Zuerst stellte Markus Draeger von Fujitsu-Siemens Linux' Geschichte vor, und was FSC für Linux so tut: wie alle noch folgenden Hardwarefirmen helfen sie beim IA64 Itanium, aber sie haben auch eine Clusterlösung Reliantcluster für Linux und brauchen Linux in ihrem Terminalprodukt SCOVERY xS.
Dann eine erfrischende Präsentation von Borlands Senaj Lelic, der leider einen grossen Werbeüberblick über die ganze Produktreihe machen musste, bevor er endlich Kylix vorstellen durfte. Sieht wirklich gelungen aus, wenn es nur nicht Pascal wäre...
In der Pause, scchaute ich mir kurz die Videolösung vom Kollegen Andreas (Werft22) und sgi an, die die ganze Konferenz schnell in Hardware mit Linux auf 4,5Mb/s MPEG komprimierten und dann dekomprimiert wieder auf dem TV ausgaben (oder weiter komprimiert im Realplayer), alles Echtzeit.
Nach der Pause sgi selbst. Laut Wolfgang Mertz ist Linux im Low, höchstens Mid End Bereich anzusiedeln (da waren sich übrigens alle Firmen bis auf Compaq einig), aber wer will ihm dieses Urteil verübeln wo sgi Systeme mit 512 CPUs anbietet, Linux aber nur 16 versteht? sgi ist noch nicht lange auf dem Linux-Zug, dies aber umso heftiger, wie ihre OSS Projektseite zeigt. Als Beispiel sei nur XFS für Linux genannt, das am 1. Mai in der Version 1.0 rauskam.
Omnis' Andreas Pfeiffer war langweilig, und das Konzept der dank einer Runtime-Umgebung binärkompatiblen Applikationen für Linux, Windows, Mac (und bald Solaris) konnte nicht überzeugen - wenigstens nicht nach der Kylixvorstellung.
Nach der Mittagspause (Nasi Goreng) Aindrias Wall von Quadratec, die das Backupprogramm Time Navigator auch für Linux anbieten. Abgesehen davon, dass die Firma anscheinend das erste "seriöse" Linux-Backuptool im Angebot hatte konnte ich nichts interessantes entdecken.
Der Vortrag von HPs Bruno Cornec, der einzige auf englisch, war wieder sehr interessant, HPs Engagement für Linux beeindruckend. Es reicht von Kontributionen zu OSS Projekten (SaMBa, Apache, squid) über die Entwicklung des IA64 SDK bis zum Commitment, dass bisherige Linux32 und HP-UX Anwendungen binärkompatibel auf Linux64 (auf dem IA64) laufen werden.
Als Cornec zum Abschluss gefragt wurde, ob er Linux nicht auch auf grösseren Systemen als Lower Midrange sehen würde, kams zurück: "do you want my opinion or HP's?" - "I thought you're representing HP?" - "Yes, I'm representing HP, but I'm also thinking!".
Intelbunny Pierre Mirjolet kam nicht vom Marketingspeach weg, ultralangweilig. Und wo der überall einen * hinmachen konnte! (unten auf der Seite hiess es jeweils * All trademarks are copyright of their respective owner)
Jürg Müller von Compaq hat vor allem Compaqs Support von Linux auf Alpha vorgestellt und betont, dass Compaq wohl der erste Hardwarevendor war, der Linux ernst genommen hat. So war der Alpha die erste RISC Plattform, auf die Linux portiert wurde, damals noch von Linus persönlich, AFAIK mit Hilfe von Jon Maddog Hall, der heute noch für Compaq arbeitet. Ein paar imposante Beispiele sind die Beowulf-Cluster von NOAA (277 Prozessoren) und Avalon (140 Maschinen). Nicht zu überbieten ist Sandia, die jetzt schon um die 1600 1U Alphaserver haben, und schlussendlich mit 6000 Nodes (wer kann sich das noch vorstellen?) unter die Top 10 Supercomputer kommen wollen.
Zum Schluss noch die Keynote von FSF founding director Robert Chassell, der die üblichen Positionen vertrat. Ganz am Ende noch die Verlosung von ein paar Büchern und Software, zufälligerweise wurde mein Name als erster aufgerufen, weshalb ich mir ein RH7.1 Paket schnappte und mich verabschiedete.
Fazit: ein paar Sachen über Linux aus der Sicht von Hardware Vendorn gelernt, vier neue Kugelschreiber, ein @-Brieföffner, eine Alpha-Mausmatte, und zum ersten Mal zwei Leute gesehen, die sich prinzipiell nur als root in ihr Linux einloggen: zweimal könnt Ihr raten, welche das waren.
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