man beim Empfang ein NDA unterschreiben...
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Wie Jens in diesem Kommentar angedeutet hat, könnte durchaus Sinn hinter der ganzen SharedSource Offensive bestehen: Momentan ist der Trend zu beobachten, daß Legislative und Judikative den Fakt mißachten, daß es sich bei Software um nichts als mathematische Objekte handelt -- also unabhängige Versuche vergleichbare Probleme zu lösen zwangsweise zu vergleichbaren, wenn nicht gar äquvivalenten Lösungen führen müssen. Als Beleg für die Ignoranz der Realität nehme man den Digital Millennium Copyright Act, das Softwarepatentdisaster...
Es ist also zu erwarten, daß zukünftige OpenSource-Projekte Code enthalten werden, der in keinster Assoziation mit Windows CE, .net steht, dem aber von Microsofts Seite unterstellt werden wird, gestohlen zu sein...
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Das ist genau auch meine Meinung. Seht euch mal die "Open Source"-Lizenz von SUN Solaris an! Ich lese da mal zwischen den Zeilen:
"Sollten wir auf irgendwelche Art und Weise erkennen können, dass Quellcode von unserem Code abgeschaut wurde, dann... *istziemlichböse*"
Will man je an einem Betriebssystem noch arbeiten können, ohne Gefahr zu laufen, dass man angeklagt wird, dann darf man auf keinen Fall zugeben, den Source von Solaris, WinCE, oder sonstigen gesehen zu haben! Der Witz ist,dass Sie dann einfach alles mit Dir _UND_ natürlich auch mit dem Source machen können...
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Ja, das klingt wirklich plausibel. Die Geschichten mit den Abmahnungen und die Napster-Urteile deuten ja darauf hin, dass es den Gerichten sehr oft an jeglichem Wissen über die Technik fehlt (von wegen Napster dürfe nur wieder online gehen, wenn der Filter 100% der geschützten Musikstücke erkenne --> ein Todesurteil wegen der Unmöglichkeit, in irgend einer praktischen Anwendung 100% zu erreichen).
Gerade habe ich mir ein Buch mit diversen Algorithmen gekauft. Habe ich jetzt nur das Recht erworben, das Buch zu lesen oder auch jenes, das enthaltene Wissen anzuwenden? Ich werde wohl erst einmal meinen Anwalt fragen müssen... da ich das Buch schon ausgepackt habe bin ich aber wohl ohnehin verloren.
Grüsse vom Knochen
PS: Microsoft muss doch immer noch gut Wetter machen von wegen dem Gerichtsverfahren... wenn meine Ansicht über die technische Qualifikation durchschnittlicher Gerichte stimmt erreichen sie das auf diese Art locker ohne sich etwas zu vergeben.
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Durch Offenlegung der Source haben Applikationsentwickler die Gelegenheit, ihre Applikation auf die konkrete Implementation des Betriebssystems abzustützen anstatt nur auf die offiziellen APIs. Das bedeutet automatisch, dass die Applikaitionen nur noch auf Betriebssystemen oder Emulatoren laufen, die Bug by Bug kompatibel sind. Reine API-Kompatibilität (siehe MONO) reicht da nicht aus. Und Bug by Bug Kompatibilität ist oft nur erreichbar mit ziemlich ähnlichem Source-Code (siehe Lizenz-Drohungen).
Gruss
Joe
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